Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 25.01.2020 - Es kommt Bewegung ins Spiel
Die Großwetterlage verändert sich strukturell nachhaltig und ermöglicht entlang der Polarfront eine erhöhte Wellenbewegung.
Mit Winter hat die kommende Großwetterlage weiterhin wenig gemeinsam. Zwar erfolgt zum Start in die neue Woche eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage und führt zur Wochenmitte nasskalte Luftmassen nach Deutschland und lässt die Schneefallgrenze kurzzeitig bis auf die mittleren Lagen absinken, doch bereits Anfang Februar dreht die Grundströmung auf südwestliche Richtungen und lässt die Temperaturwerte in einen für die Jahreszeit außergewöhnlich warmen Bereich ansteigen.
Begleitet wird der Wetterwechsel von reichlich Niederschlag von unterschiedlichster Intensität und Dauer. Dazu bläst ein kräftiger Wind aus überwiegend westlichen Richtungen, der zwischendurch auch zu stürmischen Windböen führen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar 2020.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die Wellenbewegung entlang der Polarfront nimmt zu
Die atlantische Tiefdruckaktivität ist nach der Wetterprognose der Europäer auf einem sehr hohen Niveau und chaotisch strukturiert.
Zwischen Hoch und Tief
Gleich fünf Wetterzonen zeigen sich nach der Wettervorhersage der Europäer. Zum einen ist da die Tiefdruckaktivität über Neufundland zu benennen, die wiederum von einem Hochdruckkeil auf dem Atlantik an einem weiterkommen nach Osten blockiert wird.
Gleich anschließend aber trogt schon das nächste Tiefdruckzentrum über Island bis zu den Azoren hinunter aus, was wiederum das Hoch über Mitteleuropa nach Norden auftreibt, während über der Barentssee ein weiterer Tiefdruckwirbel festsitzt.
Die Wellenbewegung entlang der Polarfront nimmt zu
Daraus resultiert eine Großwetterlage, deren Ausgang noch nicht ganz klar ist und sich in den kommenden Stunden noch verändern kann. Klar aber ist, dass eine stringent verlaufende Westwetterlage so erst einmal nicht mehr möglich ist und das mehr und mehr in eine meridional verlaufende Grundströmung hinauslaufen wird. Ob warm oder kalt wird man abwarten müssen.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Winterliche Ambitionen sind zu erkennen
Auch nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells erhöht sich Anfang Februar die Schwingung entlang der Polarfront. Doch im Gegensatz zu den Europäern wird die Hochdruckaktivität auf dem Atlantik gestärkt.
Wintereinbruch oder nur ein Hauch von Winter?
Das bleibt abzuwarten. Zum aktuellen Stand berechnet das amerikanische Wettermodell die Verlagerung des Hochdruckzentrums zum 3. Februar auf den Atlantik. Nachfolgend trogt die Tiefdruckaktivität über Skandinavien nach Süden aus.
In diesem Prozess werden kalte Luftmassen nach Süden geführt, was bis zum 4. Februar ein Tiefdruckgebiet über der Mittelmeerregion initialisiert. Somit werden die Grundlagen geschaffen, um weitere Kaltluftmassen aus nördlichen Richtungen anzuzapfen. Zudem stabilisiert das Tief über der Mittelmeerregion die Hochdruckposition auf dem Atlantik.
Winter bis auf das Flachland herab?
Erreichen die Tageshöchstwerte nach dem amerikanischen Wettermodell am 3. Februar noch Werte von +5 bis +10 Grad, so sind es am 4. Februar +0 bis +6 Grad und am 6. Februar -2 bis +5 Grad, wobei es über dem Nordwesten und Norden (aufgrund der warmen Nord- und Ostsee) mit bis +7 Grad milder bleiben kann.
Die winterlichen Optionen nehmen ab den mittleren Lagen zu (400 bis 600 Meter), doch über tieferen Lagen ist vorerst mit einem nasskalten Wettercharakter vorlieb zu nehmen, wobei Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab nicht auszuschließen sind.
Das Hoch kippt ab
Doch was man auf der oben gezeigten Wetterkarte bereits erkennen kann, ist die weiterhin enorm hohe Tiefdruckaktivität über dem östlichen Kanada, Grönland und Island. Anders formuliert lässt es sich die atlantische Tiefdruckaktivität nicht gefallen, was das Hoch da versucht zu unternehmen. Nachfolgend wird das Hoch mehr und mehr abgeschwächt und in Richtung Mitteleuropa gedrückt. Der Wettercharakter beruhigt sich vom 6. bis 10. Februar und mit einer zunehmender Sonnenscheindauer streben die Temperaturwerte erneut in Richtung der +10 Grad Marke.
Auf den Punkt gebracht: Nasskalter Wettertrend
Betrachtet man die Kontrollläufe, so ist der Wettertrend bis zum 3. Februar mit einem Auf und Ab der Temperaturen und einer mäßig hohen Niederschlagsneigung gesetzt. Auch sind im Verlauf der kommenden Woche Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer nicht ganz auszuschließen. Insgesamt wird der Wettercharakter spürbar rauer und windiger verlaufen, als das noch in den letzten Tagen der Fall war. Die ersten Februar-Tage aber werden außergewöhnlich mild ausfallen.
