Wetter Winter 2020 aktuelle Wetterprognose vom 06.01.2020 - Wann kommt der Winter?
Außergewöhnlich warm wird es im Verlauf der Woche werden. Was ist mit dem Winter los - geht es so warm weiter?
Die Wetteraktivität nimmt im Verlauf der Woche zu und neben einer zunehmenden Niederschlags- und Windaktivität steigen auch die Temperaturen weiter an. Bis zum Donnerstag können 8 bis +12 Grad und örtlich bis +14 Grad erreicht werden. Der Wind lebt zum Donnerstag und Samstag phasenweise böig auf und kann über den Küstenregionen zu stürmischen Windböen führen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Januar 2020.
Enorme Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik
Auf dem Atlantik strömen über dem östlichen Kanada sehr kalte Luftmassen in Richtung Neufundland und sorgen dort für ein wahres Feuerwerk
in Form von kräftigen Tiefdrucksystemen, die dort in raschen Abständen entstehen und auf Mitteleuropa zusteuern. In diesem Prozess werden auf der Tiefdruckvorderseite milde Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was den Winter bis zum 12. Januar erst einmal auf das Abstellgleis
stellt.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Eine unverrückbare Südwestwetterlage
Wie in Beton gemeißelt
erscheint die Südwestwetterlage nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells. Die Tiefdruckaktivität bleibt im Bereich von Kanada, der Barentssee und Island als intakt zu bewerten und der Kreislauf wiederholt sich immer wieder von vorne.
Wiederholungsneigung
Bedingt durch die Rotationsbewegung der Tiefdrucksysteme schwingt sich das System allmählich ein. In schöner Regelmäßigkeit ziehen die Tiefdrucksysteme vom 9. bis 16. Januar von Island in Richtung Barentssee und kippen dann wieder über Kanada nach Süden - bei Neufundland ab. Ein immer währender Kreislauf.
Dem Azorenhoch wird somit die Chance verwehrt, sich auf dem Atlantik nach Norden aufzuwölben, also geschieht das von Spanien und Frankreich bis über Osteuropa. Das daraus entstehende Zirkulationsmuster ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz südwestlich - und damit mild - geprägt.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Das Hoch bemüht sich um eine andere Position
Die Grundlage ist nach der Wettervorhersage der Amerikaner ähnlich wie der der Europäer. Bei Neufundland ist eine sehr hohe Wetteraktivität festzustellen, die winterliche Ambitionen zunächst einmal wenig wahrscheinlich macht. Interessant aber wird sein, wie sich das Hoch darüber hinaus positionieren, bzw. verhalten wird.
Sandwichposition
Im Zeitraum vom 10. bis 15. Januar ziehen die Tiefdrucksysteme von Neufundland über Island und Skandinavien ihre Bahnen, während das Azorenhoch sich von Spanien bis über das östliche Europa erstreckt. Die daraus resultierende Großwetterlage ist südwestlich geprägt und für die Jahreszeit deutlich zu mild. Die Niederschlagsneigung ist in diesem Zeitraum als leicht bis mäßig erhöht zu bewerten. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen sozusagen zwischen den Fronten.
Das Hoch regt sich
Die Tiefdruckaktivität schreitet vom 15. bis 20. Januar weiter in Richtung Osten voran und erreicht das westliche Russland. Das drückt die Gradienten weiter nach Süden und damit auch das Hochdruckgebiet, welches nun die Chance auf eine andere Position hat. Nach den aktuellen Berechnungen legt sich das Hoch bis zum 20. Januar in flacher Formation über Mitteleuropa. Mildes bis warmes Wetter ist bei einer schwachen Niederschlagsneigung zu erwarten.
Bis zum 22. Januar aber strebt das Hoch weiter in Richtung der Azoren und richtet in diesem Prozess nach Norden auf. Das alleine bringt den Winter nicht nach Deutschland, doch ist es als ein Ansatz einer strukturellen Veränderung zu bewerten. Anders formuliert dominiert eine westliche bis südwestliche Grundströmung das Wetter in der zweiten Januar-Dekade. Darüber hinaus ergeben sich andere Möglichkeiten.
