Wetter Winter 2021/2022 - Wie stehen die Chancen auf einen normalen oder zu kalten Winter?

Wie wird der Winter 2021/2022? Der Frühling war noch geprägt von einer gestörten
Zirkulation, was über weite Strecken zu außergewöhnlichen Temperaturen und einer ausreichenden Niederschlagstätigkeit führte. Der Sommer war von einer nassen und warmen meridionalen Grundströmung dominiert. Welche Auswirkungen kann das auf den Herbst und Winter haben und wie stehen die Chancen auf Schnee, Eis und Frost in der Wintersaison 2021/2022? Setzt die Westwetterlage weiterhin aus?
Durchwachsenes Wetter im Sommer 2021. Das Sommerwetter war bislang mit einer Sollerfüllung von rund 80 Prozent etwas zu nass und gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 mit einer Abweichung von +2,7 Grad deutlich zu warm. Auffällig: seit rund 15 Monaten hat es keine Westwetterlage mehr gegeben, die ihrem Namen auch gerecht wird. Ist damit ein Bann gebrochen, der immer wieder zu neuen Hitzerekorden führt? Und was noch - für die Freunde des Winterwetters
wichtiger ist - hat der Winter 2021/2022 durch die veränderten Strömungsbedingungen eine Chance? Wie in den letzten Jahren auch, haben wir uns in diesem Jahr dazu entschieden, unsere Wetterberichte für den Herbst und Winter mit dem meteorologischen Herbstbeginn im September zu starten und die Wetterprognosen entsprechend zusammenzufassen.
Wie wird der Winter?
Freunde des Winterwetters
warten sehnlichst auf einen normalen bis zu kalten Winter. Andere wiederum fragen sich, was mit dem Winterwetter los ist. Rückblickend waren die Wintermonate der letzten acht Jahre allesamt zu warm. Rechnet man die nur leicht zu warme Wintersaison von 2012/2013 (+0,1 Grad) noch hinzu, so sind es schon zehn Winter in Folge, welche zu warm ausgefallen sind (2011/2012 war auch zu warm). Kein Wunder also, dass die durchschnittliche Abweichung der Wintermonate der letzten 20 Jahre in etwa um +1,3 Grad über dem langjährigen Mittelwert lag.
Das erklärt auch, warum die Flachlandwinter immer seltener werden und auch die mittleren Lagen zwischen 300 und 600 Meter den Schnee nicht mehr so häufig zu Gesicht und den Frost zu spüren bekommen. Die Frostgrenze schwankte in den letzten Wintern meist zwischen 500 und 800 Meter, früher lag diese zwischen 300 und 600 Meter. Den einen freut es, den anderen nicht. Winterwetter polarisiert - keine Frage.
Klimaerhitzung macht dem Winter besonders zu schaffen
Wir haben in unseren Daten und Fakten über den Winter eine interessante Aufstellung gemacht, die einen kausalen Rückschluss zulässt.
In den letzten 30 Jahren sind die Winter - im Schnitt und im Vergleich zu 1961 und 1990 - um +1,2 Grad wärmer geworden. Parallel dazu gingen die Schneetage - also Tage, an denen eine geschlossene Schneedecke vorherrschend war - um 10 Tage zurück. Anders formuliert. Mit jedem Grad schwinden die Schneetage um 8,5 Tage.
Ähnliches zeigt sich mit den anderen Parametern im Winter. Kurzum - selbst optimale Voraussetzungen - wie bspw. im letzten Winter - reichen nicht mehr aus, um einen Winter normal ausfallen zu lassen.
Region | Temperatur (Grad) |
Regen (l/m²) |
Regentage (>1 l/m²) |
Sonne (Stunden) |
Schneetage (Tage) |
Wintertage (Tage) |
---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | +9,0 (+10,0) |
174,6 (188,9) |
32,3 (34,1) |
157 (172) |
34,9 (23,7) |
22,7 (16,3) |
Winterprognose nach der Statistik
Berücksichtigt man nur die statistischen Zahlen, so lässt sich daraus eine klar zu warme Wintersaison 2021/2022 ableiten. Noch deutlicher wird das, wenn man die Monate Dezember bis Februar der letzten 20 Jahre in eine statistische Relation setzt: Gerade einmal 20 Prozent der Winter waren zu kalt, 15 Prozent normal und ganze 65 Prozent waren zu warm - teils deutlich zu warm - darunter auch der Rekordwinter aus dem Jahre 2007, welche mit einer Abweichung vom langjährigen Mittelwert von +4,18 Grad den Rahmen komplett sprengte.
