Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Wettertrend vom 20. September

| M. Hoffmann
In der aktuellen Wettervorhersage für die kommende Woche zeigt sich ein typisch herbstlicher Grundcharakter. So kommt es bei gelegentlichem Niederschlag - welcher am Mittwoch unter bestimmten Voraussetzungen im Süden auch kräftiger und länger andauernd ausfallen kann - zwischendurch auch immer wieder zu etwas Sonnenschein und früh-morgendlichen Nebelfeldern. Erst zum Wochenausklang zeigt sich zunehmend die Sonne bei ansteigenden Temperaturen. Der Grund für den herbstlichen Witterungs- und Temperaturcharakter ist ein Tiefdrucksystem bei England, dessen Tiefdruckausläufer zeitweilig Deutschland erreichen. Anders noch als in den letzten Simulationen ist nach den aktuellen Berechnungen der Wettermodelle ein Mittelmeertief weniger wahrscheinlich geworden, stattdessen verläuft die Tiefdruckrinne der atlantischen Frontalzone zwischen Neufundland, Island/England und dem westlichen Skandinavien. Gleichzeitig gelingt es dem Hochdrucksystem über dem östlichen Europa eine Hochdruckverbindung zum Azorenhoch aufzubauen. Als Folge daraus stellt sich bis zum Freitag mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Südwestwetterlage ein, welche über dem Nordwesten generell eine höhere Niederschlagsneigung und kühlere Temperaturen als über dem Südosten zum Ergebnis haben kann. Für die verbleibenden Tage im September simulieren auch heute die Wettermodelle erneut einen Hochdruckaufbau über Mitteleuropa, welcher sich im Bereich zwischen Deutschland und Skandinavien positionieren kann. Sollten diese Berechnungen eintreten, so ist mit recht kühlen Nächten und früh-morgendlichen Nebelfeldern zu rechnen, welche sich tagsüber mit zunehmenden Sonnenschein auflösen können und die Temperaturen sich zumeist auf Werte um, bzw. über +20 Grad einpendeln können. Darin sind sich die Wettermodelle weitgehend einig und auch die Kontrollläufe bestätigen den Trend zu hohem Luftdruck mit einer abnehmenden Niederschlagsneigung im Zeitraum zwischen dem 25./30. September mehrheitlich. Im Temperaturverhalten zeigt sich jedoch noch ein breiteres Spektrum. So liegen die möglichen Werte bspw. am 27. September zwischen +9/+22 Grad bei einem Mittelwert welcher sich mit +16/+17 Grad durchaus im Jahreszeit-typischen Bereich befindet. In den letzten Tagen häufen sich die Anfragen per E-Mail - insbesondere mit der immer gleichen Fragestellung "Wann kommt der Winter?", bzw. "wann kommt der erste Schnee?". Vereinfacht ausgedrückt wäre statistische betrachtet der frühestmögliche Zeitpunkt für Schnee bis ins Flachland ab Oktober, wobei das meist in Form von kurzen Schauern passieren kann (von Winter kann man dabei noch nicht sprechen). Der Winter zeigt sich nach der Statistik schon häufiger zwischen dem 8./14. November, auch wenngleich das zumeist nur kurze Phasen sind - mehr dazu können Sie in der rechten Spalte unter "Wetter Fakten Winter" entnehmen. Soweit die Statistik. Geht es nach dem Langfristmodell, so werden die Monate von November bis einschließlich Februar mit einer Temperaturabweichung von +1/+3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert weiterhin als zu warm bis deutlich zu warm bei einer erhöhten Niederschlagsneigung eingestuft. Wie ist das zu bewerten? Das Langfristmodell ist eine Fortschreibung aktueller Simulationsläufe, welche mit zunehmender Zeitdauer entsprechend ungenauer werden und sich in ihrer Wetterprognose im Wesentlichen auf zu warm, zu kalt, normal, zu trocken, normal oder zu nass reduzieren lassen. Veränderungen sind mit zunehmender Zeitdauer sehr wahrscheinlich, gelten jedoch durchaus als wichtiges Indiz für die Langfristprognose und sollten auch als jene zu verstehen sein. Fraglich wird bleiben, wie sich die Randfaktoren wie QBO, Sonnenflecken, El Niño etc. auf die Wintermonate auswirken werden - aktuell sprechen die Randfaktoren weiterhin eher für einen normalen Temperaturverlauf im Winter (Details s. Wettertrend vom 15. September). Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 17:00 Uhr in einem ersten Wettertrend zum Wetter Oktober.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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