Wetteraussichten im März: Spätwinter, Frühling und der Sommer
Der winterliche Polarwirbel kollabiert von oben herab und sorgt in den unteren Luftschichten für erhebliche Turbulenzen, die zu teils extremen Wetterlagen führen können. Welche der Wetterlagen aber ist für den März am wahrscheinlichsten?
Die Bewölkung verdichtet sich im Tagesverlauf und trübt den Sonnenschein - auch mithilfe von Saharastaub - zunehmend ein. Ab Freitag dreht die Grundströmung auf nördliche Richtungen und sorgt über Deutschland mit einer markanten Schauerlinie für einen Temperatursturz.
Schneefall bis auf das Flachland herab
Ein Arctic Outbreak führt kalte Luftmassen von Norden nach Deutschland. Jetzt ist es aber so, dass die Luft-, die Land- und die Wassermassen aktuell mehr an einen Frühling, als an einen Winter erinnern und ein Kaltluftvorstoß viel an Energie aufbringen muss, um all das abzukühlen. Das bedeutet, dass die Kälte in der Höhe wirken und sich in den unteren Luftschichten allmählich erwärmen wird. Die Temperaturen sinken von Freitag bis Montag auf +0 bis +5 Grad ab und oberhalb etwa 400 bis 700 Meter stellt sich Dauerfrost ein. Die Gesamtkonstellation ist für Schneeschauer bis auf das Flachland herab günstig und ab den mittleren Lagen kann mit winterlichen Wetterbedingungen gerechnet werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar.
Die Regen- und Schneeprognose
Nennenswerter Niederschlag ist am Freitag mit einer Schauerlinie zu erwarten. Der Schauer gehen von Nord nach Süd zunehmen in Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer über und können mit einer entsprechenden Intensität auf von Gewittern begleitet werden. Nachfolgend kommt es insbesondere am Samstag noch zu weiteren Schauern, die darüber hinaus an Intensität verlieren, aber dennoch mit regionalen Hebungsvorgängen für weitere Schauer sorgen kann.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Arctic Outbreak Phase 2
In den letzten Tagen hatte sich die Wetterprognose der Europäer vehement gegen den Spätwinter gestemmt und eine teils frühlingshaft warme Wetterlage für die ersten März-Tage in Aussicht gestellt. Doch wie bereits gestern besprochen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Europäer auf den Zug
des Arctic Outbreaks aufspringen werden müssen
. Das scheint heute bereits der Fall zu sein - doch der Reihe nach.
Hochdruckblase ist entscheidend
Man erkennt die Hochdruckblase auf den obenstehenden Wetterkarten westlich von Europa, was am Wochenende den Kaltluftzustrom nach Süden ermöglicht. Entscheidend aber ist, wie sich das Hochdrucksystem weiter entwickeln wird. Kippt es nach Osten ab, so wird der Frühling im März eine Rolle spielen. Verweilt das Hoch jedoch an Ort und Stelle oder dehnt sich weiter in Richtung Grönland aus, so wird ein Arctic Outbreak samt Märzwinter zum Thema.
Interessant ist der Wettertrend des europäischen Wettermodells bis zum 2. März. Das Hoch dehnt sich sowohl nach Osten als auch in Richtung Grönland aus. Damit bleiben der Spätwinter, als auch der Frühling zunächst einmal optional.
Polarwirbel strukturiert sich um
In der Stratosphäre ist der Polarwirbel bereits zusammengebrochen und wird auch in den unteren Luftschichten für Turbulenzen und Konsequenzen sorgen. Eine davon ist die Verlagerung des Schwerpunktes des Polarwirbels in Richtung der Kara- und Barentssee und im Zusammenspiel mit dem Hoch ist die Wetterlage prädestiniert für einen Kaltluftausbruch über Deutschland, der bis zum 4. März in der Wetterprognose der Europäer auch so berechnet wird. Spannende Zeiten für Freunde des Winterwetters
.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Spätwinter, Frühling und Sommerwetter
Die Wetterprognose der Amerikaner hatten in den letzten Tagen stets extreme Wetterentwicklungen zu bieten, die in den meisten Fällen eine spätwinterliche Richtung bevorzugten. Das hat sich heute geändert und zeigt, dass eine Umstrukturierung des Polarwirbels eine über Deutschland unerwartete Wendung nehmen kann.