Betrachtet man die Anzahl der Frosttage, so zeichnet sich ebenfalls ein klarer Trend ab. Frosttage sind definiert, wenn binnen 24 Stunden die Werte - auch nur kurzzeitig - unter die +0 Grad-Grenze fallen. Von 1961 bis 1990 betrug der Schnitt 56,7 Tage und in den letzten 20 Jahren waren es 51,3 Tage.
Erschreckend war sicherlich für viele Winterfans der Winter 2019/2020. Mehr wie 3,7 Tage Schnee gab es nicht, was zugleich ein neuer Negativrekord war/ist.
Um es auf den Punkt zu bringen: Man braucht kein Prophet oder Experte
zu sein. Allein die Tatsache der Klimaerhitzung begünstigt zu warme Winter und 65 Prozent Wahrscheinlichkeit ist schon eine Hausnummer. Kurzum - nach der Statistik ist mit höherer Wahrscheinlichkeit ein zu warmer Winter 2021/2022 zu erwarten.
Das Wetter hält sich nicht an die Statistik
Aber so einfach ist das nicht und das Wetter hält sich nicht an Statistiken - wäre ja zu schön - und so gibt es immer wieder Ausreißer. Schaut man sich den Winterverlauf über Deutschland einmal genauer an, so beginnt der Winter meist nasskalt, wird in der zweiten Dezember-Dekade kurz mal kälter und um die Weihnachtszeit wieder milder. Der Januar ist dann gut für den Hochwinter und wenn er denn kommt, ist auch der Februar davon betroffen. Fällt der Hochwinter hingegen aus, bleibt der Wettercharakter nasskalt.
Und das ist auch das Ergebnis. Die Winter in Deutschland sind selten extrem, sie sind gemäßigt - häufig nasskalt und eher maritim geprägt (Westwetterlage).
These: der Winter 2021/2022 normal bis zu kalt
Die Randfaktoren wie eine niedrige Sonnenaktivität und ein Major-Warming waren letzten Winter gegeben und werden in dieser Wintersaison nicht zum aktiven Wettergeschehen beitragen können. Beim Major-Warming bleibt es abzuwarten, zeigt sich im Zuge der Klimaerhitzung doch zunehmend eine Häufung der plötzlichen Stratosphärenerwärmung
. Abzuwarten gilt auch, was ein QBO-Ost für Auswirkungen haben kann. Voraussichtlich tritt dieser zum Ende des Winters in Erscheinung.
Wer uns kennt, der weiß, dass wir kaltes Wetter einer Hitze vorziehen. Winterwetter fasziniert uns durch seine Vielzahl an Facetten und spannenden Wetterlagen. Kurzum - bei einem richtigen Winter mit viel Eis und Schnee geht uns das Herz auf. Das ist aber nicht jedermanns Sache und so versuchen wir so weit es geht, eine Neutralität zu bewahren. Manches Mal aber geht einem doch der Gaul durch
, wenn sich am 60. Wintertag noch immer keine Wetterkarte mit winterlichen Wetteraussichten zeigte.
Aber gut, kommen wir zu einer These, die einen richtig knackig kalten und schneereichen Winter über Deutschland zur Folge haben kann. Die dazugehörige Wetterlage gehört zu den meridionalen Strömungen und im Frühjahr hat es sich im April und Mai schon gezeigt, dass die Monate - wenn alles passt - auch in Zeiten der Klimaerhitzung noch normal bis zu kalt ausfallen können. Auch wenn das Resümee der letzten 24 Monate ernüchternd ausfällt.
Was zu einem kalten Winter führen kann. In diesem - speziellen Fall - stellt sich im Herbst eine meridionale Nord-Süd-Wetterlage ein, die sich über den Winter hinweg behaupten kann. Aus nördlichen Richtungen werden über die warme
Nord- und Ostsee immer wieder feuchte Luftmassen nach Deutschland geführt und mit entsprechenden Hebungen sind Stauniederschläge möglich, die überwiegend als Schnee niedergehen können. Das wären sozusagen ideale Rahmenbedingungen. Ähnlich war das Wetter in den kälteren Jahren von 2008 bis 2012.
Wie stehen die Chancen für eine meridionale Wetterlage? Grundsätzlich gut. Seit 15 Monaten sind diese nahezu ununterbrochen aktiv. Es gibt aber einen Haken!
