Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 06.09.2019 - Der Trend zum Hochdruckaufbau ist unverkennbar
Herbstlich. Eine ganze Reihe an Tiefdruckgebieten überquert in den kommenden Tagen Deutschland und lässt die Temperaturen weiter zurückgehen. Damit sich so etwas wie ein spätsommerlich warmer und stabiler Wettercharakter durchsetzen kann, muss sich ein Hochdrucksystem anders positionieren.
Ein abwechslungsreicher Wettercharakter stellt sich am Wochenende und im Verlauf der neuen Woche über Deutschland ein. Mit zeitweiligen Niederschlägen ist zu rechnen und zwischendurch gibt es auch immer wieder sonnige Phasen zu bestaunen.Der Wind dreht kurzzeitig auf nördliche Richtungen und lässt die Temperaturen zum Wochenende noch etwas weiter zurückgehen. Je nach Sonnenscheindauer können +15 bis +20 Grad, bzw. +10 bis +15 Grad erwartet werden. In den Nächten sinken die Werte verbreitet unter die +10 Grad Marke ab. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September 2019.
Die Schlagzahl der Tiefdruckgebiete erhöht sich
Verantwortlich für den unbeständigen Wettercharakter sind Tiefdruckgebiete, welche in raschen Abständen von Island über England nach Skandinavien ziehen und das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich beeinflussen können. Zieht ein Tief nach Osten ab, so ergibt sich aber der Spielraum für sog. Zwischenhochs, was für ein paar sonnige und trockene Wetterphasen sorgen kann.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Auf das Hoch kommt es an
Die Entwicklung der Großwetterlage kommt ab dem 11. September nach der Prognose des europäischen Wettermodells in Schwung. Das Hoch auf dem Atlantik bewegt sich mehr in Richtung Mitteleuropa und lenkt die hohe Tiefdruckaktivität nach Skandinavien ab. Eine Blockierung der Tiefdruckaktivität aber gelingt vorerst nicht.
Die Hochdruckposition ist entscheidend
Dass sich das Hoch in irgendeiner Form in Richtung Mitteleuropa ausdehnen wird, ist in der Zwischenzeit sehr wahrscheinlich geworden. Die Frage die sich aber noch stellt: Liegt das Hoch über, oder westlich von Europa?
Von Herbst bis Spätsommer
Liegt das Hoch bspw. weiter westlich, so gelangen aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Liegt das Hoch hingegen über Mitteleuropa, so können sich die Luftmassen in einem wenig dynamischen Wetterumfeld zunehmend erwärmen. Gestern noch berechnete das europäische Wettermodell das Hoch mehr über Mitteleuropa, heute liegt es westlich. Spielraum ist also noch gegeben.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Die Hochdruckbrücke ist eine Option
Bis zum 10. September bleibt die Tiefdruckaktivität nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells erhalten. Pünktlich zum Beginn der zweiten September-Dekade aber wagen die beiden Hochdrucksysteme über den Azoren und über dem westlichen Russland liegend den Zusammenschluss in Form einer Hochdruckbrücke.
Stabiles Herbstwetter?
Nein, ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht und das liegt an der hohen Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik, welche in regelmäßigen Abständen Frontensysteme in Richtung Skandinavien entsendet. Aber zumindest ergeben sich mit dem Versuch, eine Hochdruckbrücke aufzubauen, vermehrte Optionen auf einen Wetterwechsel.
Tiefdruckgebiete übernehmen die Kontrolle
Die Hochdruckbrücke stabilisiert sich bis zum 14. September über Mitteleuropa, überschreitet ihren Höhepunkt aber bereits zum 13. September. Nachfolgend wird die Hochdruckverbindung unterbrochen und die Lücke, die über Mitteleuropa entsteht, stoßen aus nördlichen Richtungen die Tiefdruckgebiete vor.
Unbeständiges Herbst-Wetter
Für Deutschland, Österreich und die Schweiz bedeutet das im Zeitraum vom 10. bis 13. September eine sonnige, weitgehend trockene und warme Großwetterlage. Vom 14. bis 17. September aber dominieren wieder Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen. Bei einer ansteigenden Niederschlagsneigung gehen die Werte bis zum 17. September - je nach Sonnenscheindauer - auf +10 bis +17 Grad zurück.
