Wetterprognose und Wettervorhersage
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La Niña ist spanisch und bedeutet kleines Mädchen. Es beschreibt ein Wetterereignis, dass häufig im Anschluss eines El-Niño Phänomens auftritt. Doch welchen Einfluss hat das La Niña Phänomen auf den Sommer in Deutschland und sorgt es unter Umständen für einen kalten oder kühlen Sommer?
Wenn man so möchte, ist La Niña exakt das Gegenteil von dem, was El-Niño ist. La Niña ist definiert als überdurchschnittlicher Luftdruckunterschied zwischen Südamerika und Indonesien. In Folge daraus kommt es zu starken Passatwinden, was das warme Oberflächenwasser vom Pazifik nach Südostasien transportiert und nachfolgend kühleres Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche zieht. Die durchschnittliche Temperatur sinkt in diesem Prozess um bis zu 3 Grad.
Die Folgen können gravierend sein, reichen aber bei Weitem nicht an El-Niño heran. Häufig sind über der australischen Nordostküste heftige Niederschläge zu erwarten. Über Südostasien gibt es Starkniederschläge. Über Südamerika regnet es weniger und über Nordamerika kommt es häufiger zu Hurrikans.
Europa - und insbesondere Deutschland, Österreich und die Schweiz - liegen nun nicht im unmittelbaren Einflussbereich von La Niña. Zudem ist der Effekt des Phänomens deutlich schwächer, als El-Niño. Gibt es denn überhaupt Auswirkungen auf das Wetter über Deutschland?
Die NOAA hat sich der Sache einmal angenommen und die Auswirkungen La Niña - weltweit - untersucht. Deutschland, Österreich und der Schweiz sind nicht davon betroffen. Das kann man einmal so stehen lassen und stützt die These, dass La Niña überhaupt keinen Effekt auf das Wetter über Deutschland hat.
Wir möchten das aber genauer wissen und betrachten einmal die La Niña Jahre genauer. Die These lautet: La Niña hat auf dem Atlantik einen höheren Einfluss auf die Zonalisierung der Großwetterlage. Resultierend daraus müsste es über Mitteleuropa kühlere Sommer geben.
Untersucht wurden die La Niña Ereignisse mit moderater und starker Struktur. Entsprechend die Darstellung in der nachfolgenden Tabelle. Schwache La Niña Ereignisse wurden nicht berücksichtigt.
La Niña | Sommer Deutschland | Abweichung |
---|---|---|
1955-56 | +14,75 Grad | -1,55 Grad |
1970-71 | +16,6 Grad | +0,3 Grad |
1973-74 | +15,51 Grad | -0,77Grad |
1975-76 | +17,62 Grad | +1,36 Grad |
1988-89 | +16,66 Grad | +0,41 Grad |
1995-1996 | +16,26 Grad | -0,01 Grad |
1998-99 | +17,14 Grad | +0,87 Grad |
1999-00 | 17,16 Grad | +0,91 Grad |
2007-08 | +17,43 Grad | +1,16 Grad |
2010-11 | +16,78Grad | +0,52 Grad |
2011-12 | +17,11 Grad | +0,84 Grad |
2020-21 | --- Grad | --- Grad |
Das, was sich auf der Karte der NOAA schon ableiten lässt, bestätigt sich nach genauerer Betrachtung. Von elf La Niña Ereignissen waren über Deutschland acht Sommer zu warm, einer normal und zwei zu kalt. Ja, kalte Sommer sind mit aber nicht wegen La Niña möglich. Vielmehr zeigt sich mit einer sich mit rund 64 Prozent eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Sommer.
Die Daten aber zeigen ein klares Ergebnis. La Niña hat sehr wenig Einfluss auf das Wetter über Deutschland und in der Vergangenheit gab es im La Niña Zeitraum häufig wärmere Sommer Deutschland.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
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