Wetter Frühling und Sommer 2021 Wetterprognose vom 06.03.2021 - Folgt dem Sturm ein Hoch nach?
Ein Sturmtief erreicht Deutschland zur Wochenmitte und lässt das Potential unwetterartiger Starkwindereignisse ansteigen. Auch orkanartige Winde werden zum Thema. Der Sturm wird die Großwetterlage ordentlich durcheinanderwirbeln können und nachfolgend ergeben sich für die weitere Wetterentwicklung unterschiedliche Möglichkeiten, doch ein Wettertrend ragt deutlich hervor.
Ruhiges Märzwetter. Verbreitet scheint bis zur Wochenmitte die Sonne, zeitweilig jedoch verdichten sich die Wolken und trüben den Sonnenschein ein. Über dem Norden sind leichte Niederschläge nicht auszuschließen, sonst ist bei Werten von +5 bis +10 Grad ein trockener Wettercharakter zu erwarten.
Ein Orkantief erreicht Deutschland
Aktuell braut sich auf dem Atlantik ein Tiefdrucksystem zusammen, dass sich auf den Weg in Richtung Europa macht und Deutschland mit seinen Ausläufern zu Wochenmitte erreicht. Dann ist erst einmal Schluss mit dem ruhigen März-Wetter. Der Wind gewinnt an Intensität und kann bis zum Donnerstag über den exponierten Lagen und den Küstenregionen von Nord- und Ostsee zu orkanartigen Windböen führen. Aber auch über tieferen Lagen ist mit schweren Sturmböen zu rechnen. Von einem hohen Schadpotential ist bei dieser Unwetterlage auszugehen. Neben der Wind- steigt auch die Niederschlagsaktivität an und die Temperaturen steigen auf +10 bis +15 Grad an. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2021.
Orkan über Deutschland?
Weiterhin gilt es die Details abzuwarten und Zahlen, was die Vorhersage-Modelle derzeit berechnen, sind als Möglichkeit zu verstehen. Ob es dann so heftig kommt, bleibt abzuwarten. Zum aktuellen Stand erreicht der Wind seine höchsten Windgeschwindigkeiten in Zeitraum vom 11. bis 13. März.
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Sturmserie: von Schnellläufern und Randtiefentwicklungen
Die oben stehende Wetterkarte berücksichtigt keine Schnellläufersystemen, doch sind diese bei solch einer Gradientenstruktur anzunehmen. Randtiefentwicklungen entstehen - wie der Name schon deutlich macht - am Rand des Zentralsystems und haben eine Eigendynamik, die binnen kurzer Zeit entstehen und als sog. Schnellläufer zu einem hohen Schadpotential führen können. Lothar war bspw. eine solche Randtiefentwicklung.
Außergewöhnlich ist zudem die Struktur des Orkantiefs, dass sich von Neufundland bis über das westliche Russland erstreckt. Das riecht regelrecht nach einer Sturmtiefserie, die bis zum Wochenende wüten kann.
Der Unterschied zwischen schwerem Sturm, orkanartigen Winden und Orkan
Windgeschwindigkeiten von 89 bis 104 km/h bewertet man in der Meteorologie als schweren Sturm, bei Winden von 105 bis 119 km/h spricht man von orkanartigen Winden und alles, was über 119 km/h liegt definiert man als Orkan. Da muss also schon einiges Zusammenkommen. Betrachtet man die aktuelle Windprognose, so sind schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h auch über dem Flachland zu erwarten. Über exponierten Lagen und den Küstenregionen sind orkanartige Winde bis zu voller Orkanstärke plausibel.
Regenzeit
Vom 10. bis 15. März werden Tiefdrucksysteme das Wetter über Deutschland dominieren. Doch der Wind wird für eine ungleichmäßige Niederschlagsverteilung sorgen können. Regionen, die am östlichen Rand von Erhebungen liegen, werden mit dem Lee-Effekt (regenabgewandte Seite) deutlich weniger Niederschlag abbekommen, als über den Staulagen. Insofern sich die Niederschlagsprognosen als Potential zu betrachten. Die tatsächlichen Regensummen werden niedriger ausfallen. In der Regel zieht man rund 30 Prozent der Prognose ab.
