Wetterprognose und Wettervorhersage
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Hitze und Gewitter mit Unwetterpotential am heutigen Dienstag, Wetterberuhigung am Mittwoch, dann folgt ein turbulenter und regenreicher Donnerstag, gefolgt von einem wechselhaften Wochenende bei zurückgehenden Temperaturen. So ist in den kommenden Tagen einiges an Wetter über Deutschland zu erwarten - langweilig wird es in dieser Augustwoche sicherlich nicht.
Wie lange bleibt es wechselhaft und kühl?
Der Grund für den turbulenten Wetterverlauf ist ein schwachgradientiges Tiefdrucksystem, welches das Wetter in den kommenden Tagen über Deutschland beeinflusst und mit einer nördlichen Grundströmung frischere Atlantikluft heranführen kann, welche auch über Österreich und der Schweiz für eine Abkühlung sorgen können. Doch wie lange hält sich die kühle Witterung und wie stehen die Chancen auf eine sommerliche Wetterlage?
Das amerikanische Wettermodell simuliert vom 13. bis 16. August den zaghaften Aufbau eines Hochdrucksystems, bzw. Hochdruckrückens von den Azoren über die Mittelmeerregion bis über Mitteleuropa, während zur gleichen Zeit die Tiefdruckrinne von Neufundland über Island bis nach Skandinavien verläuft. Deutschland liegt somit zwischen den Gradienten der Wettersysteme, was Sommerwetter über dem Süden und Atlantikwetter über dem Norden bringen kann. Zweigeteiltes Wetter, bei der die Werte über Norddeutschland auf +19 bis +24 Grad, kurzweilig auch auf +27 Grad und über dem Süden auf +22 bis +27 Grad und gelegentlich auch bis an die +30 Grad Marke ansteigen können. Zudem ist vom 13. bis 17. August hin und wieder mit Regenschauern zu rechnen, welche über dem Süden und Osten auch mit Gewittern einhergehen können.
Vom 17. bis 23. August verlagert sich nach diesen Berechnungen die atlantische Frontalzone von Island langsam nach England und Skandinavien, was den Einfluss des Hochdrucksystems auf Deutschland abschwächt und die Tiefdruckaktivität wieder erhöhen kann. So bleibt es nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells beim dem für den Sommer 2017 typisch durchwachsenen Wettercharakter bei einem Auf und Ab der Temperaturen. Mit anderen Worten sieht stabiles Sommerwetter anders aus.
Das europäische Wettermodell stützt im Übrigen eine sommerlich warme, aber auch durchwachsene Wetterphase im Zeitraum vom 13. bis 17. August. Aber auch nach diesen Berechnungen fehlt der hohe Luftdruck über Mitteleuropa, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die atlantische Frontalzone wieder die Regie über das Wetter übernehmen kann.
Allerdings mit einer Ausnahme: Sollte sich über dem östlichen Europa eine Hochdruckbrücke zum Kontinentalhoch über dem westlichen Russland aufbauen können, so wird die atlantische Frontalzone an ihrem Weiterkommen nach Osten gehindert. Im Detail wird dann entscheidend sein, wo sich das Tiefdruckzentrum befindet, aber nicht selten liegt es im Sommer zwischen Island und England und führt auf seiner Vorderseite sehr warme Luftmassen nach Deutschland. Man muss abwarten, wie sich das Hochdrucksystem entwickeln mag.
Kontrollläufe: ansteigende Temperaturtendenz - aber…
Die kühle Wetterphase beschränkt sich nach den Berechnungen der Kontrollläufe auf den Zeitraum vom 9. bis 13. August und hat darüber hinaus eine klar ansteigende Temperaturtendenz vorzuweisen, welche am 13. und 14. August bereits wieder ein für den Sommer normales Spektrum erreichen und darüber hinaus gegenüber dem langjährigen Mittelwert auch positiv verlaufen kann. Soweit der Trend des Mittelwertes. Nun gibt der Mittelwert aber keine Auskunft darüber, wie die einzelnen Berechnungen zueinander stehen und hier gibt es gehörige Differenzen. So liegt das Spektrum der sog. Höhentemperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe bspw. am 18. August zwischen +4 bis +19 Grad und weist damit eine Differenz von 15 Grad aus. Zum Vergleich: für eine halbwegs brauchbare Wettervorhersage wäre eine Differenz von 2 bis 4 Grad und für eine Wetterprognose von 2 bis 6 Grad wünschenswert. Mit anderen Worten ist vom 14. August an eine Wetterentwicklung in die sommerliche, als auch in die frühherbstliche Richtung gleichermaßen wahrscheinlich. So trügt der Mittelwert zum heutigen Stand ein wenig über die labile Wetterentwicklung. Hop oder Top also für den restlichen Verlauf des Sommers 2017?
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Langfristmodell: Norden kühler als der Süden
Eine Bestätigung der weiterhin wechselhaften und wenig stabilen Sommerwetterlage kommt auch heute wieder vom Langfristmodell, welches den letzten Sommermonat August mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert über dem Norden mit -0,5 bis -1 Grad leicht zu kalt und über dem Süden mit +0,5 bis +1 Grad etwas zu warm berechnet. Dazwischen liegt die Abweichung mit -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich. Daraus lässt sich der Rückschluss einer höheren Tiefdruckaktivität über dem Norden und dem vermehrten Hochdruckeinfluss über dem Süden ziehen.
Im Niederschlagsverhalten wird der August gegenüber seinem Sollwert überwiegend normal und über dem Westen und Süden z.T. auch leicht zu trocken berechnet.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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