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Wetter Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 08.05.2020 - Was folgt dem Temperatursturz?

| M. Hoffmann
Ein markanter Wetterumschwung lässt über dem Süden das Unwetterpotential ansteigen

Ein kräftiger und markanter Kaltluftvorstoß sorgt über die Eisheiligen für eine ordentliche Abkühlung und über dem Süden für einiges an Niederschlag. Nachfolgend gibt es zwei wahrscheinliche Wetterentwicklungen, die über dem Süden noch mehr an Niederschlag bringen können.

Warm wird es bis zum Sonntag. Mit einer südlichen Strömung können die Temperaturen auf Werte von +20 bis +25 Grad und über dem Süden örtlich auf bis +28 Grad ansteigen, während es über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern etwas kühler bleiben kann. Mit Hilfe der südlichen Anströmung gelangen zudem feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland, was ab dem Samstag die Neigung zu Schauern und Gewittern ansteigen lassen kann.

Ab dem Sonntag dreht der Wind auf nördliche Richtungen und führt kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland. Da die kalten Luftmassen erst einmal die feucht-warmen ausräumen müssen, steigt ab Sonntagnachmittag das Schauer- und Gewitterrisiko an, die örtlich auch unwetterartig ausfallen können. Zum Montag verlagert sich das Niederschlagsband nach Süden und kann über Teile von Baden-Württemberg und Bayern für unwetterartige und länger andauernde Niederschläge sorgen. Getrennt werden die Luftmassen von einer scharfen Grenze, die in etwa entlang einer Linie von Mannheim und Nürnberg verläuft. So werden nördlich der Linie die Temperaturen auf +8 bis +12 Grad und mit Niederschlag auf +5 Grad zurückgehen, während über dem Südlichen Bayern noch bis +23 Grad erreicht werden können. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Mai 2020.

Ein markanter Luftmassenaustausch zum Start in die neue Woche mit einem erhöhten Potential unwetterartiger Wetterereignisse
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Ein markanter Luftmassenaustausch zum Start in die neue Woche mit einem erhöhten Potential unwetterartiger Wetterereignisse
© www.meteociel.fr

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Es wird wärmer

Der Kaltlufteinbruch hält sich bis zu Wochenmitte, was in den Nächten noch zu Frost führen kann. Nachfolgend aber wird der Kaltlufttrog nach Osten abgelenkt, während über Spanien ein Tiefdrucksystem warme Luftmassen aus südlichen Richtungen gen Norden führt.

Für die Jahreszeit normale Temperaturen

Da die Luftmassen entsprechend feucht sind, ist vom 15. bis 18. Mai mit vermehrten Wolkenfeldern zu rechnen, die etwa südlich der Linie von Saarland und Dresden für wiederholte Schauer und örtliche Gewitter sorgen können. Entsprechend begrenzt das - aufgrund des fehlenden Sonnenscheins - den Temperaturanstieg auf +14 bis +18 Grad. Mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +22 Grad und mit Regen +10 Grad erreicht werden.

Viel Regen über dem Süden

Das europäische Vorhersage-Modell bestätigt heute die Wetterprognose der letzten Tage. Das Hoch liegt zunächst westlich von Europa und dehnt sich bis zum 18. Mai weiter in Richtung Skandinavien aus. Damit kann sich das Tief über der Mittelmeerregion behaupten und führt über dem Süden immer wieder Regengebiete hinweg, die bis zum 18. Mai zu Regensummen von 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² führen können. Damit wäre über dem Süden das Niederschlagssoll für den gesamten Mai bereits in der zweiten Dekade erfüllt.

Anders die Situation weiter nördlich, dort sind mit 0 bis 10 l/m² deutlich weniger Niederschlagssignale auszumachen, was über manchen Regionen die seit Mitte März anhaltende Trockenheit eher noch verschärft.

Diese Großwetterlage sorgt über dem Süden für einiges an Regen
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Diese Großwetterlage sorgt über dem Süden für einiges an Regen
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Ein frühsommerlicher Temperaturtrend

Was passiert, wenn das Hoch nach Osten abkippt, berechnet die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells heute.

Zunächst verstärkt sich vom 13. bis 15. Mai das Tief über Spanien und Frankreich und schaufelt auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Deutschland, die zeitgleich eine feucht-labile Schichtung haben. Die Temperaturen steigen über dem Süden bis zum 15. Mai auf +15 bis +20 Grad und über dem Norden auf +13 bis +17 Grad an.

