Wetterprognose Sommer 2020 - Der Sommer läuft zur Höchstform auf - doch für wie lange?
Der Sommer läuft in den kommenden Tagen zur Höchstform auf und sorgt verbreitet für hochsommerlich heiße Tage, die örtlich auch zu sog. Wüstentagen führen können. Doch ob es sich hierbei um ein vorübergehendes Phänomen, oder um eine langlebige Großwetterlage handelt, hängt von einem Hoch ab.
Rasant steigen die Temperaturen in den kommenden Tagen an und werden bereits zum Beginn des Wochenendes hochsommerlich warme Temperaturwerte erreichen können. Verbreitet sind +27 bis +32 Grad und örtlich bis +35 Grad möglich. Dazu steigt ab Sonntag die Neigung zu lokal auftretenden Hitzegewittern an.
Diese hochsommerliche Großwetterlage ist einem Hochdruckgebiet zu verdanken, dass sich im Moment über Deutschland ausdehnt und die Sonnenscheindauer ansteigen lässt. Bereits in der Nacht auf Sonntag und Montag sind tropische Nächte möglich, bei denen die Tiefstwerte nicht mehr unter die +20 Grad Marke absinken. Vereinzelt werden auf Tageshöchstwerte von über +35 Grad möglich sein, was dann per Definition kein Hitzetag, sondern ein Wüstentag ist. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August 2020.
Omegawetterlage
Berühmt, berüchtigt und von einigen auch gefürchtet sind die sog. Omegawetterlagen, die sich aus der oben dargestellten Wetterkarte gut ableiten lässt. Warum gefürchtet? Omegalagen sind beständige Wetterlagen, die über Wochen hinaus den Wettercharakter nachhaltig prägen können. Einigen ist sicherlich noch der Sommer 2003 in Erinnerung, der auch eine gewisse Zeit lang vor sich hindümpelte, dann aber mit einem Omegahoch ordentlich auftrumpfte und für einen sog. Jahrhundertsommer
sorgte.
Interessant wird nun - für alle die sich für das Wetter interessieren - sein, ob sich dieses Hoch tatsächlich zu einem stabilen und nachhaltigen Omegahoch wird entwickeln können.
Das spricht dafür
Jeweils an den Flanken des Hochdrucksystems muss sich ein Tiefdrucksystem befinden, was das Hoch in Position hält. Gelingt das unter optimalen Bedingungen, so profitieren die beiden Tief- wie auch das Hochdruckgebiet gleichermaßen und es stellt sich eine Erhaltungsneigung ein. In den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle wird sich das in der Form zeigen, dass das Hoch immer wieder Auflösungserscheinungen zeigt, doch sich letzten Endes dann doch behaupten und weiter stabilisieren kann.
Hitze und Trockenheit
Sollte es zu einer Omegawetterlage kommen, die zudem noch gut strukturiert und nachhaltig ist, dann wäre bis zum Ende der zweiten August-Dekade mit Hitze und trockenem Wetter zu rechnen. Hochsommer par excellence
. Dafür spricht, dass bereits zum aktuellen Stand das Hoch gut strukturiert ist und sich gewisse Parallelen zu 2003 ziehen lassen. Zudem bestätigen - beide - Prognose-Modelle in den letzten Tagen die Omega-Formation mit jeweils einem stabilisierenden Tief links und rechts davon.
Was dagegen spricht
Eine langlebige Omegawetterlage braucht stabile Verhältnisse und diese gab es in diesem Sommer 2020 noch nicht. Zudem zeigt sich im Blick auf die Druckanomalien ein hohes Maß an Unsicherheit. Das Hoch hat eine Sollbruchstelle
und diese ist am südlichen Gradienten auszumachen. Und das ist auch das prekäre am derzeitigen Wettertrend. Ruft man nun Bedingungslos den Hochsommer bis zum Ende der zweiten August-Dekade aus (was durchaus wahrscheinlich ist), dass Hoch aber am südlichen Gradiente unterwandert wird, so kann aus dem Hochsommer rasch ein frühherbstlicher Wettercharakter werden - zumindest über den Regionen, wo die Tiefdruckgebiete die Führung übernehmen können (vorzugsweise über Süddeutschland, Österreich und der Schweiz).
Auf den Punkt gebracht: Hoher Luftdruck bleibt dominierend
Nichtsdestotrotz - der hohe Luftdruck baut sich auf und wird nun maßgeblich für die kommenden 10 bis 14 Tage das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz bestimmen können. Darin stimmen sowohl die Wettervorhersagen der Prognose-Modelle, als auch die Kontrollläufe überein.
Schaut man sich den Mittelwert aller Kontrollläufe an, so zeigt sich zwar zum Beginn der letzten August-Dekade keine Omega-Formation mehr, doch das Azorenhoch ist gewaltig in seiner Struktur und dessen Keil reicht bis weit nach Mitteleuropa.
Infolge daraus bleibt der hochsommerliche Wettercharakter zunächst erhalten, kippt aber ab dem 13. August in einen durchwachsenen Wettercharakter über, was die Schauer- und Gewitteraktivität ansteigen lassen kann. Örtlich unwetterartig und mit erheblichen Niederschlagsmengen einhergehend.
Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells hat eine solche Prognose heute im Programm. Das Omegahoch
wird nach Osten abgedrängt, das Azorenhoch bildet einen Keil in Richtung Mitteleuropa aus, doch drängen in die entstehende Lücke die atlantischen Tiefdrucksysteme vor und es entsteht eine Großwetterlage, wie sie es in diesem Sommer schon häufiger zu beobachten gab. Verhältnismäßig kühl und durchwachsen. Der Hochsommer wäre nach dieser Wetterprognose ab dem 17./18. August zu den Akten zu legen.
Ein Ende der Hitze zeichnet sich ab
Vorausgesetzt, die kommende Großwetterlage geht nicht in die oben beschriebene Erhaltungsneigung über, so ist bis Mitte August mit warmen bis hochsommerlich heißen Sommertemperaturen zu rechnen. Nachfolgend aber sinkt das Temperaturniveau allmählich ab und pendelt sich mit seinem Mittelwert ab dem 18. August in einen Bereich ein, der für die Jahreszeit nur noch leicht zu warm ist. Sommerwetter ja, Hitze eher nein.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
11. August | +25 bis +34 Grad |
+26 Grad bis +28 Grad |
15. August | +20 bis +31 Grad |
+23 bis +25 Grad |
20. August | +17 bis +30 Grad |
+22 bis +24 Grad |
Die Niederschlagsprognose: Trockenheit
Niederschläge werden in den kommenden 10 Tagen nur in Form von Schauern und Gewittern zu erwarten sein. Da Schauer und Gewitter aber nur regional begrenzt auftreten, kann es bis zum 15. August verbreitet trocken bleiben.
Geht es nach dem Wettertrend der Kontrollläufe, so zeigt sich ab dem 14. August ein über dem Süden langsam ansteigendes Niederschlagsniveau, was die südliche Unterwanderung des Hochdrucksystems als plausible Variante gelten lässt. Nördlich von Baden-Württemberg und Bayern aber zeigen sich nur schwach erhöhte Niederschlagssignale. Kurzum - hoher Luftdruck wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit das Wetter bis zum Ende der zweiten August-Dekade mit hochsommerlichen bis sommerlich warmen Temperaturwerten dominieren können.