Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 28.10.2017 - Sich normalisierendes Wetter im November?

| M. Hoffmann

Sturm ist ab heute Nachmittag bis einschließlich Sonntagabend zu erwarten. Verbreitet sind starke Sturmböen und über exponierten Lagen auch orkanartige Böen von bis zu 120 km/h möglich. Es empfiehlt sich entsprechende Warnhinweise zu beachten (Windprognose | Unwetterwarnungen | Warnlagenbericht). Es geht also turbulent zur Sache und der Wind führt kühlere Luftmassen nach Deutschland, was neben Gewitter auch zu den ersten Graupel- und Schneeschauer bis auf tiefere Lagen herab ermöglichen kann.

Ende Oktober und Anfang November Wetterberuhigung

Das Sturmtief zieht weit über das östliche Europa ab und nachfolgend greift das Azorenhoch auf Mitteleuropa über, was den Wettercharakter insgesamt beruhigt. Die Tiefdruckaktivität bleibt aber auf dem Atlantik als hoch einzustufen und die Tiefdruckrinne erstreckt sich von Neufundland über Island bis nach Skandinavien. So ist Anfang November mit Hilfe des Hochdrucksystems zunächst einmal keine kalte Trogwetterlage zu erwarten, jedoch zeigt sich das Strömungsmuster bis zum 5. November westlich orientiert, was über dem Norden eine höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit als über dem Süden zur Folge haben kann. So ist vor allem über Süddeutschland mit sonnigen Auflockerungen und einem weitgehend trockenen Wettercharakter zu rechnen. Mit Hilfe des Sonnenscheins pendeln sich die Werte Anfang November auf +7 bis +12 Grad ein und können bis zum 5. November auf +10 bis +15 Grad ansteigen.

Schnee im November

So schnell wird das nichts mit einem Wintereinbruch in den mittleren und tieferen Lagen. Zwar sind Schnee- und Graupelschauer nicht auszuschließen, haben aber so gut wie keine Auswirkungen auf die Straßenverhältnisse. Dafür sind aber die ersten Nachtfröste mit örtlicher überfrierender Nässe möglich. Die Schneefallgrenze schwankt in den kommenden Tagen zwischen 1.000 und 1.500 Meter, was in den Alpenregionen bis zum 5. November zu einer Neuschneemenge von 5 bis 40 cm führen kann.

Zweiter Versuch eines Trogvorstoßes

Wie vor ein paar Tagen bereits einmal angedeutet, kommt der Wetterwechsel und die Zuführung kühlerer Luftmassen in mehreren Etappen. So wird vom amerikanischen Wettermodell die hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik aufrecht erhalten und das Azorenhoch neigt dazu, sich westlich auf dem Atlantik zwischen den Azoren und Island zu positionieren. In Folge daraus "rutschen" die Tiefdrucksysteme am östlichen Hochdruckrand von Nordwest nach Südost ab und können über Deutschland, Österreich und der Schweiz für eine nordwestlich orientierte Grundströmung sorgen. Dieses Muster wiederholt sich bis zum 12. November immer wieder, so dass mit einem regen Auf und Ab der Temperaturen bei einem insgesamt unbeständigen Wettercharakter gerechnet werden kann. Die Tagestemperaturen würde sich nach dieser Simulation im Bereich zwischen +6 bis +11 Grad einpendeln und würde damit in dem für die Jahreszeit typischen Bereich liegen können.

Die Simulationen des europäischen Wettermodells sind relativ ähnlich der Berechnungen des amerikanischen Wettermodells, was einen milden Start in den November mit einer nachfolgenden Abkühlung auf Jahreszeit typische Werte ermöglicht.

Vom "Schnee-Schock" in die Realität

Man darf sich schon wundern, was die Medien aus ein paar Graupelschauern am Wochenende für Schlagzeilen generieren. Neben dem "Schnee-Schock" der vergangenen Tage ist heute ist u.a. von einem Wintereinbruch mit Starkschneefall zu lesen. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das was jetzt folgt ist ein Sturmtief mit nachfolgender kühler Rückseite und kurzzeitiger Wetterberuhigung und ansteigenden Temperaturen, bevor das nächste Tiefdrucksystem heran rauscht. Das sind absolut für November normale Temperaturentwicklungen, wenngleich man das Starkwindereignis ab heute Nachmittag bitte nicht unterschätzen sollte - denn das hätte eigentlich seine Schlagzeilen verdient!

Die Kontrollläufe stützen eine für die Jahreszeit normale Temperaturentwicklung. So liegt der Mittelwert des Temperaturspektrums am 1. November zwischen +10 bis +11 Grad, am 5. November zwischen +9 bis +11 Grad und am 11. November zwischen +7 bis +8 Grad. Die Niederschlagsneigung ist über dem Norden und Westen höher als über dem Osten und Süden einzustufen.

Diagramm Temperaturen im November 2017 vom 28.10.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im November 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Winterprognose des Langfristmodells

Das Langfristmodell nimmt für die Wintermonate von Dezember bis Februar eine leichte Korrektur vor, was die Winterfans sicherlich nicht erfreuen dürfte. So soll der Dezember 2017 und Januar 2018 mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad deutlich zu warm und der Februar mit +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen. In der Niederschlagsprognose wird der Dezember und Januar weitgehend normal gegenüber ihren Sollwerten berechnet, während der Februar 2018 etwas zu nass simuliert wird. Das wird sich in den kommenden Wochen aber noch mehrmals verändern können. Morgen betrachten wir einmal näher, wie sich die Herbstmonate - aus statistischer Sicht - auf das Wetter im Winter auswirken könnten.

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2017/2018 vom 28.10.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +4,2 +3,1 +1,8 243,8 l/m² - zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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