Zudem ist immer wieder mit Schauern und Gewittern zu rechnen, die vorwiegend ihren Platz über Baden-Württemberg und Bayern haben werden. Zum 16. und 17. Mai verlagert sich das Tief über Deutschland und schwächt sich in diesem Prozess ab, was über dem Süden zu weiteren - teils kräftigen Schauern und Gewittern führen kann, doch nördlich der Linie von Köln und Dresden kommt davon kaum etwas an.

Der Wettertrend geht in Richtung Frühsommer

Das Hoch kippt vom 17. bis 21. Mai über Mitteleuropa nach Osten ab und etabliert zum 23. Mai einen Hochdruckkern zwischen Skandinavien und Deutschland. Damit wird jegliche Tiefdruckaktivität unterbunden und die Sonnenscheindauer nimmt zu. Das lässt wiederum die Temperaturwerte bis zum 20. Mai auf +17 bis +23 Grad ansteigen und bis zum 25. Mai ist das Erreichen der +25 Grad Marke möglich.

Trockener Norden

Auch wenn die Entwicklung der Großwetterlage von den Prognose-Modellen unterschiedlich interpretiert wird, so zeigt sich eine große Übereinstimmung in der Niederschlagsprognose. Südlich der Linie von Köln und Dresden berechnet das amerikanische Wettermodell bis zum 20. Mai eine Niederschlagssumme von 30 bis 60 l/m², die über den Alpen und im Stau des Schwarzwaldes, sowie Bayerischen Waldes auch 80 l/m² betragen können. Weiter nach Norden aber kommen kaum mehr als 0 bis 12 l/m² an Regen zusammen.

Das Hoch legt sich über Mitteleuropa, was über kurz oder lang zu einer Südwestwetterlage führen kann
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Das Hoch legt sich über Mitteleuropa, was über kurz oder lang zu einer Südwestwetterlage führen kann
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Auf den Punkt gebracht: Ein mächtiges Hoch über Kanada

Lenkt man den Blick etwas weiter nach Norden, so zeichnet sich über Kanada eine ungewöhnlich kräftige Hochdruckentwicklung ab, die das Wettergeschehen bis zum 18. Mai wird beeinflussen können. In Teilen ist das Hoch auch für den Kaltluftzustrom zu den Eisheiligen verantwortlich und im Grunde ist die Wetterentwicklung nach dem 15. Mai noch nach allen Richtungen offen. Entscheidend wird sein, was mit dem Hochdruckkeil auf dem Atlantik passiert. Kippt dieser nach Osten ab, so geht das mit dem Sommer recht schnell. Bleibt er westlicher bestehen, so haben auch kühlere Varianten ihre Chance. So der so aber bleibt das Zirkulationsmuster vorerst noch gestört und eine Normalisierung der Großwetterlage ist nicht abzusehen.

Ein vollständig gestörtes Zirkulationsmuster mit einem gewaltigen Hoch über Kanada und der Polarregion
Die Druckanomalien bis 18. Mai: Ein vollständig gestörtes Zirkulationsmuster mit einem gewaltigen Hoch über Kanada und der Polarregion © climatereanalyzer.org

Kontrollläufe: Über dem Süden mäßig warm und feucht, über dem Norden mäßig kühl und trocken

Die Kontrollläufe stützen weitgehend die Wetterprognose der Vorhersage-Modelle, sowie das der Druckanomalien. Der Norden bleibt bis zum 18. Mai von den kühleren Luftmassen aus nördlichen Richtungen beeinflusst, was das Temperaturspektrum nur langsam dem Jahreszeit-typischen Bereich näher bringt.

Anders die Situation über dem Süden, Osten und Westen, wo das Tempertauspektrum zum 15. Mai das normale Niveau erreicht und darüber hinaus etwas zu warm ausfallen kann. Dafür steigt südlich der Linie von Köln und Dresden das Niederschlagsrisiko an, während die Kontrollläufe über dem Norden kaum nennenswerte Niederschlagssignale ausweisen.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
14. Mai +9 bis
+22 Grad
+13 bis
+17 Grad
18. Mai +10 bis
+22 Grad
+14 bis
+16 Grad
23. Mai +10 bis
+25 Grad
+16 bis
+18 Grad
Diagramm Temperaturen Mai 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Mai 2020 von zu kalt, normal, zu warm

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