Wie geht es nach dem Sturm weiter?
So viel steht fest - der Sturm bringt im wahrsten Sinne des Wortes frischen Wind
in die bislang ruhige Wetterküche. Zudem endet die seit Mitte Februar anhaltende Trockenheit.
Zwischen einer warmen Südwestwetterlage und einer kühlen Nordlage
Entscheidend ist nach dem 14. März nicht mehr das Toben der atlantischen Frontalzone, das wird sich nach und nach abschwächen können. Viel wichtiger ist, wie sich das Hochdrucksystem nach diesem Niederschlag
wird aufstellen können.
Die Südwestwetterlage
In den Wetterprognosen von gestern wurde die Südwestwetterlage immer wieder bestätigt. Die atlantische Frontalzone gewinnt in diesem Fall mit einem Kaltluftausbruch über dem östlichen Kanada an Dynamik und steuert auf Europa zu. Auf ihrer Vorderseite aber schieben die Tiefdruckgebiete das Hoch vor sich her und im Zusammenspiel kommt es zu einer ungewöhnlich - ja fast schon frühsommerlich - warmen Wetterentwicklung.
Hochdruckdominanz und gemäßigt kühl
An der Möglichkeit, dass sich das Hoch nach Norden aufwölbt und damit eine Zonalisierung verhindern kann, hat sich in den letzten 24 Stunden nichts verändert. Nur die Position ist eine andere geworden.
Trockenheit
Das Hoch wurde in der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells in den letzten 18 Stunden weiter nördlich und weiter westlich berechnet. Damit läuft die atlantische Frontalzone viel früher auf das Hoch auf und wird somit vor Europa blockiert. Der Niederschlag wird von Deutschland ferngehalten.
Spürbar kühler
Am östlichen Hochdruckgradienten werden kalte Luftmassen nach Süden und unter bestimmten Voraussetzungen nach Deutschland geführt. Eine Abwandlung dieser Variante zeigt sich in der Wetterprognose des europäischen Wettermodells. Das Hoch wird noch etwas westlicher berechnet und so kann sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Nordwest- bis Nordwetterlage einstellen. Diese Wetterentwicklung wäre dem Spätwinter deutlich näher als dem Frühling. Zudem könnte es nach der Wettervorhersage der Europäer zu weiteren Niederschlägen kommen.
Auf den Punkt gebracht: Ein Hoch wird kommen
Dem Sturm wird es wohl nicht gelingen, eine nachhaltige Zonalisierung der Großwetterlage herbeizuführen. Zu stark ist das Bestreben des Hochdrucksystems sich erneut über Europa zu positionieren und dabei spielt es erst einmal keine Rolle, wo das passiert.
Die Niederschlagsprognose ist rückläufig
Wer hier regelmäßig mitliest, der hat in den letzten Tagen beobachten können, dass die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe vom 10. bis 15. März mäßig hoch nachfolgend aber als schwach bewertet wurde. Dieser Wettertrend hat sich in den letzten 24 Stunden bestätigt und weiter konkretisiert. Die Niederschlagsberechnungen sind nach dem 15. März rückläufig und tendieren zu einem trockenen Wettercharakter. Das unterstützt die These der erneuten Hochdruckdominanz nach dem Sturm.
Hochdruckdominanz?
Deutlicher zeigt sich der Wettertrend zu einer Hochdruckdominanz im Mittelwert aller Kontrollläufe. Anders formuliert muss der Sturm erst einmal kommen, dann sieht man weiter. Ein Hoch aber hat derzeit die besten Aussichten auf Erfolg.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
12. März | +4 bis +13 Grad |
+6 Grad bis +8 Grad |
16. März | +3 bis +17 Grad |
+9 bis +11 Grad |
21. März | +0 bis +16 Grad |
+8 bis +10 Grad |