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Wettertrend: Vom Spätwinter in den Frühsommer?

| M. Hoffmann
Der Durchbruch des Frühlings über Deutschland?

In dieser Woche gibt es gleich mehrere Temperatursprünge und ein teils turbulenten Wettercharakter, bevor sich zum Wochenende der Frühling über Deutschland zeigt - doch wie nachhaltig ist dieser Vorstoß?

Das Wetter der kommenden Tage ist für Wetterfühlige kein einfaches Wetter. Heute gibt es mithilfe subtropischer Luftmassen einen markanten Temperatursprung, der über dem Südwesten +20 Grad und mehr ermöglichen kann. Nachfolgend sacken die Temperaturen bis Mitte der Woche auf nasskalte +4 bis +8 Grad ab und Graupelgewitter können für Abwechslung sorgen.

Frühling zum Wochenende

Der nächste - markante Temperatursprung - erfolgt zum Wochenende. Die atlantische Frontalzone positioniert sich vor Mitteleuropa und transportiert mit einem Hochdruckkeil erneut ungewöhnlich warme Luftmassen ist Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz, was die Temperaturen mit +14 bis +18 Grad und über dem Süden örtlich bis +20 Grad in den frühlingshaft warmen Bereich ansteigen lassen kann. Die Niederschlagsneigung lässt über dem Süden nach und häufiger kommt die Sonne zum Vorschein, doch können über dem Norden zeitweilige Niederschlagsereignisse erwartet werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.

Zum Wochenende gibt es Frühlingsluft aus südwestlichen Richtungen
Wetterprognose nach dem deutschen (li.) und europäischen (re.) Vorhersage-Modell: Zum Wochenende gibt es Frühlingsluft aus südwestlichen Richtungen
© www.meteociel.fr

Die Regenprognose

Nennenswert sind die Niederschläge, die heute über dem Norden und zum Abend über dem Süden in Erscheinung treten. So können - mit Ausnahme einiger Regionen südlich der Donau - südlich der Linie von Mannheim und Dresden Regensummen von 10 bis 15 l/m² und örtlich von bis 30 l/m² zusammenkommen. Kurze Gewitter sind nicht ausgeschlossen (Gewitterradar). Nachfolgend sind immer wieder Schauer zu erwarten, die ab der Wochenmitte über der Südhälfte abklingen und über Teile von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern für ein paar Regentropfen sorgen können. Weniger Niederschlag ist entlang eines breiten Streifens von Köln und Berlin möglich.

Insbesondere über den südlichen Landesteilen ist heute Abend und in der Nacht mit kräftigem Niederschlag zu rechnen
Die Regenprognose: Insbesondere über den südlichen Landesteilen ist heute Abend und in der Nacht mit kräftigem Niederschlag zu rechnen
© windy.com

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Die atlantische Frontalzone rückt näher an Deutschland heran

Die frühlingshafte Luft strömt zum Wochenende aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland und lässt die Temperaturen bis Samstag auf +14 bis +18 Grad ansteigen und mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer können bis +20 Grad und mehr möglich sein.

Frühling? Vielleicht!

Doch auch wenn es nach Frühling riecht, so trügt der Schein. Die Warmluftadvektion stammt von der atlantische Frontalzone, die auf dem Atlantik nur darauf lauert, weiter nach Osten voranzukommen. Nach der aktuellen Wetterprognose der Europäer gelingt dieser Prozess im Zeitraum vom 20. bis 23. März aber nur halbherzig.

Leicht unbeständiges Wetter

Die Frontalzone nähert sich Skandinavien und Deutschland, doch mag der Durchbruch nicht gelingen und so bleibt die Südwestanströmung der Luftmassen erhalten. Die Temperaturen erreichen bei aufziehender Bewölkung und gelegentlich - leichtem - Niederschlag +8 bis +14 Grad und mit Sonnenschein können bis +16 Grad möglich sein. Das ist nah am Frühling dran - doch kein Durchbruch des selbigen.

Die atlantische Frontalzone nähert sich zum Beginn der letzten März-Dekade Deutschland
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die atlantische Frontalzone nähert sich zum Beginn der letzten März-Dekade Deutschland
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage der Amerikaner: (Früh-)Sommerliche Wetteraussichten im März?

