Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 6. Januar

| M. Hoffmann
Bis zum 10. Januar sind sich die Wettermodelle einig und es bleibt bei dem wechselhaften, teils windigen bis stürmischen und mit Temperaturen zwischen +8/+12, örtlich auch bis +14 Grad zu warmen Wetter. Ab dem Wochenende herrscht in den Simulationen Uneinigkeit - das amerikanische Wettermodell simuliert die östliche Verlagerung der atlantischen Frontalzone. Dabei kann sich jedoch das "zarte" Hochdrucksystem über dem grönländischen Meer nicht durchsetzen und wird im weiteren Verlauf "überlaufen". Somit ist das als zaghafter Versuch einer Umstellung der Großwetterlage zu interpretieren - es bleibt jedoch bei einem Versuch, denn in der Folge stellt sich das gewohnte wechselhafte und milde Zirkulationsmuster ein (Erhaltungsneigung). Anders hingegen die Simulation des europäischen Wettermodells. Hierbei setzt sich das Hochdrucksystem durch und positioniert sich am 10./11. Januar über Skandinavien um im weiteren Verlauf sich bis zum 15. Januar über Mitteleuropa zu platzieren. Das hätte mit östlichen Winden teils frostige Tage und Nächte und in Schauerform sicherlich auch die eine oder andere Schneeflocke zur Folge - viel ist jedoch bei Hochdruck nicht zu erwarten. Das Entscheidende dabei ist, dass in der Simulation des europäischen Wettermodells das eingefahrene Zirkulationsmuster unterbrochen wird und Möglichkeiten zum sog. Ausgleichsverhalten bietet. Anders ausgedrückt steht nun nach einer längeren Vorbereitungsphase des Warmings eine Entscheidung bevor, die über einen deutlich zu warmen oder noch normalen Winterverlauf entscheidend sein kann. Der NAO-Index hat nach dem 10. Januar eine neutrale bis leicht negative Tendenz und auch der AO-index wird zunehmend negativ simuliert - ein Polarwirbelsplitt ist mit einem Polarhoch potentiell möglich, jedoch nach den aktuellen Simulationen wenig wahrscheinlich, frühestens jedoch erst nach dem 15. Januar. Die Kontrollläufe simulieren ab dem 10. Januar gleichermaßen "kalte" als auch milde Varianten, so dass im Mittelwert eine normalisierende, nasskalte Tendenz dabei herauskommt - letztlich bleibt das wenig aussagekräftig, da in Kürze eine "Hop oder Top" Entscheidung ansteht. Das Langfristmodell bleibt unbeirrt auf seiner deutlich zu warmen Simulation für den Januar und Februar. Aufgrund der weiterhin unsicheren Entwicklung erfolgt im Laufe des Abends eine Aktualisierung des Wettertrends.
Update:
Gegenüber den vergangen Tagen keine wesentliche Änderung. Das amerikanische Wettermodell simuliert zwischen dem 10./16. Januar die nasskalte (+1/+6 Grad) und turbulent-dynamische Variante. Das europäische Wettermodell simuliert weiterhin das Hoch bei Skandinavien, wobei die kalte Luft über einen Umweg aus dem Osten nach Deutschland geführt wird. Demnach eher ruhiges und frostiges Wetter mit etwas Schneefall ab dem 12. Januar. Die atlantische Frontalzone stemmt sich kräftig dagegen und will die Erhaltungsneigung durchsetzen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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