Ein rekordwarmer Winter
Meridional bedeutet entweder eine Nord-Süd- oder eine Süd-Nord-Strömung. Sollte man also in dieser Wintersaison das Pech
haben, auf die Süd-Nord-Anströmung zu gelangen, wird es richtig warm. Ein Beispiel? Der Mai war mir einer Nord-Süd-Strömung im Vergleich zu vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um -1,4 Grad zu kalt. Im Juni kam es zu einer Süd-Nord-Strömung und war um +3,6 Grad zu warm. Das verdeutlicht, welch krassen Gegensätze eine meridionale Wetterlage zur Folge haben kann. Folgt man der Annahme einer meridionalen Grundströmung, so könnten die Herbst- und Wintermonate wie folgt aussehen.
Monat | Temperaturtrend |
---|---|
August | zu warm |
September 2021 | deutlich zu warm |
Oktober 2021 | deutlich zu warm |
November 2021 | zu warm |
Dezember 2021 | normal bis zu warm |
Januar 2022 | zu kalt |
Februar 2022 | deutlich zu kalt |
Wie erwähnt - eine These, welche sich an dem bisherigen Verlauf aus 2021 orientiert. Mit Spannung bleibt zudem abzuwarten, ob mit der langsam zunehmenden Stabilisierung des Polarwirbels im Oktober und November das meridionale Strömungsmuster erhalten bleibt! Die Weichen könnten für den Winter 2021/22 sodann frühzeitig gestellt werden.
Ausgleichsverhalten und Erhaltungsneigung
Um diese zwei Langzeitkorrelationen wird es auch in der Wintersaison gehen. Was das ist? Stark vereinfacht zusammengefasst spricht man von wiederholt auftretenden und stabilen Großwetterlagen von einer Erhaltungsneigung, welche sich über Monate mit dem immer gleichen (oder ähnlichen) Muster in Erscheinung treten können. Kommt der Wechsel, spricht man vom Ausgleichsverhalten, welcher seinerseits nach einer längeren Dauer wiederum in eine Erhaltungsneigung übergehen kann.
Warum sind die Winter so warm geworden?
Auffällig waren in den deutlich zu warmen Wintermonaten die Strukturen innerhalb des Polarwirbels, was sich gut anhand einer Wetterkarte darstellen lässt. Der Polarwirbel war äußerst instabil, doch das sog. Displacement sorgte mit den Hochdruckzentren zwischen dem westlichen Kanada und Alaska, sowie Sibirien für einen Kaltlufttransport über das östliche Kanada. Diese Grundströmung hat sich auch in den vor allem 2018/19 und 2019/20 beobachten lassen.
Setzt sich diese Grundströmung erst einmal in Gang, so ist vom mitteleuropäischen Winter nicht viel zu erwarten. Warum? Unentwegt werden Kaltluftmassen in Richtung Kanada gepumpt und gelangen bei Neufundland auf den warmen Atlantik, was wiederum die Tiefdruckproduktion in Gang setzt und das System zur Erhaltung zwingt. Ein Tief nach dem anderen zieht so in Richtung Mitteleuropa und sorgt für einen feuchten und milden Winter. Spielt sich das System schon frühzeitig ein, so liegen die Nerven der Winterfans ebenso frühzeitig blank.

© www.meteociel.fr
Ein weiterer Erklärungsversuch liegt im Rückgang der arktischen Meereisfläche. Wer will, kann sich tiefer in das Thema einlesen (Warum die Winter immer wärmer werden). Zusammengefasst aber verlagert sich die Tiefdruckaktivität weiter nach Norden und der Hochdruckgürtel
wandert nach. Mitteleuropa liegt zunehmend unter dem Einfluss hohen Luftdrucks, was im Verbund mit den Tiefdruckgebieten zu einer vermehrt südwestlichen - und damit milden - Grundströmung führt.
Die Sonnenaktivität
Stark umstritten ist die Sonnenaktivität. Sicherlich hat diese einen (geringen) Einfluss auf das Wetter, doch in Zeiten des Klimawandels sind die Effekte dann wohl äußerst gering. Dreht man es aber um, so kann eine ansteigende Sonnenaktivität den Klimawandel verstärken.
Die Sonnenflecken - welche eine Interpretation über die Aktivität der Sonne zulässt - haben einen festen 11 Jahres Zyklus und wie man in der Grafik gut sehen kann, befindet sich die Sonnenaktivität derzeit in einem ansteigenden Minimum.
