Wetter Herbst und Winter 2020/2021 Wetterprognose vom 14.9.2020 - Kein Herbstwetter im klassischen Sinn
Eine nicht ganz Jahreszeit-typische Wetterentwicklung sorgt über Deutschland für eine außergewöhnliche Hitze und Trockenheit. Der Herbst aber, der steht in den Startlöchern.
Hoher Luftdruck über Europa blockiert sämtliche Vorstöße von Tiefdrucksystemen. Zwar können über dem Süden ab der Wochenmitte lokale Schauer und Gewitter in Erscheinung treten, doch bleibt es bis zum kommenden Wochenende verbreitet trocken.
Ab der Wochenmitte gelangen Deutschland, Österreich und der Schweiz zunächst in eine nordöstliche und später östliche Grundströmung, die den Wind auffrischen lässt und kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa führt. Die Tageswerte sinken nach der Wochenmitte über dem Nordosten markant auf +17 bis +22 Grad und pendeln sich über dem Westen und Südwesten auf +20 bis +25 Grad ein, bevor die Werte zum Wochenende wieder in den sommerlichen Bereich ansteigen können. Vom Herbst fehlt bislang jede Spur. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter September 2020.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Eine kurze Hochdruckschwäche
Das Hoch wechselt zur Wochenmitte kurzzeitig seine Position und konzentriert sich zum Donnerstag zwischen Island, England und Skandinavien. In diesem Zuge werden aus nördlichen Richtungen die kühleren Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt.
Hochdruckaufbau
Im Zeitraum vom 17. bis 20. September berechnet die Wetterprognose des europäischen Wettermodells den Aufbau einer Hochdruckzone, die sich von den USA über den Atlantik bis nach Mitteleuropa erstrecken kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen so in den warmen Anströmungsbereich der Luftmassen aus südöstlichen Richtungen.
Spätsommerliche Herbstaussichten
Die Hochdruckzone kann sich bis zum 23. September weitgehend halten und schwächelt jeweils nur in kurzen Phasen, die aber immer wieder für Schauer und Gewitter gut sein können. Die Temperaturen bewegen sich vom 19. bis 23. September zwischen +17 bis +23 Grad und tendieren über dem Süden noch häufiger in Richtung der +25 Grad Marke.
Was ist mit dem kühlen und regnerischen Herbst?
Den gibt es nach der Wettervorhersage des europäischen Prognosemodells. Zwar nicht über Deutschland, dafür etwas weiter nach Norden. Dort tobt sich die atlantische Frontalzone samt einer vom östlichen Kanada bis Skandinavien reichende Tiefdruckrinne ordentlich aus. Ein Übergreifen der Frontalzone nach Süden wird durch das Hoch vorerst noch verhindert. Doch für alle die auf regnerisches und kühles Wetter warten ist die auflebende Tiefdruckaktivität über dem Norden nicht das allerschlechteste Signal.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die nicht enden wollende Hochdruckzone
Im Grunde ist die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells der der Europäer sehr ähnlich. Die Tiefdruckgebiete toben sich über Nordeuropa aus, während sich über Mitteleuropa eine Hochdruckzone aufbaut.
Imposantes Hochdruckgebilde
Das Hoch ist ein richtiger Brocken
und erstreckt sich zum 24. September von den USA über den Atlantik bis weit über Europa und Südosteuropa. Die Tiefdrucksysteme kringeln sich derweil zwischen dem östlichen Kanada und Grönland im Kreise und überlassen bis zum Beginn der letzten September-Dekade dem Hoch das Spielfeld.
Sommerlich bis spätsommerlich
Die Temperaturwerte pendeln sich vom 19. bis 24. September auf Werte zwischen +20 bis +25 Grad ein und können kurzzeitig mal darunter und über dem Süden und Südwesten häufiger darüber liegen.
Tiefdruckgebiete werden stärker
Doch mit dem sinkenden Sonnenstand wird der arktische Polarwirbel zunehmend kräftiger, wenngleich noch lange nicht stabil. Zur Folge aber hat das eine zunehmende Wetteraktivität entlang der Polarfront, die nach dem amerikanischen Wettermodell bis zum 26. September im Bereich von Kanada Grönland, Island, Skandinavien bis zur Barentssee berechnet wird.
Zwar sind das im Ansatz interessante Berechnungen, die über kurz oder lang auch zu einer zonalen Großwetterlage führen kann, doch das Hoch hält (noch) dagegen. Die Niederschlagstätigkeit steigt ab dem 24. September in den leicht erhöhten Bereich an, die Temperaturen aber bleiben mit Werten von +16 bis +22 Grad und örtlich bis +24 Grad für die Jahreszeit in einem zu warmen Bereich. Was wären Ende September normalerweise für Temperaturen zu erwarten? +14 bis +18 Grad.
Auf den Punkt gebracht: Langsam normal
Auch wenn das Hoch, bzw. die Hochdruckzone in der letzten September-Dekade mit einer höheren Wahrscheinlichkeit dominierend bleibt, so mehren sich die Anzeichen einer grundlegend strukturellen Veränderung, die nach und nach wirksam werden. Entscheidend wird sein, wo sich am Ende der Hochdruckkern wird befinden können. Schaut man sich bspw. den Mittelwert aller Kontrollläufe an, so liegt der Kern auf dem Atlantik und über Deutschland, Österreich und der Schweiz stellt sich eine nordwestliche Grundströmung ein. Gleichzeitig kann man erkennen, die der winterliche Polarwirbel so langsam in Schwung kommt.
Herbstwetter möglich?
Die Kontrollläufe zeigen im Wettertrend, wie das mit dem Herbst funktionieren könnte. Der Mittelwert aber bleibt bis zum 24. September mit einer Differenz zum vieljährigen Mittelwert von +2 bis +4 Grad zunächst auf einem für die Jahreszeit zu hohen Niveau. Ab dem 24. September sinken die Werte über dem Norden und Westen auf ein normales Niveau ab, während es über dem Süden und Osten tendenziell etwas zu warm bleiben kann. Die Hitze der kommenden Tage aber könnte in diesem Jahr zum letztmaligen erreichen, bzw. Übersteigen der +30 Grad Marke sorgen. Die Kontrollläufe berechnen keine neuerliche Hitzeperiode.
Zeitgleich mit den sich normalisierenden Temperaturen steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit ab dem 24. September in den leicht erhöhten Bereich an. Nicht viel, aber auch nicht nichts.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
20. September | +15 bis +25 Grad |
+18 Grad bis +22 Grad |
24. September | +10 bis +25 Grad |
+17 bis +19 Grad |
29. September | +8 bis +23 Grad |
+13 bis +15 Grad |
10 Tage Regenprognose: Schauer und Gewitter
In den kommenden 10 Tagen sind lokale Schauer- und Gewitterereignisse zu erwarten, die ihren Schwerpunkt zwischen dem 19. und 24. September haben können. Viel an regen ist in der Fläche nicht zu erwarten. Verbreitet bleibt es trocken, oder die Regensummen sind zu vernachlässigen.