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Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 22.01.2020 - Eine turbulente Wetterentwicklung zeichnet sich ab

| M. Hoffmann

Das Wetter stellt sich Ende Januar und Anfang Februar um, ergeben sich hieraus auch Chancen für den Winter?

In der Wetterprognose zum Februar 2020 ergab sich für winterliche Wetterverhältnisse so gut wie kein Spielraum. Stattdessen hat der Februar die Chance mit Vollwetter zu starten. Wind, Regen, Sturm und Schneeschauer - also alles was das Wetter ausmacht.

Und tatsächlich bekommen wir zahlreiche Zuschriften, dass Vollwetter besser sei, als die aktuelle (nicht) Wetterlage. Die für Anfang Februar turbulente Wetterprognose wurde heute Abend von den Vorhersage-Modellen bestätigt.

Die Großwetterlage stellt sich um
Die Großwetterlage stellt sich um

Wie aber steht es um den Winter?

Gestern Abend und heute Nacht gab es ein paar Berechnungen, die in die nasskalte bis winterliche Richtungen gingen, heute im Tagesverlauf aber nicht mehr gestützt wurden.

Die nasskalte Wetterentwicklung

Das wird wohl für alle, die sich den Winter wünschen das höchste der Gefühle sein - zumindest wenn es nach der aktuellen Wettervorhersage der Amerikaner geht. Bedingt durch den Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada, stößt die Tiefdruckaktivität Anfang Februar weit nach Süden vor und sorgt bis zum 1. Februar für eine gemäßigt milde bis milde Südwestwetterlage. Im weiteren Verlauf aber strebt das Hoch von der Mittelmeerregion in Richtung England, was weit genug westlich von Mitteleuropa ist, um zum 4. Februar kühlere Luftmassen nach Deutschland einfließen zu lassen.

Mit Winterwetter, oder einem Wintereinbruch hat das aber herzlich wenig gemeinsam. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich das Hoch erneut über Mitteleuropa drücken lässt und einen ähnlichen Wettercharakter wie den aktuellen provozieren kann.

Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront, doch liegt das Hoch für winterliche Wetterverhältnisse an falscher Stelle
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront, doch liegt das Hoch für winterliche Wetterverhältnisse an falscher Stelle
© www.meteociel.fr

Was sagen die Randfaktoren?

Die Prognose-Modelle sind - außerordentlich - beharrlich. Man kann es drehen und wenden wie man möchte, am Ende kommt ein für die Jahreszeit zu milder Einheitsbrei heraus. Warum das so ist, haben wir gestern erklärt - wer mehr darüber wissen möchte kann dies hier nachlesen: Warum der Winter ist, wie er ist.

NAO- und AO-Index

Der AO-Index (vereinfacht: Zustand des Polarwirbels) bleibt bis auf weiteres positiv und wird erst im Verlauf der ersten Februar-Dekade negativ simuliert. Das ist aber mit fortschreitender Jahreszeit nichts außergewöhnliches. Anders der NAO-Index. Sollte man doch meinen, dass bei einer stringenten und windigen Westwetterlage der NAO-Index deutlich positive sein müsste (Verhältnis Islandtief zu Azorenhoch). Ist er aber nicht. Ab Ende Januar wird der NAO-Index neutral berechnet, was ein Indiz auf nasskalte Wetterlagen mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen sein kann.

Und schaut man sich den Mittelwert aller Kontrollläufe an, so erkennt man auch, warum ein neutraler NAO-Index plausibel ist. Das Hoch und das Tief schenken sich nicht viel. Deutschland aber liegt inmitten den Fronten der beiden Systeme. Spannend wird nun sein, an welcher Stelle sich das Hoch nach Norden aufwölben wird.

Patt-Situation
Wetterprognose nach Mittelwert der Kontrollläufe: Patt-Situation
© www.meteociel.fr

Hochdruckbrücke zwischen Sibirien und Kanada/Alaska

Die wird wohl nicht mehr so schnell zustande kommen, was für Freunde des Winterwetters auf dem ersten Blick einmal gute Nachrichten sind. Versucht wird stattdessen ein Brückenschlag der Tiefdruckzentren über den Aleuten und dem aktiven Teil des Polarwirbels zwischen Neufundland, der Barents- und Karasee. Das sind Anzeichnen einer grundlegenden Veränderung.

Ob das aber in Richtung Winter gehen wird, bleibt abzuwarten. Warum? Grundsätzlich erhöht diese Grundkonstellation die Wellenbewegung entlang der Polarfront. Ob Winter oder nicht, hängt dann aber von der Hochdruckposition ab und dass das auch mit einem Hoch über Mitteleuropa einhergehen kann, zeigte das amerikanischen Wettermodells heute Abend.

An welcher Stelle wölbt sich das Hoch?
Druckanomalie bis zum 2. Februar - An welcher Stelle wölbt sich das Hoch? © climatereanalyzer.org

Minor-Warming in Stratosphärenhöhe

Die Winde entlang des 65. Breitengrades in Stratosphärenhöhe hatten in den letzten Tagen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu +288 km/h aufweisen können. Das ist außergewöhnlich stark, normalerweise liegen die Winde bei +108 km/h. Bis Anfang Februar aber gehen die Windgeschwindigkeiten auf +72 km/h zurück und normalisieren sich damit.

Ein Major-Warming, was die Windgeschwindigkeiten von West-Ost au Ost-West in Stratosphärenhöhe drehen lässt ist nicht in Sicht. Allenfalls ein für den Winter typisches Minor-Warming ist zu beobachten.

Die Erkenntnis: Wetterwechsel mit Wind, Sturm und ansteigender Niederschlagsneigung

Das ist derzeit die wahrscheinlichste Option für Ende Januar und Anfang Februar. Allenfalls nasskalte Varianten können sich noch unter-mogeln. Damit sich etwas in Richtung Winter verändert, müssen ganz andere Dinge passieren, die - für den Moment - nicht absehbar sind. Und so bleibt der Trend - vorerst - für die Jahreszeit zu mild.

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