Je mehr Sonnenflecken es gibt, desto aktiver ist die Sonne, ein Minimum ist ein Indiz eine schwächelnde Sonne
. Und die Folge daraus? Die Annahme besagt stark vereinfacht:
Wenn Sonnenflecken im Minima sind, strahlt die Sonne weniger UV-Strahlung. Weniger Strahlung bedeutet geringere Erwärmung der Erdatmosphäre, die eine Änderung in der Zirkulation der beiden niedrigsten Atmosphäre hervorruft, der Troposphäre und Stratosphäre… American Geophysical Union
Kurzum werden Turbulenzen innerhalb des Polarwirbels begünstigt und somit die - weiter oben erwähnten - meridionale Großwetterlagen häufiger auftreten können. Dass wiederum erhöht die Schwankungen im Wetterablauf und so ergeben sich größere Chancen für Kaltluftausbrüche über Mitteleuropa mit Frost, Eis und Schnee. Doch auf die Hochdruckposition kommt es an. Die schönste
meridionale Grundströmung nützt nichts, wenn sich das Hoch über Europa, oder gar dem östlichen Europa befindet. Optimal für einen kalten und schneereichen Winter wäre hingegen die Hochdruckposition auf dem Atlantik in blockierender Formation auf die Tiefdrucksysteme.

© Spaceweatherlive.com
Warum wir - trotz geringerer Einflüsse die Sonnenaktivität erwähnen? Schaut man sich die Statistik an so fällt auf, dass in den Jahren, in denen das Minimum auftrat die Winter kurz nach dem Minimum eine Häufung von zu kalt, bzw. normal aufzeigten, kurz zuvor aber eine Häufung von zu warmen Wintern hatten (Ausnahme der Zyklus Mitte der 70er-Jahre). Ähnliches ließ sich schon für den Sommer 2021 ableiten: Schwache Sonnenaktivität - durchschnittlicher Sommer?
Winter | Temperatur | Abweichung |
---|---|---|
83/84 | +0,5 Grad | +0,25 Grad |
84/85 | -2,44 Grad | -1,69 Grad |
Minimum: 85/86 | -0,86 Grad | -1,11 Grad |
86/87 | -1,36 Grad | -1,61 Grad |
93/94 | +2 Grad | +1,8 Grad |
94/95 | +2,8 Grad | +2,6 Grad |
Minimum: 95/96 | -2,3 Grad | -2,5 Grad |
96/97 | -0,3 Grad | -0,5 Grad |
06/07 | +4,38 Grad | +4,2 Grad |
07/08 | +3 Grad | +2,8 Grad |
Minimum: 08/09 | -0,2 Grad | -0,4 Grad |
09/10 | -1,3 Grad | -1,5 Grad |
10/11 | -0,6 Grad | -0,8 Grad |
Ein Einfluss: QBO - Quasi zweijährige Schwingung
Nicht unwesentlich ist die Bedeutung der QBO. Sie beschreibt einen Vorgang, welcher sich etwa alle 2,2 Jahre wiederholt und die zonalen Winde in ca. 20 bis 25 km Höhe von West-Ost nach Ost-West umkehren lässt. Stark vereinfacht ausgedrückt ist bei normalem Zustand häufiger eine warme West- bis Südwestwetterlage über Deutschland, Österreich und der Schweiz und bei einer Umkehr auf Ost-West eine Nordwest- bis Ostwetterlage zu beobachten.
Ob eine Umkehr noch rechtzeitig im Winter erfolgen kann, bleibt zum aktuellen Stand abzuwarten. Sollte das aber der Fall sein, so wird es nochmals - richtig - spannend.
Was spricht für eine zu warme Winterperiode 2020/21?
Weiter oben bereits erwähnt spricht der Klimawandel eine ganz klare Sprache und hat einen weit größeren Einfluss als alle Randfaktoren zusammen. Anders formuliert können die Bedingungen noch so gut sein, aber ein im Schnitt +1,3 Grad zu warmer Winter schiebt die Schneefallgrenze um 130 bis 200 Meter nach oben, was einen Falschlandwinter zunehmend weniger wahrscheinlich macht.
Der Klimawandel bringt aber auch andere Faktoren, wie bspw. die Meereisausdehnung der Arktis aus dem Tritt. Die Folgen hieraus sind noch nicht abzusehen und können in der Theorie sowohl zu kühleren Winter (geschwächter Polarwirbel mit meridionalen Mustern) oder zu wärmeren Wintern führen (eingefahrenes Strömungsmuster über östliches Kanada/Neufundland, was über Europa milde Großwetterlagen zur Folge haben kann).
Die Meereisausdehnung ist im Vergleich zum Mittelwert so schwach wie selten zuvor und ist weit entfernt vom Durchschnittswert der Jahre von 1981 bis 2010!

