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Wetter Juli 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 25.06.2019 - Temperatursturz Anfang Juli? Die Großwetterlage strukturiert sich um

| M. Hoffmann

Nach den Hitze-Tagen kündigt sich Anfang Juli ein Wetterwechsel an, welcher die erste Dekade des zweiten Sommermonats maßgeblich beeinflussen kann.

Wetterwechsel Anfang Juli
Wetterwechsel Anfang Juli

Hoher Luftdruck dominiert das Wettergeschehen bis Ende Juni. Mit Niederschlägen ist nur ganz vereinzelt am Alpenrand und am Sonntag zu rechnen. Verbreitet bleibt es trocken. Die Temperaturen erreichen bis zum Mittwoch rekordverdächtige Werte und sinken nach der Wochenmitte kurzzeitig etwas ab, bevor zum Wochenende erneut hochsommerlich warme Luftmassen Deutschland erreichen können. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.

Das Hoch verändert seine Position

Auf der nachfolgenden Wetterkarte kann man erkennen, wie sehr es auf die Details ankommen wird. Entscheidend ist die Position des Hochdrucksystems. Vor einigen Tagen noch wurden absolute Hitze-Werte von über +40 Grad über Deutschland, Österreich und der Schweiz simuliert. Doch die Hochdruckachse hat sich etwas verschoben und so wird die Hitze aus Afrika wenige tausend Kilometer weiter westlich - über Spanien und Frankreich - nach Norden geführt.

Heiß, kühler, hochsommerlich

Und dennoch erreicht ein Teil der Hitze Deutschland, doch ist diese von vorübergehender Natur, da Mitteluropa in den östlichen Einflussbereich der Hochdruckgradienten gelangt und somit aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Süden geführt werden können. Da das Hoch in der Wetterentwicklung vorerst dominierend bleibt - sich am Wochenende aber weiter nach Osten verlagert - dreht die Grundströmung auf südwestliche Richtungen und die Temperaturen steigen zum Wochenende wieder in den hochsommerlich warmen Bereich an.

Hochdruckdominiertes Sommerwetter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hochdruckdominiertes Sommerwetter © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Zwischen sehr kühlem und warmen Juli-Wetter

Das Hochdrucksystem überschlägt sich zum Monatswechsel nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells einmal. Zunächst liegt es am 1. Juli noch über Deutschland und sorgt für sommerlich warme Temperaturwerte. Doch wird der Weg für ein Tiefdrucksystem in Richtung Skandinavien frei und beeinflusst zunehmend das Wettergeschehen über Deutschland, Österreich und der Schweiz. So ist Anfang Juli mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung zu rechnen - örtlich mit einem erhöhtem Unwetterpotential einhergehend. Das Hoch zieht sich in der Zwischenzeit auf den Atlantik zurück und aus dieser Konstellation heraus sind für die nachfolgenden Juli-Tage zwei maßgebliche Wetterentwicklungen wahrscheinlich.

Die kalte Variante

Die Tiefdruckposition über Skandinavien hat zur Folge, dass die aktuelle Struktur der Großwetterlage durcheinander gewirbelt wird. Zeitgleich gelingt es dem Azorenhoch sich nach Norden in Richtung Island aufzuwölben und im Verbund mit dem Tief über Skandinavien werden kalte Luftmassen nach Süden geführt, was mit Tageswerten von +15 bis +20 Grad einem regelrechten Temperatursturz gleichkommt.

Die gemäßigte Variante

Warum immer diese Extreme - kann denn nicht einfach mal normales Wetter vorherrschend sein? Diese Frage bekommen wir in letzter Zeit häufiger gestellt. Anzumerken ist, dass die Normalität einen Durchschnittswert abbildet. Anders formuliert lässt sich aus Extremen auch ein normaler Mittelwert abbilden - normal ist somit relativ!

Das Hoch strebt auf dem Atlantik steil nach Norden auf, gerät aber in einen Konflikt mit dem Tiefdruckgebieten über Neufundland und kippt nach Osten über Mitteleuropa ab. Nach einer kurzen - aber turbulenten - Wetterphase Anfang Juli sorgt das Hoch für eine gemäßigt warme Wetterentwicklung, welche immer wieder von Schauern und Gewittern durchsetzt sein kann.

Die Hochdruckposition entscheidet über einem warmen oder kühlen Start in den Juli
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die Hochdruckposition entscheidet über einem warmen oder kühlen Start in den Juli © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Tiefdruckzentrum Skandinavien

Auch die aktuelle Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells berechnet Anfang Juli die Ausdehnung der atlantischen Frontalzone in Richtung Skandinavien und kann sich dort bis zum 5. Juli zentralisieren. Durch die erhöhte Tiefdruckaktivität fällt es dem Hoch auf dem Atlantik schwer sich zu behaupten und strebt in einem Keil von den Azoren über England in Richtung Mitteleuropa.

Deutlich kühler und unbeständiger

In Kombination der Wettersysteme zueinander gelangen in den ersten Juli-Tagen deutlich frische Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte vom 1. Juli mit +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad bis zum 5. Juli auf +18 bis +24 Grad zurückgehen lassen kann. In den Nächten werden Werte von +8 bis +13 Grad in einem sehr frischen Bereich berechnet. Zudem ist im gesamten Zeitraum mit einer erhöhten Niederschlagsneigung zu rechnen.

