Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 13.06.2018 - Deutschland am Rande einer Westwetterlage?
Die Großwetterlage des Sommers ist im Begriff sich nachhaltig umzustellen. Von der vormals gestörten Zirkulation ist nicht mehr viel übrig. Das hat natürlich Auswirkung auf die weitere Wetterentwicklung.
Die Umstellung der Großwetterlage ist im vollem Gange und die Auswirkungen sind in Form von kühleren Temperaturen schon heute spürbar. Die kältesten Werte werden für heute erwartet, bevor diese nach der aktuellen Wettervorhersage Juni in den kommenden Tagen mit +20 bis +25 Grad in den Jahreszeit typischen Bereich ansteigen können. Am Wochenende nähert sich eine Tiefdruckstörung Deutschland und sorgt am Samstag für ein kurzzeitiges Ansteigen der Temperaturen auf sommerliche +25 bis +30 Grad, bevor Schauer und Gewitter die Werte zum Sonntag über dem Westen abkühlen lassen. Sommerlich warm bleibt es am 17. Juni noch über der Osthälfte, dafür nimmt dort aber auch die Neigung zu kräftigen Schauern und Gewittern zu - örtlich auch mit Potential für Unwetter.
Wechselhaftes Sommerwetter
An der Entwicklung der Großwetterlage hat sich gegenüber gestern nur wenig verändert. Zum einen ist da die atlantische Frontalzone, deren Durchbruch nach Skandinavien bis zum 15. Juni gelingen mag. Gleichzeitig aber versucht das Hochdrucksystem über dem westlichen Russland seine Position zu festigen und sich nach Skandinavien auszudehnen. Das misslingt aber nach den gängigsten Prognosen der Wettermodelle. Stattdessen entsteht eine Hochdruckbrücke - bzw. der Ansatz hierzu - aus der sich unterschiedliche Wetterentwicklungen für Deutschland ergeben können.
Amerikanische Prognosemodell: Sommerwetter light
Das Hochdrucksystem versucht regelrecht krampfhaft eine stabile Hochdruckzone von den Azoren bis über das westliche Russland aufzubauen. Allerdings ist die Tiefdruckrinne zwischen Neufundland, Grönland, Island und Skandinavien entsprechend stark ausgeprägt und stört die Entwicklung der Hochdruckzone. Ein reger Wechsel zwischen Hochdruck- und Tiefdruckeinfluss wäre nach dieser Vorhersage im Zeitraum vom 15. bis 28. Juni zu erwarten. Die Temperaturen pendeln sich mit +20 bis +25 Grad auf Jahreszeit typische Werte ein.
Berechnung Polarwirbel dem amerikanischen Wettermodell: Weder die Tiefdruck- noch die Hochdrucksysteme können sich über Deutschland durchsetzen © www.meteociel.fr
Europäisches Prognosemodell: Sommerwetter im Wandel
Auch nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells versucht das Azorenhoch quer über Mitteleuropa eine Hochdruckzone aufzubauen, aber auch das gelingt in letzter Konsequenz nicht. Auslöser für das Scheitern ist auch in dieser Vorhersage die atlantische Tiefdruckrinne, welche immer wieder Tiefdrucksysteme bis nach Deutschland, Österreich und die Schweiz entsenden kann. Das bedeutet nun nicht, dass keine sommerlichen Werte mehr zustande kommen können. Es bedeutet lediglich, dass mit einem unbeständigen Sommerwetter mit einem Auf und Ab der Temperaturen zu rechnen ist.
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Prognosemodell: Deutschland am Rande der Hochdruckzone - oder je nach Betrachtung - einer Westwetterlage © www.meteociel.fr
Kontrollläufe: Gemäßigtes Sommerwetter
Die Prognosen der Kontrollläufe sind zunehmend eindeutig. Der Mittelwert liegt in einem Bereich, welcher über dem Norden etwas zu warm und über dem Süden im normalen Bereich liegen kann. Somit verstärkt sich der Trend der letzten Tage zu einem Jahreszeit typischen Temperaturtrend.
So liegt das Temperaturspektrum am 18. Juni zwischen +16 bis +24 Grad (Mittelwert: +19 bis +24 Grad), am 24. Juni zwischen +15 bis +28 Grad (Mittelwert: +21 Grad) und am 28. Juni zwischen +15 bis +31 Grad (Mittelwert: +22 Grad). Die Niederschlagsneigung steigt allgemein zum 17. Juni wieder an und ist über dem Norden und Osten höher als über dem Süden und Westen zu bewerten.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2018 von zu kalt, normal, zu warm.
Langfristmodell: Ein etwas zu warmer Sommer
Wenig Veränderungen auch in der Wetterprognose des Langfristmodells. Ganz gut ins Schema der Normalisierung passt, dass die Temperaturabweichung für den Juni auf +1 bis +2 Grad berechnet wird. Das Langfristmodell stützt damit die Entwicklung der Wettermodelle für eine normale Temperaturentwicklung im zweiten und letzten Juni Drittel. Für den Juli und August wird eine Abweichung von -0,5 bis +1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich simuliert. Der Durchschnitt aller Sommermonate liegt Ende August bei +0,8 Grad im etwas zu warmen Bereich. Die Sommermonate im Überblick:
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Juni 2018 | +1 bis +2 Grad | Trend: Norden etwas zu trocken, sonst zu nass |
Juli 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: Norden zu trocken, Süden leicht zu nass |
August 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |
Fazit
Auch heute wieder zeigen die Prognosen der Wettermodelle eine grundlegend andere Wetterstruktur, wie sie in den letzten Wochen in Form eines Hochdrucksystems über Skandinavien vorherrschend war. Der Wetterwechsel ist vollzogen und es sieht ganz danach aus, als ob sich in absehbarer Zeit kein Skandinavienhoch mehr ausbilden kann. Stattdessen diktiert die atlantische Tiefdruckrinne das Strömungsmuster und kann über Deutschland, der Schweiz und Österreich mit hoher Wahrscheinlichkeit für ein gemäßigtes und durchwachsenes Sommerwetter sorgen.