© Alfred-Wegener-Institut
Der Klimawandel hat mit dem Wetter nichts zu tun
Das wird immer wieder und gerne durcheinandergebracht. Der Klimawandel hat mit dem Wetter wenig gemeinsam. Der Klimawandel aber beeinflusst das Wetter über lange Zeit hinaus. Dabei sind zu kalte Wetterphasen nicht auszuschließen, doch nehmen die wärmeren Monate im Verlauf stets zu. Deutlicher wird das in der folgenden Grafik. Die Mitteltemperatur der Winter im Vergleich zu den Vorjahren werden in jüngster Zeit immer wärmer. Übrigens - und das ist nur am Rande erwähnt - wird mit dem Klimawandel der Sommer 2022 der 26. zu warme Sommer in Folge zu erwarten sein (Abweichung > +0 Grad).

© Michael Theusner www.mtwetter.de
Immer wärmer
Zudem wird gerne verwechselt, dass regionale Ereignisse mit dem globalen Klimawandel ebenso wenig gemeinsam haben. So kann z.B. ein Sommer und Winter regional zu nass und zu kalt sein, das ändert aber nichts daran, dass es global gesehen immer wärmer wird.

© DWD www.dwd.de
Update: Die Herbst- & Winterprognose 2021/22 der Langfristmodelle
Wie aber wird das Wetter im Herbst und Winter 2021/22 gibt es schon erste Wettertrends der Prognosemodelle? Die gibt es, sind zwar noch nicht vollständig und zum aktuellen Stand noch mit großer Vorsicht zu genießen:
Langfristwetter nach dem Deutschen Wetterdienst
Das Jahreszeitenmodell des Deutschen Wetterdienstes (DWD) berechnet den Herbst (September bis November) mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,0 bis +2,0 Grad zu warm. Über Österreich und der Schweiz wird der Herbst 2021 um +1,0 bis +2,5 Grad ebenfalls zu warm berechnet. In der Niederschlagsbilanz soll der Herbst gegenüber seinem Sollwert weitgehend unauffällig und im Trend leicht zu trocken ausfallen.
Wettertrend nach dem Langfristmodell der NASA
Das Langfristmodell der NASA berechnet die Monate September, Oktober und November mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad etwas zu mild. In der Niederschlagssimulation werden die Herbstmonate unauffällig und im Trend etwas zu nass berechnet.
Für die Wintermonate von Dezember 2021 bis Februar 2022 wird eine Abweichung der Temperatur gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von +0,5 bis +2 Grad im leicht zu milden bis deutlich zu warmen Bereich simuliert. Die Niederschlagsprognose ist im Trend leicht zu nass zu bewerten.
Wetterprognose Herbst und Winter nach dem CFSv2 Modell
Der Herbst fällt nach dieser Wetterprognose mit einer Differenz zum langjährigen Mittelwert von +0,5 bis +1,0 Grad nur leicht zu warm aus, aber auch die Niederschlagsbilanz ist gegenüber dem Sollwert unauffällig zu bewerten.
Der Winter 2021/22 wird hingegen mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad zu warm simuliert. Die Niederschlagsleistung ist als unauffällig und über Süddeutschland leicht zu trocken zu interpretieren.
Herbst und Winter nach dem europäischen Langfristmodell
Der Herbst soll mit einer Differenz von +1,0 bis +2,0 Grad zu warm und im Trend leicht zu nass ausfallen.
Die ersten beiden Wintermonate Dezember 2021 und Januar 2022 werden mit einer durchschnittlichen Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad nur etwas zu mild simuliert. Besonders der Januar zeigt deutlich kühlere Phasen, als der Dezember. Beide Wintermonate werden im Trend leicht zu trocken berechnet.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2021 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
Oktober 2021 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
November 2021 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Dezember 2021 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
Januar 2022 | +1,0 bis +3,0 Grad | Trend: normal |
Februar 2022 | +1,0 bis +3,0 Grad | Trend: normal |

Auf den Punkt gebracht
Mit einer gewissen Spannung wird die Wintersaison 2021/2022 erwartet. Gelingt mit einem meridionalen Strömungsmuster der Durchbruch zu einem normalen oder gar etwas zu kühlen Winter?
Die Langfristmodelle werden in den kommenden Wochen in ihren Wetterprognosen für den Herbst und Winter sicherlich noch einige Male hin und her springen, zeigen aber dennoch einen - nicht überraschenden - deutlich zu milden Wettertrend für den Winter. Da gibt es also in den kommenden Wochen einiges zu berichten, sodass wir die Wetterprognosen für den Herbst und Winter 2021/2022 zunächst nach Bedarf, ab Mitte August regelmäßiger und zum September täglich aktualisieren werden.