Wetter Herbst / Winter 2015/2016 - Wettertrend vom 30. August

| M. Hoffmann
Wechselhafter zeigt sich nach der aktuellen Wettervorhersage der Wettercharakter Anfang September bei deutlich kühleren Temperaturen als in den Tagen zuvor. Dabei gehen die Temperaturen vielfach auf ein Jahreszeit-typisches Niveau zurück und können im weiteren Verlauf der Woche auch kühler ausfallen. Der Grund hierfür ist ein Tiefdruckkomplex über Skandinavien, welches im Verbund mit einem Hochdruckkeil des Azorenhochs auf dem Atlantik frischere Temperaturen nach Deutschland führen kann. Wie frisch? Je nach Sonnenscheindauer, bzw. Niederschlagssituation können die Temperaturen sich zwischen +14/+18 Grad, bzw. +16/+22 Grad bewegen. Im Zeitraum zwischen dem 4./8. September kann sich das Hoch nicht weiter nach Osten ausdehnen und bleibt gegenüber den Tiefdrucksystemen in blockierender Haltung über dem Atlantik. Somit könnte sich ein meridionales Nord-Süd Zirkulationsmuster über Mitteleuropa zunehmend festigen, was im Zeitraum zwischen dem 4./8. September die Temperaturen nach der aktuellen Simulation des amerikanischen Wettermodells bei einem leicht unbeständigen Wettercharakter noch etwas weiter zurückgehen lassen kann. Eine zweite Variante besteht darin, als dass sich der Hochdruckkeil in autarker Form über dem skandinavischen Raum positioniert, was einen mäßig warmen, aber zunächst relativ trockenen Wettercharakter zur Folge haben kann. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so ist die Simulation der des amerikanischen Wettermodells sehr ähnlich und favorisiert eine Verlagerung des Hochdrucksystems zum 7./8. September über den skandinavischen Raum. Sollte das tatsächlich so eintreten, so könnte das zweite September-Drittel durchaus hochdruckdominiert ausfallen. Warum? Hochdrucksysteme über dem skandinavischen Raum lassen sich i.d.R. nicht so schnell vertreiben und wenn doch, weichen diese zumeist über das östliche Europa aus, so dass über Deutschland eine eher milde bis warme Südwestwetterlage daraus resultieren kann. Einzig eine Unterwanderung des Hochdrucksystems auf den südlichen Gradienten durch Tiefdrucksysteme kann eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für sog. Vb-Wetterlagen (Mittelmeertief) bedeuten. Sollte das eintreten, wäre insbesondere über den südlichen Landesteilen mit viel Niederschlag zu rechnen. Geht es nach den Kontrollläufen, so bestätigt sich der normalisierende Temperaturtrend mehrheitlich bei einem leicht unbeständigen Wettercharakter. So liegt das Temperaturspektrum am 3. September zwischen +14/+20 Grad (Mittelwert: +16/+17 Grad über dem Norden und Westen und +19/+20 Grad über dem Süden und Osten) und am 8. September zwischen +11/+24 Grad (Mittelwert: +16/+17 Grad). Das Langfristmodell simuliert für den September mit einer Abweichung von -1/+0,5 Grad einen normalen bis leicht zu kühlen Temperaturverlauf gegenüber dem langjährigen Mittelwert. Blickt man noch etwas weiter in die Zukunft, so zeigt sich der Oktober nach dem Langfristmodell ein weitgehend normaler Temperaturverlauf, welcher im November, Dezember, Januar und auch Februar mit einer Abweichung von +1/+3 Grad deutlich zu warm verlaufen kann. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich der September normal bis leicht zu trocken, der Oktober weitgehend normal, während die Monate von November bis Februar nach der Simulation des Langfristmodells zu nass ausfallen können. Was steckt hinter diesen signifikant zu warmen Temperaturprognosen für die Wintermonate? Ein theoretischer Ansatz ist der, dass nach einer längeren Erhaltungsneigung und Übergangsphase das so. Ausgleichsverhalten folgt (auf einer längeren trockenen und warmen Phase folgt eine längere nasse und kühle Phase und umgekehrt). Wie passt aber eine warme Phase auf eine warme Phase? Eine erhöhte Niederschlagsneigung ist in den Wintermonaten überwiegend von einer Westwindzirkulation geprägt, welche die milden Temperaturwerte nach Deutschland führen kann. Allerdings spricht die aktuelle El Niño Entwicklung nicht gerade für eine länger andauernde Westwindzirkulation.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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