Unentschlossene Hochdruckzone
Die Hochdruckzone erstreckt sich am 2. März von Grönland über Island bis nach Skandinavien. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen am südlichen Gradienten der Hochdruckzone in einer vollständig gestörten Zirkulation mithilfe derer kühle Luftmassen aus östlichen Richtungen zugeführt werden können. Die Temperaturen erreichen kaum mehr als +4 bis +8 Grad und hält sich der bei Ostwetterlage so beliebte Hochnebel für längere Zeit, schwanken die Werte um den Gefrierpunkt herum.
Arctic Outbreak führt über Deutschland zu sommerlichen Temperaturen
Ab dem 4. März geht alles Schlag auf Schlag. Das Hoch zentralisiert sich über Grönland und strebt weit in Richtung Kanada, was zu einer absolut gestörten Zirkulation führt. Gleichzeitig werden kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Süden transferiert, jedoch geschieht dieser Prozess nicht über Mitteleuropa, sondern im Bereich vom europäischen Nordmeer, England und den Azoren.
Kollabierendes System
Die kalten Luftmassen gehen nicht nur westlich von Deutschland, sondern zudem noch über den warmen Atlantik nieder, was die Tiefdruckdynamik ansteigen lassen wird. Da sich Tiefdrucksysteme aber nun einmal gegen den Uhrzeigersinn drehen, werden aus südlichen Richtungen warme Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Mitteleuropa geführt. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das bis zum 5. März einen Temperaturanstieg auf +12 bis +16 Grad und örtlich auf bis +18 Grad zur Folge. Der Sprung von einer nasskalten Witterung in Richtung Frühling vollzieht sich binnen 48 Stunden.
Extrem warme Wetterentwicklung
Doch die Wetterprognose der Amerikaner legt noch einen obendrauf und lässt die kalten Luftmassen weit nach Westen ziehen - das ist äußerst ungewöhnlich und war von uns in den letzten 14 Jahren so noch nicht zu beobachten. Die atlantische Frontalzone wird von kalten Luftmassen vom europäischen Nordmeer und Skandinavien gespeist. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich!
Sommerwetter?
Jedenfalls hat diese - außergewöhnliche - Konstellation über Deutschland eine Verstärkung der Südwestströmung zur Folge, was die Temperaturen bis zum 7. März auf +17 bis +23 Grad und bis zum 9. März auf +20 bis +25 Grad ansteigen lassen kann. Die Temperaturen bewegen sich in einem frühsommerlich warmen Spektrum, doch kann der erste Sommertag mit dem Überschreiten der +25 Grad-Marke auch nicht ausgeschlossen werden.
Auf den Punkt gebracht: Spätwinter oder Sommerwetter - wie passt das zusammen?
Die Wettervorhersage der Amerikaner ist außer Rand und Band
und wird wohl schon in den kommenden Stunden einkassiert. Zu extrem ist diese Wetterentwicklung - doch gehört diese - Aufgrund des frühzeitigen Zusammenbruchs des Polarwirbels in der Stratosphäre - besprochen, da dieses Phänomen eben auch zu solchen Wetterlagen führen kann. So ist nicht nur der Spätwinter ist zu diskutieren.
Was wahrscheinlich ist
Der Wettertrend der Amerikaner hat im Vergleich zum Mittelwert aller Kontrollläufe eine Differenz von bis zu 18 Grad und - kein einziger - Kontrolllauf folgt dieser Variante. Das spricht Bände!
Vielmehr ist es so, dass die Temperaturen in 1.400 Meter Höhe im Zeitraum vom 24. bis 28. Februar im Bereich von -6 bis -10 Grad simuliert werden und zum 2. März kurzzeitig auf +0 Grad ansteigen, um nachfolgend auf -5 bis -7 Grad abzusinken. Damit es über dem Flachland noch einmal winterlich werden kann, werden Ende Februar und Anfang März Höhenwerte von -8 bis -10 Grad erforderlich sein. Für winterliche Wetterbedingungen ab den mittleren Lagen reichen -5 bis -8 Grad aus und das rückt das Gesamtbild dann doch wieder gerade.