Wechselwetter
Zum Beginn der letzten September-Dekade berechnet das amerikanische Wettermodell ein Gemisch aus Hoch- und Tiefdruckgebieten über Mitteleuropa. Das Tiefdruckzentrum verlagert sich in diesem Prozess mehr auf den Atlantik, was aus südlichen bis südwestlichen Richtungen wärmere Luftmassen nach Deutschland führt. Anders formuliert können die Werte vom 18. bis 22. September sich um die +20 Grad Marke herum einpendeln.
Wettertrend der Kontrollläufe: Ansteigende Temperaturtendenz
Der Temperaturtrend der zweiten September-Dekade ist - wie in den letzten Tagen auch - als positiv zu bewerten. Das Niveau erreicht verbreitet Jahreszeit-typische Werte und steigt über dem Süden, Osten und Westen in den etwas zu warmen Bereich an.
Niederschlagsberechnung rückläufig
Ob die Hochdruckdominanz kommt oder nicht, lässt sich am Niederschlagstrend der Kontrollläufen gut erkennen. Wurden in den letzten Tagen vom 8. bis 12. September noch Niederschläge berechnet, so sind diese weitgehend rausgenommen worden. Das spricht für die Ausdehnung des Hochdrucksystems über Mitteleuropa. Aber auch darüber hinaus liegt die Niederschlagsprognose bis zum 21. September in einem nur schwachen Bereich.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
12. September | +13 bis +22 Grad |
+17 bis +18 Grad |
17. September | +10 bis +22 Grad |
+15 bis +17 Grad |
21. September | +9 bis +25 Grad |
+16 bis +18 Grad |
Das Dilemma des Spätsommers
Schaut man sich die Druckanomalien bis zum 15. September an, so erkennt man sehr deutlich die Problematik. Die Hochdruckzentren über dem westlichen Russland und den Azoren dominieren die Großwetterlage, doch gelingt es diesen beiden Wettersystemen nicht, eine halbwegs vernünftige Hochdruckbrücke über Mitteleuropa zustande zu bringen. Stattdessen stoßen immer wieder Tiefdrucksysteme in Richtung Mitteleuropa vor und sorgen für den abwechslungsreichen Wettercharakter.
Der Wettertrend für den Herbst und Winter 2019/2020 des Langfristmodells
- Der September wird nach den aktuellen Wetterprognosen des Langfristmodells mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert etwas zu warm simuliert. Über dem Südwesten aber könnte der September mit einer Differenz von -0,5 bis +0,5 Grad normal ausfallen. In der Niederschlagsprognose wird der Osten und Südosten zu nass berechnet, sonst sind keine Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert auszumachen.
- Der Oktober 2019 wird mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert erneut etwas zu warm interpretiert. Im Niederschlagstrend gibt es kaum Auffälligkeiten gegenüber dem vieljährigen Sollwert.
- Das Wetter im November 2019 wird mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad zu warm berechnet. Die Niederschlagsprognose fällt positiv aus (zu nass).
- Die Wintermonate von Dezember 2019 bis Februar 2020 kann man weiterhin in einen Topf werfen. Die Abweichung liegt meist zwischen +1 bis +2 Grad und kann Phasenweise auch bis +3 Grad betragen. Damit wäre nach der Wetterprognose des Langfristmodells ein erneut viel zu warmer Winter zu erwarten. Besonders der Dezember 2019 und der Februar 2020 stechen in den Niederschlagsbewertung deutlich positiv hervor - der Januar 2020 wird hingegen normal und im Trend leicht zu nass simuliert.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
Oktober 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal |
November 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: etwas zu nass |
Dezember 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu nass |
Januar 2019 | +1 bis +3 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Februar 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu nass |
Auf den Punkt gebracht
Der Trend zum Hochdruckaufbau über Mitteleuropa ist nach den aktuellen Wetterprognose der Vorhersage-Modelle unverkennbar. Ob das in Form eines autarken Hochdrucksystems, oder in Form einer Hochdruckbrücke sein wird, spielt für den Moment eine noch weniger gewichtige Rolle. Entscheidend ist, ob sich der hohe Luftdruck wird durchsetzen können. Warum? Die Großwetterlage verändert sich und das Strömungsmuster erfährt eine strukturelle Veränderung. Wie weitreichend das für den September sein wird, bleibt noch abzuwarten.
Das Langfristmodell hingegen bleibt mit seiner Wettervorhersage der Version einer Zonalisierung über dem Winter 2019/20 treu. Ein Tief nach dem anderen zieht vom Atlantik heran und sorgt über die Wintermonate für einen nasskalten, windigen und niederschlagsreichen Wettercharakter. Ob das so kommen mag, bleibt abzuwarten.