Wetteraussichten: Ungewöhnlich warm und trocken, wann kommt Regen?
Hoher Luftdruck dominiert weiterhin das Wetter über Deutschland, doch innerhalb des Polarwirbels ergibt sich eine Veränderung, die zu einer Umstrukturierung der Großwetterlage führen kann.
Zunehmende Sonnenscheindauer. Verbreitet zeigt sich der Himmel heute wolkenverhangen und westlich einer Linie von Hamburg und Köln ist mit leichtem Niederschlag zu rechnen. Sonst bleibt es trocken. Am Freitag löst sich bei einem böigen Ostwind die Bewölkung weiter auf und ermöglicht insbesondere über dem Norden und Westen eine zunehmende Sonnenscheindauer, während über dem Süden ganz vereinzelt geringfügiger Regen niedergehen kann.
Viel Sonnenschein
Ab dem Wochenende dominiert ein Hochdrucksystem das Wetter über Deutschland. Örtliche Nebelfelder lösen sich rasch auf und mit einer maximal möglichen Sonnenscheindauer kann gerechnet werden. Der Wind kommt unangenehm böig aus östlichen Richtungen und führt in Bodennähe kühlere Luftmassen nach Deutschland. Über dem Süden und Osten ist in den klaren Nächten mit Frost zu rechnen. Am Tage erwärmen sich die Luftmassen auf +10 bis +15 Grad und über dem Westen sind bis +17 Grad möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.
Das Wetter nach dem europäischen Wettermodell: Wetterumstellung
Das Hoch dominiert weiterhin das Wetter über Deutschland, daran gibt es keinen Zweifel und ist in den obenstehenden Wetterkarten unschwer erkennbar. Was man aber noch erkennen kann, ist die Verlagerung des Polarwirbels.
Das Zentrum des Polarwirbels verlagert sich
Ermöglicht hat die Hochdruckdominanz im März auch der Polarwirbel, der wie festgenagelt
über Kanada seine Runden drehte und das Hoch auf der gegenüberliegenden Seite als Konterpart aufbaute. In Kombination der beiden Wettersysteme hat sich so die stabile Wetterlage ergeben, die nach der Wetterprognose der Europäer noch bis zum 25. März anhalten kann.
Der Polarwirbel verlagert seine Position weg von Kanada und erreicht zum 25. März die Barents- und Karasee. Und wer schon längere Zeit bei uns zu Gast ist, der weiß, dass diese Variante das Hoch nach Westen - raus auf den Atlantik - drücken kann.
Meridionale Großwetterlage mit Kaltlufteinbruch
Das Hoch kommt zum 26. März auf dem Atlantik an, blockiert die schwache atlantische Frontalzone und keilt zum 27. März weiter nach Norden aus. Da sich das Tiefdruckzentrum des Polarwirbels über der Barentssee befindet und sich Tiefdrucksysteme gegen und Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, werden in Kombination beider Wettersysteme die Luftmassen aus nördlichen Richtungen nach Süden geführt, die Ende März und Anfang April Deutschland, Österreich und die Schweiz erreichen können.
Erreichen die Temperaturen am 25. März +12 bis +16 Grad und örtlich bis +20 Grad, so sind am 27. März +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad zu erwarten. Da es sich um Höhenkälte handelt, können Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer nicht ausgeschlossen werden.
Die Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Ein Wetterwechsel, der keiner ist
Die Wetterprognose der Amerikaner stützt die Verlagerung des Polarwirbels in Richtung der Barentssee, doch gelingt die Umstrukturierung nicht vollständig und ein Teil des Wirbels verbleibt über Kanada. Das hat unmittelbare Konsequenzen auf das Hoch.
Hochdruckblock Europa mit omegaähnlicher Struktur
Was folgt ist das Worst-Case-Szenario
für alle, die auf Regen hoffen und warten. Denn die Tiefdruckaktivität über Kanada führt kalte Luftmassen über Neufundland nach Süden auf den Atlantik und fördert so die Tiefdruckdynamik. So ergibt sich für das Hoch kein Spielraum, um sich nach Westen zu verlagern und verweilt bis zum 1. April über Europa.
Bedingt durch diesen Umstand trogt das Tief über der Barentssee weiter östlich nach Süden aus und stärkt die Position des Hochdrucksystems, was sich zwischen den beiden Tiefdruckzentren befindet. Im Ansatz handelt es sich um eine omegaähnliche Struktur (Ω), was die Hoffnungen auf Niederschlag bis April weiter dämpft.
Wetterwechsel im April?
Schaut man weiter in den April, so wird die atlantische Frontalzone zunehmend dynamischer, während der Trog über Russland sich nach Norden zurückzieht und über die Polarregion in Richtung Kanada strebt. Das Hoch über Mitteleuropa verlagert sich nach Osten, während die atlantische Frontalzone kräftiger wird.
Ab diesem Zeitpunkt gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder es ergibt sich zwischen der atlantische Frontalzone und dem Hoch eine ähnliche Pattsituation wie im März und Deutschland verweilt weiterhin im Einflussbereich des Hochdrucksystems, oder die atlantische Frontalzone setzt sich mit einer zonalen Grundströmung durch. Abwarten.
Auf den Punkt gebracht: Kommt ein Wetterwechsel mit Regen?
Die Überschrift ist 48 Stunden alt und hat auch heute noch Gültigkeit. Der Polarwirbel verändert naturgemäß seine Struktur und ermöglicht so eine Veränderung der Großwetterlage mit unterschiedlichen Ausprägungen.
Fakt aber ist, dass sich das Hoch noch mindestens bis zum 25. März über Europa wird behaupten können. Darüber stimmen die Prognose-Modelle und auch die Kontrollläufe überein. Mit einem trockenen und frühlingshaft warmen Wettercharakter ist bis dahin zu rechnen. Nachfolgend nehmen die Unsicherheiten zu, wenngleich die kälteren Varianten in den Kontrollläufen die Ausnahmen abbilden. Das Temperaturspektrum bewegt sich in einem Bereich, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +4 Grad zu warm ausfallen kann.
Kaum Regen
Die Niederschlagsprognose ist ernüchternd. Der März konnte bislang sein Niederschlagssoll erst zu rund 10 Prozent erfüllen können und ist damit weiterhin auf Rekordkurs. Bis zum 27. März ist nicht mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen und auch darüber hinaus sind die Niederschlagssignale in den Kontrollläufen alles andere als nennenswert, haben aber Anfang April eine grundsätzlich positive Tendenz, was einen Wetterwechsel - zum aktuellen Stand - in den Bereich des Möglichen bringt.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
23. März | +8 bis +18 Grad |
+13 bis +15 Grad |
26. März | +5 bis +18 Grad |
+12 bis +14 Grad |
1. April | +3 bis +20 Grad |
+11 bis +13 Grad |