Auf andere Art formuliert bleibt eine für tieferen Lagen nasskalte Witterung mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen der Favorit und der Frühling muss sich im März noch etwas gedulden. Deutlicher wird das im Mittelwert aller Kontrollläufe dargestellt - der aktive Teil des Polarwirbels verlagert sich nach wie vor in Richtung der Kara- und Barentssee. Das spricht gegen einen frühzeitigen Durchbruch des Frühlings.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
28. Februar | -2 bis +8 Grad |
+1 bis +6 Grad |
4. März | -1 bis +11 Grad |
+4 bis +6 Grad |
9. März | -5 bis +26 Grad |
+4 bis +7 Grad |
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der März-Prognose an dieser Stelle
Update der Wetterprognose von 20:21 Uhr
Die Wetterprognose der Amerikaner versteht es manches Mal einen Meteorologen ins Staunen zu versetzen. Warum? Das amerikanische Wettermodell ist bei bestimmten Wetterlagen ein Meister darin, ein Trendsetter
zu sein. Meist ist das dann der Fall, wenn eine meridionale Grundströmung durch eine Westwetterlage, oder eine kühle bis kalte Witterung durch eine warme Witterung ersetzt werden soll. Insofern lassen manche Prognosen - und mögen sie noch so absurd wirken - aufhorchen. Heute ist so ein Tag.
Sommer, Spätwinter, stürmischer Frühling
Heute Morgen hatten die Amerikaner den Sommer im Programm, der heute Nachmittag durch einen Arctic Outbreak samt spätwinterlicher Wettererscheinungen im Zeitraum vom 4. bis 10. März erwartungsgemäß ergänzt wurde. Doch anstatt sich die Amerikaner auf eine nasskalte bis spätwinterliche Wetterentwicklung konzentrieren, taucht heute Abend plötzlich wieder die ungewöhnlich warme Südwestwetterlage auf, bei der ein Arctic Outbreak weit westlich von Deutschland erfolgt. Achtung Trendsetter - Schaun mer mal, was daraus in den kommenden Stunden wird - aber exakt das ist so ein Impuls, der Freunde des Winterwetters aufhorchen lassen sollte.
Verschiebung des Polarwirbels
Schaut man sich die Randfaktoren an, so erkennt man im Mittelwert aller Kontrollläufen und der Druckanomalien die Verlagerung des Polarwirbels in Richtung der Kara- und Barentssee.
Deutlicher können die Signale für einen Arctic Outbreak im März nicht sein. Ob dabei jedoch eine nur nasskalte, oder eine spätwinterliche Wetterlage für Deutschland herausspringt, bleibt abzuwarten. Der Mittelwert aller Kontrollläufe favorisiert nach wie vor die nasskalte Witterung, bei der eine spätwinterliche Entwicklung ab den mittleren Lagen nicht auszuschließen ist. Die Wetterprognose der Amerikaner bildet gegenüber dem Mittelwert der Kontrollläufe eine erneut extrem warme Variante ab.
Die Europäer: Arctic Outbreak mit Märzwinter
Lange hatten sich die Europäer gegen einen Arctic Outbreak gestäubt, doch die Verlagerung des Polarwirbels in Richtung Kara- und Barentssee lässt dieses Ereignis zunehmend wahrscheinlicher werden und seit heute Morgen sind auch die Europäer auf diesen Zug
aufgesprungen.
Die Temperaturen erreichen am 1. März +2 bis +6 Grad und örtlich bis +8 Grad und sinken bis zum 4. März auf +0 bis +5 Grad ab. Oberhalb etwa 400 bis 700 Meter stellt sich Dauerfrost ein und die zahlreichen Schauer können bis auf tiefere Lagen herab als Schneeschauer niedergehen. Ab den mittleren Lagen kann es winterlich werden. Soweit der Stand.