Unbeständiges aber warmes Sommerwetter

Für den Zeitraum vom 5. bis 10. Juli berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell eine Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Mitteleuropa und führt mit einer südwestlichen Grundströmung sommerlich warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Temperaturen können in diesem Zeitraum wieder auf +24 bis +28 Grad ansteigen, was durchaus in einem Jahreszeit-typischen Bereich liegt. Zwar ist diese Wetterentwicklung hochdruckdominiert, doch im Charakter wenig stabil und so kann im der gesamten ersten Juli-Dekade mit einer leicht bis mäßig erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit gerechnet werden.

Strukturelle Veränderungen sorgen in der ersten Juli-Dekade für einen unbeständigen Wettercharakter mit einem Auf und Ab der Temperaturen
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Strukturelle Veränderungen sorgen in der ersten Juli-Dekade für einen unbeständigen Wettercharakter mit einem Auf und Ab der Temperaturen © www.meteociel.fr

Markanter Wetterwechsel

Nun wird dieser Wetterwechsel in einer mehr oder minder stark ausgeprägten Varianten seit einigen Tagen berechnet und heute erneut unterstützt, was die Eintreffwahrscheinlichkeit weiter erhöht. Ebenfalls gestützt wird der Temperatursturz im Zeitraum vom 1. bis 4. Juli mit einem Temperaturrückgang von 8 bis 12 Grad von den Kontrollläufen. Zeitgleich erhöht sich die Niederschlagswahrscheinlichkeit - über dem Süden deutlicher als über dem Norden. Anschließend wird geht der Temperaturtrend nach oben und liegt bis zum 10. Juli in einem für die Jahreszeit leicht zu warmen Bereich bei einer nachlassenden Niederschlagsneigung.

Das Temperaturspektrum liegt am 3. Juli zwischen +14 bis +22 Grad (Mittelwert: +16 bis +18 Grad) und am 10. Juli zwischen +16 bis +32 Grad (Mittelwert: +22 bis +24 Grad).

Diagramm Temperaturen Juli 2019 vom 25.06.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Strukturelle Veränderungen!?

Dass die Wetterentwicklung Anfang Juli kippen kann, ist mittelweile sehr wahrscheinlich, doch geht es auch um die Nachhaltigkeit. Bleibt der Juli darüber hinaus zu kühl und zu nass, oder ist die Erfrischung eher vorübergehender Natur? Die Druckanomalien bis zum 5. Juli lassen diesen Spielraum grundsätzlich offen, so dass ein darüber hinausgehender Wettertrend mit dieser Konstellation nicht möglich ist. Entweder setzt sich das Tief oder das Hoch durch und zu unterscheiden ist zwischen kühlen und warmen Sommerwetter. Interessant aber ist, dass die atlantische Tiefdruckrinne bis zum 5. Juli nicht wirklich in die Gänge kommt, was zum einen die Nachhaltigkeit einer strukturellen Veränderungen, als auch eine Zonalisierung infrage stellt.

Druckanomalie bis 5. Juli
Druckanomalie bis 5. Juli - Gestörtes Zirkulationsmuster © climatereanalyzer.org

Jetstream gewinnt an Dynamik

Ein Fürsprecher des Wetterwechsels ist der Jetstream, welcher in der ersten Juli-Dekade so langsam an Dynamik gewinnt und sich von Neufundland bis nach England reichend auf eine mögliche Tiefdruckrinne stabilisierend auswirken kann.

Der Jetstream gewinnt wieder an Dynamik
Berechnung Jetstream nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Jetstream gewinnt wieder an Dynamik © www.meteociel.fr

Wetterprognose Juli nach dem Langfristmodell: Gemäßigtes Sommerwetter

Das Langfristmodell berechnet für den Juli 2019 eine Abweichung der Temperaturen von -0,5 bis +1 Grad in einem weitgehend normalen Bereich mit Trend etwas zu warm auszufallen. Die Niederschlagsneigung ist gegenüber den vieljährigen Sollwert als normal und im Trend etwas zu trocken zu bewerten.

Auf den Punkt gebracht

Es bleibt alles wie gehabt. Nach der Hitzewelle im Juni beginnt der Juli zunächst noch sommerlich warm, doch zeigt sich mit der Verlagerung eines Tiefdrucksystems in Richtung Skandinavien eine strukturelle Veränderung, welche sowohl von den Wettermodellen, als auch von den Kontrollläufen gestützt wird.

Anders formuliert kann es Anfang Juli unbeständiger und auch spürbar kühler werden, bevor sich im weiteren Verlauf der Wettercharakter beruhigt und die Temperaturen wieder in den sommerlich warmen Bereich ansteigen können. Dass das Wetter im Juli 2019 gänzlich anders wie im Juni verlaufen kann, wird - zum aktuellen Stand - vom Langfristmodell berechnet. Normal bis leicht zu warm temperiert, bei einer ausgeglichenen Niederschlagsaktivität.

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