Wetterprognose Sommer 2020 - Wie lange hält sich die hochsommerlich heiße Wetterlage?
Der Hochsommer dominiert das Wettergeschehen über Mitteleuropa und sorgt über Deutschland, Österreich und der Schweiz für eine Hitzewelle. Ob diese Hitzewelle auch die zweite August-Dekade wird beeinflussen können, hängt stark davon ab, wie sich das Hoch wird stabilisieren können.
Sommerlich bis hochsommerliche Wetteraussichten. Ein Hochdrucksystem festigt seine Position über Mitteleuropa und sorgt verbreitet für eine maximale Sonnenscheindauer, die aktuell bei rund 14 Stunden und 30 Minuten liegen sollte.
Ab dem Wochenende steigen zu den Nachmittagsstunden Quellwolken auf und können für regional begrenzt auftretende Schauer und Hitzegewitter sorgen. Die Temperaturen erreichen bei einem schwachen Wind aus unterschiedlichen bis östlichen Richtungen +27 bis +32 Grad und örtlich bis +35 Grad. Über manchen Regionen sind bis +37 Grad nicht auszuschließen und in den Nächten ist - im Schwerpunkt über den Ballungsgebieten - mit tropischen Nächten zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August.
Wie steht es um die Omegawetterlage?
Wir hatten gestern die Thematik rund um das Omegahoch näher erläutert und möchten heute im Bezug der Beständigkeit (Erhaltungsneigung) einen Nachtrag liefern.
Die Erhaltungsneigung
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells bringt es heute ganz gut auf den Punkt. Das Hoch schwächt sich in seiner Position über Mitteleuropa bis zum 21. August immer wieder einmal etwas ab, doch kurze Zeit später stabilisiert sich das Hoch über Mitteleuropa erneut und sorgt mit seiner Omega-Formation (Ω) für eine lang anhaltende und hochsommerliche Großwetterlage.
Die nachfolgenden Wetterkarten zeigen es sehr deutlich, wie die Erhaltungsneigung funktioniert. Bis zum 14. August dominiert das Hoch das Wettergeschehen über Deutschland, Österreich und der Schweiz, schwächt kurz ab, wird zum 16. August erneut gespeist, schwächt sich zum 18. August ab - hat sogar Auflösungserscheinungen, doch der Keil des Azorenhochs sorgt zum 21. August für eine erneute Omegalage.
Kräftige Schauer und Gewitter
Der Vorteil an dieser Wetterprognose ist, dass das Hoch in seinen Schwächephasen auch Tiefdruckausläufer und frischere Luftmassen passieren lässt, was in den Übergangsphasen zu jeweils kräftigen Schauern und örtlich unwetterartig auftretenden Gewittern führen kann.
Die Schwachstelle des Systems
Ja, eine Hochdruckdominanz bis zum Ende der zweiten August-Dekade ist eine sehr wahrscheinliche Entwicklung der Großwetterlage, aber es gibt auch Unsicherheiten und diese entstehen am südlichen Gradienten des Hochdrucksystems - am Flaschenhals
sozusagen.
Wenn sich die Hochdruckblase zu weit nach Norden verlagert, so kann es an der engen Stelle der Omega-Formation zu einem Umbruch kommen. Das Hoch verliert seine Achse in Richtung der Mittelmeerregion und damit auch über Mitteleuropa. Das Hoch über dem Norden und das Azorenhoch agieren ab diesem Zeitpunkt autark voneinander und in die entstehende Lücke dringen Tiefdrucksysteme vor und beenden den hochsommerlich warmen bis heißen Wettercharakter.
Auf den Punkt gebracht: Erst einmal Hochsommer
Die Wettervorhersagen der Prognose-Modelle bestätigen eine bis zum 14. August anhaltende Hochdruckdominanz, was die Temperaturwerte - permanent - in einem hochsommerlich warmen Bereich von +27 bis +33 Grad und mancherorts bis +35 Grad einpendeln lässt. Tropische Nächte sind bis dahin sehr wahrscheinlich und für hitzeempfindliche Menschen wird die kommende Wetterlage zum Problem werden können.
Ab dem 14./15. August zeigen sich in den Prognose-Modellen verschiede Szenarien, wie der Hochsommer durch einen Jahreszeit-typischen Wettercharakter abgelöst werden kann. Das bleibt - für den Moment zwar noch abzuwarten, ist aber für alle, die sich nach weniger Hitze und etwas mehr Niederschlag sehnen, ein Silberstreif am Horizont
.
Betrachtet man die Druckanomalien bis zum 16. August, so sieht man - sehr eindrucksvoll - wie gewaltig dieses Hochdruckgebilde ist und warum es auch das Potential für eine längere Dominanz hat. Man darf gespannt sein, wann und wie diese Großwetterlage kippt.
Wettertrend der Kontrollläufe: Das Ende des Hochsommers
Die Kontrollläufen berechnen den Mittelwert vom 6. bis 15. August in einem Bereich, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert etwa um 3 bis 6 Grad zu warm ist. Damit ist ein insgesamt zu warmer August sehr wahrscheinlich. Aktuell ist das Augustwetter bereits um rund +2 Grad zu warm.
Ab dem 15. August berechnen die Kontrollläufe ein sich mehrheitlich normalisierendes Temperaturniveau, was über dem Norden leicht zu kühl, über dem Westen normal und über dem Süden und Osten etwas zu warm ausfallen kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
12. August | +25 bis +34 Grad |
+27 Grad bis +29 Grad |
16. August | +20 bis +31 Grad |
+24 bis +26 Grad |
21. August | +15 bis +32 Grad |
+21 bis +23 Grad |
Die Niederschlagsprognose: Ansteigende Schauer- und Gewittertätigkeit
Bis zum 14. August ist mit lokalen Hitzegewittern zu rechnen, die regional zwar für ordentliche Regensummen sorgen können, doch bleiben diese in ihrer Räumlichkeit stark begrenzt. Ab dem 14. August nimmt die Anzahl der Schauer und Gewitter weiter zu und können für großflächige Niederschlagsereignisse sorgen - mit entsprechend ansteigendem Unwetterpotential.