Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Es wird heiß und der August kann nochmals mit einem Wüstentag aufwarten, doch auf dem Atlantik braut sich was zusammen, was den Wettercharakter bis in den September hinein nachhaltig beeinflussen kann.
Heiß wird es in dieser Woche. Am Donnerstag und am Freitag wird verbreitet mit Werten von über +30 Grad ein hochsommerlicher und am Freitag mit örtlich bis zu +38 Grad ein Wüstentag zu erwarten sein. Doch so heiß bleibt es nicht und es sieht ganz danach aus, als ob das der letzte Gruß des Hochsommers sein wird.
Zum Wochenende überquert ein Tiefdruckausläufer Deutschland und führt auf seiner Rückseite von Sonntag bis Montag kühlere Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte auf +17 bis +23 Grad zurückgehen lassen kann. In der Übergangsphase ist von Freitag auf Samstag mit kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen, die örtlich unwetterartig ausfallen können. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August 2020.
Dass sich das Wetter im August noch wird abkühlen können, ist zwischenzeitlich eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung. Die Frage die sich aber stellt ist, wie verhalten sich die Tiefdrucksysteme und wie reagiert das Hoch über dem Osten darauf? Und so reicht das Spektrum für das Wetter Anfang September nach wie vor von frühherbstlichen über spätsommerliche bis zu sommerlichen Wetterentwicklungen.
In unserer letzten September-Prognose hatten wir diese drei Varianten bereits näher erörtert. Im Grunde aber hat sich bis heute daran wenig verändert, doch die Wahrscheinlichkeiten haben sich verschoben. Eine frühherbstliche Wetterentwicklung mit Tageswerten zwischen +14 bis +18 Grad ist weniger wahrscheinlich geworden, wenngleich in kurzen Phasen das nicht auszuschließen ist.
Warum? Das erkennt man schon auf der obenstehenden Wetterkarte. Die Amplituden der Polarfront sind hoch und eng getaktet und lassen bis zum Start in den September den vermeintlichen Rückschluss auf einen abwechslungsreichen Wettercharakter zu. Die kühlen Phasen sind aber zu kurz um daraus einen wirklich frühherbstlichen Wettercharakter entstehen zu lassen.
Überaschenderweise hatte die Wetterprognose des europäischen Wettermodells eine sommerliche Variante in den letzten Stunden immer wieder einmal im Programm. Der Knackpunkt
ist der Zeitraum um den 25. August. Das Hoch - und das berechnen beide Vorhersage-Modelle - strebt zum 25. August in Richtung Mitteleuropa, dicht gefolgt von einem Tiefdruckgebiet. Sollte sich das Hoch nun - anders wie nach dem amerikanischen Prognosemodell - über Mitteleuropa festigen können, so gleicht das einer Vollbremsung
für die atlantische Frontalzone und läuft nachfolgend vollständig auf das Hoch auf. Für Ende August und Anfang September hätte das spätsommerliche bis sommerliche Folgen.
Unter ganz bestimmten Voraussetzungen wäre bei einem auflaufenden Tiefdrucksystem nochmals eine ordentlich warme Vorderseitenanströmung der Luftmassen möglich, was zum Monatswechsel die Werte über die +30 Grad-Marke ansteigen lassen könnte. Ist derzeit aber nur eine wenig wahrscheinliche Möglichkeit.
Die Hitze-Spitzen bleiben erhalten und schwinden nicht. Erfahrungsgemäß ist das ein Signal, was nicht gerade für eine frühherbstliche Regenzeit spricht - vorerst aber ist das nur ein Signal. Die Mehrheit der Kontrollläufe stützt - wie in den letzten Tagen auch - einen sich normalisierenden Wettertrend, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert über dem Süden, Osten und Westen um +1 bis +2 Grad zu warm und sich über Norddeutschland weiter normalisieren kann.
Interessant ist auch der Wettertrend der letzten Tage. Insgesamt sind die Kontrollläufe ein Stück wärmer geworden, was ein Absacken der Werte in einen für die Jahreszeit zu kühlen - und damit frühherbstlichen Bereich - weniger wahrscheinlich macht. In Summe ist vom 27. August bis 3. September ein Temperaturspektrum zu erwarten, was sich auf +17 bis +23 Grad einpendeln kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
25. August | +15 bis +23 Grad |
+18 Grad bis +20 Grad |
29. August | +13 bis +24 Grad |
+18 bis +20 Grad |
3. September | +14 bis +25 Grad |
+19 bis +22 Grad |
Der Wettertrend der Vorhersage-Modelle und auch der Kontrollläufe geht klar in die Jahreszeit-typische Richtung. Als spannender Zeitraum bleibt noch der 25. bis 27. August zu erwähnen. Greift das Hoch nochmals durch, oder wird tatsächlich der Hochsommer beendet? Schaut man sich die Druckanomalien bis zum 29. August an, so sieht das Ergebnis weniger klar und eindeutig aus. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen in der Zone zwischen der erhöhten Tiefdruckaktivität über dem Norden und dem Hochdruckrücken über dem Süden.
Alle drei Langfristmodelle berechnen den September 2020 mit einer Abweichung zum vieljährigen Mittelwert von +1 bis +2 Grad leicht bis deutlich zu warm. Dass sich das Hochdrucksystem noch aufwölben kann, bleibt eine plausible Wetterentwicklung und kühle Phasen wären nur vorübergehender Natur. Gerne wird der Zeitraum der zweiten September-Dekade noch von Hochdrucksystemen und einem spätsommerlichen Wettercharakter dominiert.
In der Niederschlagsprognose berechnen die Langfristmodelle eine normale bis zu trockene Entwicklung. Besonders das CFSv2 Modell hat in den letzten 24 Stunden eine klare Korrektur in Richtung zu trockenes Septemberwetter vorgenommen. Man darf gespannt sein.
Apropos Regen, der wird in den kommenden 10 Tagen nur gemäßigt simuliert. Verbreitet sind bis zum 29. August Niederschlagssummen von 5 bis 15 l/m² zu erwarten. Örtlich können mit bis 20 l/m² mehr Niederschläge erwartet werden.
Die Kontrollläufe stützen im Übrigen die gemäßigte Niederschlagsentwicklung bis in den September hinein. Das Fazit von heute: Leicht unbeständig und im Trend zu trocken, bei Jahreszeitlich leicht zu warmen Temperaturen.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
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