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Wetter Weihnachten 2015 - Wetterprognose vom 13. Dezember

| M. Hoffmann
Statt Winterwetter setzen sich in den kommenden Tagen mit einer kräftigen Südwestströmung mehr und mehr "vorfrühlingshafte" Luftmassen durch, so dass die Temperaturen über Deutschland, der Schweiz und Österreich auf +8/+14 Grad ansteigen können. Daran wird sich bis zum kommenden Wochenende (noch) nichts verändern.

Geht es nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells, so findet die Zufuhr höhenwarmer Luftmassen am 20. Dezember ihren vorläufigen Höhepunkt. So werden Temperaturen in 1.500 Meter Höhe von +6/+8 Grad simuliert. Aber auch das europäische Wettermodell simuliert +8/+10 Grad, während über dem Südwesten auch die +12 Grad Marke erreicht werden kann. Somit findet auch in diesem Jahr die Wettersingularität des sog. Weihnachtstauwetter statt, auch wenn es gar keinen Schnee gibt der weg tauen kann. Welche Temperaturen wären in tieferen Lagen möglich? Berechnet werden Werte zwischen +10/+15 Grad, wobei unter bestimmten Voraussetzungen (etwa Föhn) die Werte auch darüber liegen könnten.

Setzt sich das nun bis Weihnachten so fort? Nein - zumindest nicht zum heutigen Stand. Das amerikanische Wettermodell simuliert am 20. Dezember im Bereich zwischen Grönland, europ. Nordmeer und Island ein kräftiges Tiefdrucksystem, welches seine Gradienten von Neufundland, England bis nach Skandinavien erstrecken kann. In Folge daraus flacht die Wellenbewegung ab und die Gradienten verlaufen in fast gerader Linie von West nach Ost, was auch als Westwetterlage definiert wird. Somit bestätigen sich die Simulationen der letzten Tage erneut, als dass es nach dem amerikanischen Wettermodell im Zeitraum 20./23. Dezember turbulentes und aktiv-dynamisches Wetter geben kann. Berechnet werden am südlichen Gradienten des Tiefdrucksystems sog. Randtiefentwicklungen, welche sich zum 22./23. Dezember auch zu Schnellläufersystemen entwickeln können. Anders ausgedrückt sind nach dieser Simulation - und zum heutigen Stand - Stark-, bzw. auch Extremwindereignisse nicht auszuschließen und zunehmend auch wahrscheinlicher geworden. Wie stark kann der Wind sein? Simuliert werden Windgeschwindigkeiten, welche im Bereich zwischen 70-120 km/h liegen könnten. Gleichzeitig gelingt im Zeitraum 24./25. Dezember die Zufuhr kühlerer Luftmassen, so dass mit entsprechender Dynamik und Intensität auch Graupelschauer nicht auszuschließen wären. Dennoch ist von Winter nicht zu sprechen und die Chancen auf weiße Weihnachten bleibt den höheren Lagen vorbehalten. Denn bereits zum 26. Dezember kippt die Tiefdruckachse über Mitteleuropa auf südwestliche Richtungen und führt wieder mildere Luftmassen heran. Wie kühl/mild kann es werden? Nach dem amerikanischen Wettermodell sind am 24. Dezember +3/+8 Grad, am 25. Dezember +2/+6 Grad und am 26. Dezember +4/+10 Grad im Bereich des Möglichen.

Etwas anders ist die Berechnung des europäischen Wettermodells. Dort spielt sich heute eine spannende und für die weitere Wetterentwicklung durchaus entscheidende Szenerie ab. Dem Hochdrucksystem westlich der Azoren gelingt es zum 19. Dezember sich bis in Richtung Grönland zu erstrecken und schnürt somit den Tiefdrucksystemen von Neufundland her den Weg in Richtung Mitteleuropa ab. Das Hochdrucksystem kann jedoch zum 20./21. Dezember dem tiefen Luftdruck nicht standhalten und wird binnen kürzester Zeit zum 22. Dezember über England verfrachtet. Somit sind Stark- und Extremwindereignisse weniger wahrscheinlich. Stattdessen kann zum 22. Dezember auf der östlichen Gradientenseite des Hochdrucksystems kühlere Luftmassen nach Deutschland einfließen, welche den einen oder anderen Schnee- oder Graupelschauer ermöglichen könnten. Doch bereits zum 23. Dezember liegt das Hoch direkt über Deutschland, während sich zeitgleich über den Azoren der nächste Trog ausbilden kann. Spannend ist diese Entwicklung mit dem Hochdrucksystem deshalb, da sich je nach Kraft des Hochdrucksystems auch noch andere Varianten ergeben können.

Wie ist das zu bewerten? Die Variantenmöglichkeit der Wetterentwicklung nimmt zu, bleibt in ihrer Mehrheit aber auf milde Temperaturwerte. So liegt das Temperaturspektrum der Kontrollläufe am 20. Dezember bei +5/+15 Grad (Mittelwert: +10/+12 Grad), am 24. Dezember zwischen +4/+12 Grad (Mittelwert: +6 Grad über dem Osten und Norden und +8 Grad über dem Süden und Westen) und am 26. Dezember zwischen -4/+12 Grad (Mittelwert: +5/+6 Grad). Wie stehen die Wahrscheinlichkeiten auf weiße Weihnachten? Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) liegen am 24. Dezember bei 0/5/95 (gestern: 5/10/85) und am 26. Dezember bei 5/20/75 (gestern: 5/45/50). Das sieht ernüchternd aus für alle, die sich weiße Weihnachten, oder zumindest auch mal einen Hauch von Winter wünschen und dennoch - es sind noch 11 Tage bis Weihnachten und betrachtet man die Bandbreite der Höhentemperaturen von bis zu 15 Grad, so ist die Wettervorhersagen Weihnachten noch nicht zu den "Akten" zu legen. Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 17:00 Uhr in einem neuen Wettertrend zum Wetter Winter und gegen 21:00 Uhr erfolgt an dieser Stelle ein kurzes Update zu den Chancen auf weiße Weihnachten.
Aktualisierung:
Die möglichen Stark- und Extremwindereignisse im Zeitraum 20./23. Dezember wurden in der Abendsimulation des amerikanischen Wettermodells wieder zurückgenommen und sind damit ein Stück weit weniger wahrscheinlich geworden, aber dennoch - und zum aktuellen Stand - (noch) nicht gänzlich auszuschließen. Stattdessen erstarkt das Hochdrucksystem über der Mittelmeerregion und weitet seinen Einflussbereich weiter nach Norden bis über Deutschland aus. Somit gelingt es dem Strömungsmuster nicht, sich auf West umzustellen, sondern bleibt nach dieser Simulation - auch über Weihnachten in einem südwestlich orientierten Grundmuster. Das europäische Wettermodell hat hierbei einen ganz ähnlichen Ansatz, so dass nach diesen Simulationen das Wetter an Weihnachten bei einer geringen Niederschlagserwartung vielfach mild ausfallen kann. Wie mild? Simuliert werden bspw. am 24. Dezember Temperaturen zwischen +4/+9 Grad. Blickt man auf die Kontrollläufe, so sind Varianten, welche an Weihnachten für Schneefall sorgen könnten fast gegen Null tendiert. So liegt das Verhältnis der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) am 24. Dezember bei 0/10/90 (heute Mittag: 0/6/95) und am 26. Dezember bei 0/20/80 (heute Mittag : 5/20/75).

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