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Wetterprognose September vom 21.8.2020 - Der Hochsommer neigt sich dem Ende zu

| M. Hoffmann
Normalisiert sich das Wetter bis in den September hinein?

Dem letzten Wüstentag des Jahres folgt eine Umstrukturierung der Großwetterlage, die das Wetter - bis in den September hinein - nachhaltig verändern kann.

Ein Tiefdruckgebiet zieht bis zum Montag von Island in Richtung Skandinavien und führt auf seiner Vorderseite richtig heiße Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte heute auf verbreitet +29 bis +34 Grad und örtlich auf bis +38 Grad anstiegen lassen kann. Doch zieht über dem Norden bereits starke Bewölkung auf, was den Tiefdruckausläufer ankündigt.

Von Samstag auf Sonntag vollzieht sich der Wetterwechsel. Aus hochsommerlich heiß wird spätsommerlich warm. Die Temperaturen sinken zunächst auf +18 bis +24 Grad ab und erreichen im Verlauf der kommenden Woche +22 bis +27 Grad. Der Wetterumschwung verläuft genmäßigt. Zwar können die Schauer und Gewitter örtlich unwetterartig ausfallen, doch der große Knall ist nicht zu erwarten. Ebenso werden sich die Niederschläge in Maßen halten - allzu viel ist nicht zu erwarten und über Süddeutschland wird es auch Landstriche geben, die komplett ohne Regen auskommen müssen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August 2020.

Die ganz große Hitze endet
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Die ganz große Hitze endet
© www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im September 2020?

Das ist und bleibt noch eine offene Frage. Auf der obenstehenden Wetterkarte sieht man sehr gut, wie die atlantischen Tiefdrucksysteme mehr oder weniger elegant versuchen, das Wetter über Mitteleuropa zu beeinflussen.

Unbeständiges Wetter

Zur Wochenmitte wird der Temperaturcharakter nochmals sommerlich, doch liegt die Ursache in einem herannahenden Tiefdrucksystem, dass auf seiner Vorderseite nochmals warme Luftmassen nach Deutschland führt. Doch letztlich ist das stabilisierende Hoch weg und so werden die verbleibenden August-Tage weitgehend von tiefem Luftdruck dominiert werden können.

Geringe Niederschlagsausbeute

Doch auch wenn das Hoch seinen Einfluss auf das Wettergeschehen über Mitteleuropa verliert, so ist es noch in der Lage, die Tiefdruckgebiete zu bremsen, bzw. auf eine nördlichere Bahn zu lenken. So ist über Norddeutschland mit einer erhöhten Niederschlagsaktivität zu rechnen, die nach Süden nachlässt. Verbreitet sind bis zum 31. August Niederschlagssummen von 5 bis 15 l/m² zu erwarten, die über Baden-Württemberg und Bayern nur 0 bis 10 l/m² und über den Küstenregionen bis zu 30 l/m² an Niederschlag bringen können.

Eine gemäßigte Niederschlagsausbeute
Die Niederschlagsprognose des europäischen Wettermodells bis zum 31. August: Eine gemäßigte Niederschlagsausbeute © windy.com

Die Großwetterlage Anfang September

Die Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle sind sich sehr ähnlich, unterscheiden sich im Detail dann aber doch erheblich. Die zwei Hauptakteure sind das Azorenhoch und die atlantische Frontalzone. Beide Vorhersage-Modelle berechnen zum September die Ausdehnung eines Keils vom Azorenhoch in Richtung Deutschland. Während nach der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells das Vorhaben gelingt, wird nach dem amerikanischen Prognosemodell die Tiefdruckrinne der atlantische Frontalzone blockiert, doch über Mitteleuropa wird ein Tiefdruckgebiet eingeschlossen.

Zwischen Spätsommer und Frühherbst

Und so gleicht sich die September-Prognose der letzten Tage. Gelingt es dem Tief sich über Mitteleuropa zu positionieren, so meridionalisiert zwischen dem Hoch und den Tief das Strömungsmuster über Mitteleuropa. Der Grundströmung würde mehr aus nordwestlichen Richtungen erfolgen und die Temperaturen bis in den September hinein in den frühherbstlichen Bereich absinken lassen können. Das Tief sorgt zudem für zeitweiligen Niederschlag, der durchaus nennenswert ausfallen kann.

Im anderen Fall neigt die Großwetterlage eher zu einer Erhaltungsneigung. Das Hoch über Europa blockiert, bzw. schwächt die Tiefdruckaktivität ab. Ein über dem Süden leicht und über dem Norden mäßig unbeständiger Wettercharakter ist zu erwarten und die Temperaturen liegen in einem Bereich zwischen +17 bis +23 Grad.

Die Details unterscheiden sich zwischen Spätsommer und Frühherbst
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Vorhersage-Modell: Die Details unterscheiden sich zwischen Spätsommer und Frühherbst
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Trog Mitteleuropa ist nicht auszuschließen

Die Variante des amerikanischen Wettermodells gehört im Vergleich zu den Kontrollläufen mit Abstand zu den kältesten Varianten und wird sich in den kommenden Stunden noch verändern. Die Wetterprognose aber zeigt auf, was - aus der Simulation heraus - Anfang September alles möglich wäre.

Deutlicher wird das, wenn man einen Blick auf die Druckanomalien riskiert. Das bislang - einigermaßen - stabile Hochdruckband über Europa beginnt mit dem September zu schwächeln und weist über Mitteleuropa eine Delle auf. Das kann im Ansatz als Trog gewertet werden, wird aber letztlich auf Jahreszeit-typische Temperaturwerte bei einer unbeständigen Großwetterlage hinauslaufen.

Die Hochdruckzone schwindet über Mitteleuropa
Die Hochdruckzone schwindet über Mitteleuropa © climatereanalyzer.org

Der Wettertrend normalisiert sich weiter

Auch wenn es in den Details noch Unstimmigkeiten gibt, so ist die grundsätzliche Wetterentwicklung klar strukturiert. Vom 28. August bis 5. September ist mit einem leicht unbeständigen Wettercharakter zu rechnen. Die Temperaturen pendeln sich allmählich auf ein Jahreszeit-typisches Niveau ein und können über dem Süden und Osten generell etwas wärmer, als über dem Norden und Westen ausfallen.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
27. August +15 bis
+26 Grad
+19 Grad bis
+22 Grad
1. September +17 bis
+24 Grad
+18 bis
+20 Grad
5. September +12 bis
+26 Grad
+19 bis
+21 Grad
Diagramm Temperaturen September 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe September 2020 von zu kalt, normal, zu warm

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