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Wetter: Außergewöhnliche Temperaturanomalie auf dem Atlantik - Auswirkungen auf den Winter über Deutschland?
Mit dem Wetter stimmt
seit einiger Zeit was nicht und lässt sich im Wesentlichen mit der Klimaerhitzung begründen. Doch seit Oktober ist das Wetter ungewöhnlich warm und sorgt für neue Rekordwärme. Die Ursachen hierfür lassen sich auf dem Atlantik ausmachen. Doch welche Auswirkungen wird das auf den Winter über Deutschland haben?
In den letzten Jahren hat sich im Bereich von Grönland eine negative Temperaturanomalie auf dem Atlantik feststellen lassen. Woran das im Detail tatsächlich liegen mag, bleibt noch zu erforschen. Wahrscheinlich aber liegt das am massiven Zufluss von geschmolzenen Süßwasser, was den Antrieb des Golfstromes abschwächt und sich so eine negative Temperaturanomalie aufbauen kann.
Schwächer werdender Golfstrom
Dem einen oder anderen mag es schon aufgefallen sein. Die klassische Westwetterlage gibt es schon lange nicht mehr und vermehrt treten meridional verlaufende Großwetterlagen in Erscheinung. Dieses Phänomen beobachten wir seit etwa 2010 häufiger. Seit 2018 hat es an rund 28 Monaten in Folge keine Westwetterlage mehr gegeben, die ihrem Namen auch gerecht wird und auch in der jüngeren Vergangenheit konnte man - nachhaltige - Westwetterlagen an einer Hand abzählen. Wenn man so will, gab es in den letzten 49 Monaten kaum mehr die für Deutschland so typischen Westwetterlagen. Meridional bedeutet, dass das Strömungsmuster nicht zonal von West nach Ost, sondern von Nord nach Süd, bzw. von Süd nach Nord verläuft.
Hochdruckwetterlagen in Dauerschleife
Mitverantwortlich für die meridionalen Wetterlagen sind Hochdrucksysteme, die sich weit nach Norden aufwölben und so die atlantische Frontalzone daran hindern, eine gut funktionierende Tiefdruckrinne aufzubauen. Stattdessen wird die Tiefdruckaktivität blockiert und trogt nach Süden aus. Ob über Deutschland, der Schweiz und Österreich es dann zu einer meridionalen Nord-Süd, oder Süd-Nord-Strömung kommt, hängt maßgeblich davon ab, wo sich das Hoch positionieren kann. Häufiger lässt sich in den letzten Jahren eine Hochdruckposition über Mittel- oder Osteuropa feststellen, was die heißen und trockenen Süd-Nord-Strömungen bevorzugt auftreten lässt. Besonders deutlich zeigte sich die Erhaltungsneigung der Hochdruckdominanz im Oktober und November 2022.