Entscheidend aber ist - und das stützen mittlerweile beide Vorhersage-Modelle - eine zunehmende Wellenbewegung entlang der Polarfront, die das Temperaturniveau vom 4. bis 9. Februar allmählich absinken lässt, was die winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen (400 bis 800 Meter) erhöht und den nasskalten Trend über den tieferen Lagen verstärkt.
Endlich Niederschlag
Die Kontrollläufe bestätigen eine im Zeitraum vom 27. Januar bis 5. Februar anhaltend gemäßigt hohe Niederschlagserwartung, die über dem Norden und Westen höher als über dem Süden und Osten ausfallen kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
1. Februar | +0 bis +12 Grad |
+5 bis +7 Grad |
5. Februar | -1 bis +12 Grad |
+5 bis +7 Grad |
9. Februar | -6 bis +10 Grad |
+2 bis +5 Grad |
Nasskalt mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen, so lautet das Fazit. Der Polarwirbel wird - auch bedingt durch die Jahreszeit - zunehmend instabiler und neigt entlang der Polarfront zu höheren Wellenbewegungen, die über Deutschland, der Schweiz und Österreich sowohl zu warmen, aber auch winterlich kalten Wetterlagen führen können. Zudem verstärkt sich der Trend hin zu einem Major-Warming in Stratosphärenhöhe, was den Winter im Februar noch zu einer spannenden Angelegenheit machen kann. Mehr dazu und was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, erläutern wir in einer Aktualisierung der Winterprognose heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr.
Update der Wetterprognose von 20:02 Uhr
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells hat sich im Tagesverlauf kaum verändert. Das Hoch verlagert sich Anfang Februar über Mitteleuropa und lässt die Temperaturen richtig warm werden. Simuliert werden bis zum 3. Februar Spitzenwerte von +7 bis +12 Grad und örtlich bis +15 Grad.
Die Schlüsselszene aber für die weitere Wetterentwicklung zeigt sich zum 3. Februar. Erneut berechnet das amerikanische Wettermodell die Verlagerung des Hochdrucksystems von Mitteleuropa raus auf den Atlantik.
Nasskalt
Doch wie bereits heute Nachmittag besprochen, verbleibt das Hoch zu nahe an Mitteleuropa und leitet vom 5. bis 10. Februar allenfalls eine Nordwestwetterlage mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen ein.
Über tieferen Lagen werden Tageswerte um die +5 Grad über dem Norden und Westen und +2 Grad über dem Süden und Osten berechnet. Die Frostgrenze schwankt zwischen 500 bis 700 Meter.
Major-Warming Anfang Februar?
Ein sehr kräftiges Minor-Warming in Stratosphärenhöhe wird in den Vorhersage-Modellen zum 2. Februar berechnet. Fraglich ist im Moment noch, ob es sich zu einem Major-Warming wird weiter entwickeln können?
Schaut man sich die Windgeschwindigkeiten in Stratosphärenhöhe entlang des 65. Breitengrades an, so betragen diese aktuell +108 km/h und liegen damit im Normbereich
. Bis zum 8. Februar aber sinken die Werte auf 0 km/h ab und zum 10. Februar werden die Windgeschwindigkeiten mit -18 km/h leicht negativ berechnet. Das sind durchaus ernstzunehmende Ansätze eines Major-Warmings, die den Polarwirbel in den unteren Luftschichten nachhaltig beeinflussen können. Ob das dann aber in Richtung Winter geht, steht auf einem anderen Blatt.
Was kann passieren
Der Absturz
der Windgeschwindigkeiten ist - zum aktuellen Stand - enorm. Wann ist mit den Auswirkungen zu rechnen? Rund 3 bis 7 Tage später kann der Polarwirbel in den unteren Luftschichten Auswirkungen zeigen - je nach Intensität reicht das Spektrum von einem instabilen Polarwirbel, einem Polarwirbelsplit, bis hin zu einem völligen Zusammenbruch des Polarwirbels. Zu sehen ist davon im Hauptlauf noch nichts, doch die Kontrollläufe zeigen ein paar Varianten, die einen Rückschluss auf das Ereignis zulassen.
Die Randfaktoren
Der AO- und auch der NAO-Index reagieren noch nicht in dem Maße, wie es für einen - nachhaltigen - Wintereinbruch bis auf tiefere Lagen herab vonnöten wäre. Der Wettertrend ist vom 5. bis 10. Februar - wie auch von den Kontrollläufen - auf nasskalt getrimmt.
Die Erkenntnis: Es kommt Schwung in die Wetterküche
Nicht nur durch den Wetterwechsel im Verlauf der kommenden Woche mit viel Wind, Niederschlag, teils nasskalten Temperaturen und winterlichen Wettererscheinungen ab den mittleren Lagen und einer nachfolgend kräftiger Milderung Anfang Februar verkünden ein Ende der langweiligen
Großwetterlage. Nein, auch weiter oben - in Stratosphärenhöhe - zeigt sich mit einem möglichen Major-Warming ein Phänomen, welches für die Jahreszeit etwas zu früh dran ist und in den kommenden Tagen weiter beobachtet werden muss. Sollte es aber eintreten, so werden die Karten grundsätzlich neu gemischt werden können. Soweit der Stand.