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Wetter Sommer 2016 - Wetterprognose vom 2. Juli

| M. Hoffmann
Mit einer leichten Niederschlagsneigung sind die kommenden Tage als unbeständig zu bezeichnen, wobei am heutigen Samstag noch die meisten Niederschläge zu erwarten sind. Die Temperaturen schwanken über dem Norden meist zwischen +15/+23 Grad, während über dem Süden und Osten bis zum Donnerstag die Temperaturen auf +20/+25 Grad und örtlich auf bis +27 Grad ansteigen können (s. Wetter Juli 2016).

Das amerikanische Wettermodell berechnet zur Wochenmitte über dem skandinavischen Raum ein Tiefdrucksystem, so dass die nachfolgende Tiefdruckrinne zwischen Neufundland, Island und Skandinavien verlaufen kann (West - Ost Zirkulation). Somit gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz immer wieder in den Einflussbereich von Tiefdruckausläufern, wobei der Norden mehr und der Süden weniger davon betroffen sein kann. Diese Westströmung hält sich nach dieser Simulation bis zum 10./12. Juli. Erst im darauf folgenden Zeitraum zeigt sich bis zum 15./16. Juli die Möglichkeit eines Hochdruckkeils über Mitteleuropa, welcher wieder eine andere Großwetterlage herbeiführen könnte. Welche wäre das? Die Tendenz zu hohem Luftdruck über Mitteleuropa ist beim amerikanischen Wettermodell im Verlauf des zweiten Juli-Drittels seit ein paar Tagen zu beobachten und in dieser Berechnung tropft über dem östlichen Europa ein Tiefdrucksystem nach Süden ab, während westlich des Hochdruckkeils ein Tiefdrucksystem blockiert wird. Westlich und östlich des Hochdruckkeils liegen also Tiefdrucksysteme, was durchaus für die Variante zum Aufbau eines autarken - eigenständigen - Hochdrucksystems über Mitteleuropa spricht, welches durch die Tiefdrucksysteme noch gestärkt wird. Je nach Ausprägung dieser Großwetterlage könnte man unter bestimmten Voraussetzungen auch über eine Omegawetterlage philosophieren. Ob das so kommen mag, wird sich in den kommenden Simulationen aber erst noch bestätigen müssen.

Das europäische Wettermodell simuliert eine andere Entwicklung der Großwetterlage im Zeitraum vom 7./11. Juli. Das Azorenhoch baut bis zum 9./10. Juli einen Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa auf, während die Tiefdrucksysteme über Skandinavien nördlicher liegen. Somit reicht die südwestliche Grundströmung aus, um wärmere Luftmassen über die Schweiz, Österreich und das südliche Deutschland zu führen. Typisch für eine Südwestwetterlage ist allerdings ein kühlerer und unbeständigerer Wettercharakter über dem Nordwesten. Anders wie bei amerikanischen Wettermodell kann sich bis zum 11. Juli kein Hochdruckkeil über Mitteleuropa festigen, so dass das Azorenhoch in "kugelrunder" Formation über den Azoren liegen kann. In Folge daraus gelangt Deutschland, Österreich und die Schweiz auf den östlichen Strömungsgradienten des Hochdrucksystems, was zum 10./11. Juli aus nordwestlichen bis nördlichen Richtungen nicht nur Tiefdrucksysteme, sondern auch kühlere  Luftmassen nach Deutschland führen könnten.

Die Gemeinsamkeiten der Wettermodelle liegen im weiterhin unbeständigen Wettercharakter und Ansätzen von Hochdruckaufbau über Mitteleuropa - allerdings zu unterschiedlichen Zeiträumen. Was ist denn wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe stützen einen durchaus Jahreszeit-typischen Temperaturverlauf bis zum 9. Juli, welcher über dem Norden und Westen zeitweilig auch leicht zu kalte ausfallen kann. Im Zeitraum vom 9./13 Juli zeigt sich allgemein ein leichter Temperaturrückgang in den mäßig warmen bis zu kühlen Bereich, bevor im Zeitraum vom 13./17. Juli ein anstieg des Temperaturtrends zu erkennen ist. So liegt das Temperaturspektrum am 10. Juli zwischen +13/+26 Grad (Mittelwert: +17/+19 Grad) und am 16. Juli zwischen  +13/+32 Grad (Mittelwert: +22/+23 Grad). Insbesondere das breite Entwicklungsspektrum der Temperaturen zum 16. Juli bestätigt eine Zunahme von Unsicherheiten und ist als Indiz für eine mögliche Veränderung der Großwetterlage zu bewerten. Zusammenfassend: stabiles Sommerwetter mit Hochdruck, blauem Himmel und Temperaturen jenseits der +25 Grad Marke ist bis zum 13./15. Juli weniger wahrscheinlich - erst im Zeitraum danach zeigt sich im Entwicklungsspektrum durchaus Tendenzen, welche eine stabile Sommerwetterlage zulassen könnten. Sommer-Fans müssen sich also weiterhin in Geduld üben.

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