Wetter Herbst - Winter 2016/17 - Wettertrend vom 14. September

| M. Hoffmann
Eine Tiefdruckstörung sorgt von Freitag bis zum Montag für einen unbeständigeren Wettercharakter bei zurückgehenden Temperaturen. Verbreitet können die Werte zum Sonntag und Montag auf +14/+18 Grad ansteigen und örtlich noch bis +22 Grad erreichen, was durchaus den Jahreszeit-typischen Werten entspricht, jedoch aus heutiger Sicht einem Temperatursturz von 10/14 Grad gleich kommt (s. Wetter September 2016).

Blickt man auf den aktuellen Temperaturmittelwert für September, so liegt dieser mit einer Abweichung von +5,5 Grad über dem langjährigen Mittelwert im deutlich zu warmen Bereich. Zwar wird dieser Überschuss wohl wieder etwas abgebaut werden können, es ist aber bereits heute schon mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der September zu warm ausfallen wird.

Kommt der Sommer im letzten September-Drittel noch einmal zurück, oder hält nun der Herbst Einzug? Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 23./27. September einen neuerlichen Hochdruckaufbau von der Mittelmeerregion bis über die Alpen nach Deutschland reichend. Gleichzeitig ist die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik als hoch einzustufen, so dass das Strömungsmuster über Deutschland, Österreich und der Schweiz südwestlich bis südlich ausgerichtet ist. Somit sind z.B. für den 25. September Temperaturwerte von +20/+25 Grad nicht auszuschließen, zeigt aber doch auch, dass die ganz heißen Tage zum kommenden Wochenende ein Ende finden werden. Im Zeitraum vom 27./30. . September simuliert das amerikanische Wettermodell die Zunahme der Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik und ein sich abschwächendes Hochdrucksystem über Mitteleuropa. In Folge dessen könnte der Einfluss der atlantischen Frontalzone auf das Wetter über Deutschland zum Ende September mit einem unbeständigeren, windigen und auch kühleren Wettercharakter zunehmen.

Das europäische Wettermodell stützt die Variante des amerikanischen Wettermodells mit einem neuerlichen Hochdruckaufbau vom 23./27. September nicht. Stattdessen kann sich im Bereich zwischen England und Skandinavien ein Tiefdrucksystem positionieren, welches mit seinen östlichen Gradienten das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmend mit beeinflussen kann. In Folge dessen bleibt der Wettercharakter im Zeitraum vom 21./24. September nach dem europäischen Wettermodell leicht unbeständig und mit einer südwestlichen Anströmung der Luftmassen mäßig warm (+15/+20 Grad).

Die Kontrollläufe bestätigen einen wechselhaften Wettercharakter im Zeitraum vom 16./20. September. Darüber hinaus zeigt sich bis zum 28. September eine nur schwache Niederschlagsneigung, welche zum Ende September eine leicht ansteigende Tendenz aufweist. Das spricht - wie in den letzten Tagen auch - für eine höhere Wahrscheinlichkeit von einer Hochdruckdominanz im letzten September-Drittel. In der Temperaturentwicklung zeigt sich im Zeitraum zwischen dem 17./22. September eine Normalisierung gegenüber dem langjährigen Mittelwert, welche darüber hinaus eine leicht positive Tendenz aufweist. So liegt das Temperaturspektrum am 22. September zwischen +14/+22 Grad (Mittelwert: +19/+20 Grad) und am 29. September zwischen +12/+25 Grad (Mittelwert: +17/+18 Grad über dem Norden, Westen und Osten und bis +20 Grad über dem Süden). Möchte man die Eingangs gestellte Frage, wann das typische Herbstwetter Einzug halten wird beantworten, so lautet die Antwort zum heutigen Stand: mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht im letzten September-Drittel.

In den letzten Tagen bekommen wir häufiger die Frage gestellt, wann denn mit dem ersten Schnee zu rechnen sei. Statistisch gesehen kommt das im Oktober schon mal vor, wahrscheinlicher ist aber im November. Und für alle diejenigen, die den Winter kaum mehr abwarten können, sei gesagt, dass früher Schnee im Oktober selten einen kalten Winter zur Folge hatte.

Betrachtet man die heutige Wetterprognose des Langfristmodells, so liegt die Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert im Oktober bei +0,5/+2 Grad, im November bei +0,5/+1 Grad, im Dezember zwischen -0,5/+0,5 Grad und im Januar und Februar mit +0,5/+2 Grad im zu warmen Bereich. Fasst man zusammen, so zeigt sich nach diesem Wettertrend der Herbst und auch der Winter zu warm. Im Niederschlagsverhalten wird der Oktober und November positiv (zu nass), der Dezember, Januar und Februar gegenüber dem Sollwert normal mit dem Trend auch etwas zu nass auszufallen simuliert.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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