Die Amerikaner hatten in den letzten Tagen stets eine Variante berechnet, welche den Spätwinter nach Deutschland, Österreich und der Schweiz hätte bringen können. Doch diese Varianten waren im direkten Vergleich zu den Kontrollläufen stets die zu kalten Ausreißer - möglich ja, wahrscheinlich nein - so die Schlussfolgerung.

Hochdruckkeil Mitteleuropa

Heute nun die 180-Grad-Wende in das andere Extrem. Die atlantische Frontalzone setzt sich bis zum 21. März über Skandinavien fest und beginnt auch damit nach Süden auszutrogen, doch zieht der aktive Teil des Polarwirbels über der Barentssee weiter in Richtung der Karasee und zwingt den Trog zur Abkehr.

Zur gleichen Zeit werden über dem östlichen Kanada kalte Luftmassen polaren Ursprungs auf den Atlantik geführt und initialisiert ein kräftiges Tiefdrucksystem, das sich bis zum 23. März im Bereich von Neufundland, Grönland, Island und den Azoren positioniert. Auf dessen Vorderseite schiebt sich ein Keil des Azorenhochs in Richtung Mitteleuropa und lässt die atlantische Frontalzone vollständig auflaufen.

Sommerwetter?

Der Hochdruckkeil intensiviert sich vom 23. bis 27. März und bildet bis zum 29. März ein autarker Hochdruckkern im Bereich von England, Frankreich und Deutschland aus. Die Niederschlagsneigung lässt mit dem 18. März nach und mit einer zunehmenden Anzahl an Sonnenstunden erreichen die Temperaturen am 23. März +14 bis +18 Grad und über dem Süden bis +20 Grad. Im Zeitraum vom 25. bis 28. März steigen die Temperaturen auf +16 bis +20 Grad an und können mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer über dem Westen bis +23 Grad möglich machen. Mancherorts blitzt die sommerliche +25 Grad-Marke auf. Also ja, sommerliche Temperaturen sind nach dieser ungewöhnlich warmen Wetterprognose der Amerikaner nicht auszuschließen, wahrscheinlicher aber ist eine frühsommerliche Wetterentwicklung, wie man sie eigentlich erst im Mai erwarten kann.

Vom Spätwinter in den Frühsommer?
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Vom Spätwinter in den Frühsommer?
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Mit Volldampf in den Frühling?

Nein - die Wetterprognose der Amerikaner zeigt zwar, wie ein Durchbruch in Richtung Frühling gelingen kann, doch sind diese Berechnungen im Vergleich zu den Kontrollläufen - mit Abstand - zu warm! Da werden in den kommenden Stunden Korrekturen vorgenommen.

Was wahrscheinlich ist

Die Kontrollläufe stützen in ihrer Temperaturprognose den frühlingshaften Auftakt in das kommende Wochenende, bei dem die Temperaturen mancherorts in Richtung der frühsommerlichen +20 Grad-Marke streben können. Doch kann sich die warme Luftmasse nicht über Deutschland stabilisieren und kühlt sich bis zum 20. März auf ein im Vergleich zum vieljährigen Klimamittelwert von 1961 und 1990 über dem Süden, Osten und Westen um +1 bis +2 Grad zu warmes Niveau ab. Über dem Norden schwankt die Differenz mit -1 bis +1 Grad in einem für den März-typischen Bereich. Also Vorsicht mit dem Durchbruch des Frühlings!

Die Regenprognose

Die Regenprognose der Kontrollläufe ist über dem Norden bis zum 20. März mäßig erhöht und schwächt sich darüber hinaus in den leicht erhöhten Bereich ab. Über dem Süden, Osten und Westen sind zwar auch Niederschlagssignale verzeichnet, doch lässt sich dort über längere trockene Abschnitte spekulieren.

Der Frühling ist kein Selbstläufer
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Der Frühling ist kein Selbstläufer
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
19. März +4 bis
+20 Grad
+8 bis
+13 Grad
23. März +0 bis
+19 Grad
+7 bis
+9 Grad
28. März +1 bis
+20 Grad
+8 bis
+10 Grad
Diagramm Temperaturen März 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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