Auf den Punkt gebracht: Für die Jahreszeit zu warm
Der Winter wird es auch in der zweiten Januar-Dekade sehr schwer haben, sich durchzusetzen. Weitgehend alle Faktoren sprechen dagegen und auch die Kontrollläufe bestätigen ein Temperaturniveau, welches gegenüber dem vieljährigen Mittelwert etwa um +3 bis +5 Grad zu warm ist. Die einzelnen Varianten der Kontrollläufe kommen noch nicht einmal Ansatzweise in den Bereich, der als winterlich gewertet werden kann.
Geringe Niederschlagsaktivität
Ein Fürsprecher für die Hochdruckposition im Bereich von Europa ist die schwache Niederschlagsprognose der Kontrollläufe, die über dem Norden in den gemäßigten Bereich ansteigen kann. Doch letzten Endes wird eine zu trockene zweite Januar-Dekade zu erwarten sein.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
13. Januar | +0 bis +6 Grad |
+3 bis +4 Grad |
17. Januar | +1 bis +11 Grad |
+5 bis +6 Grad |
21. Januar | -1 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Ob sich im Tagesverlauf etwas in Sachen Winter getan hat, erläutern wir in einem kurzem Update der Winterprognose gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:02 Uhr
Im Tagesverlauf berechneten die gängigsten Prognosen der Vorhersage-Modelle eine bis in die letzte Januar-Dekade hinein anhaltende Südwest- bis Westwetterlage. Winterliche Wetterverhältnisse wären weitestgehend vom Tisch und allenfalls nasskalte Varianten hätten noch eine Option. Wahrscheinlicher aber ist es, dass die zweite Januar-Dekade zu warm und - aufgrund der Hochdruckposition - auch zu trocken ausfallen wird.
Diese deutlich zu warme Temperaturentwicklung wird auch von den Kontrollläufen gestützt, welche den Mittelwert gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswerte um bis zu 5 Grad im deutlich zu warmen Bereich berechnen. Alle, die den milden Winter mögen, können sich also freuen.
Die Vorhersage-Modell zu konservativ?
Keine Frage, die West- bis Südwestwetterlage ist plausibel und hat auch eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit, zumal der NAO- und AO-Index jeweils positiv besetzt ist. Die Frage die man sich aber stellen kann - wie lange bleibt das so? Denn keine Wetterlage ist für die Ewigkeit gemacht. Zum aktuellen Stand kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit behaupten, dass sich die milde Südwestwetterlage bis zum 15. Januar wird behaupten können.
Doch schaut man sich die Kontrollläufe genauer an, so stellt man fest, dass es ab dem 15. Januar unterschiedliche Berechnungen bzgl. der Hochdruckposition gibt, welche wir nachfolgend einmal nebeneinander stellen.
Die Position ist entscheidend
Was sich aus den Kontrollläufen ableiten lässt, ist eine weiterhin andauernde Hochdruckdominanz, doch ist deren Position entscheidend. Flacht das Hoch ab, drückt die atlantische Frontalzone durch, keilt es auf, bleibt es mit einer Südwestwetterlage mild, positioniert es sich hingegen über Skandinavien, so werden an seiner Ostflanke kältere Luftmassen nach Mitteleuropa geführt. Alles noch Theorie, aber darauf wird es in den kommenden Tagen ankommen. Ach ja, eine Variante haben wir noch vergessen - die Westwärtsverlagerung des Hochdrucksystems, was nasskalte bis winterliche Optionen zur Folge haben kann. Die aber ist - eben mit der hohen Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik - weniger wahrscheinlich.
Die Erkenntnis: Vorerst für die Jahreszeit zu mild
An dieser Wetterprognose hat sich in den letzten 72 Stunden nichts verändert - diese ist wie in Stein gemeißelt und wird mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit bis zum 15. Januar andauern können. Anschließend lässt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik nach und bietet einen größer werdenden Spielraum, wobei eine milde Variante dabei den größten Raum für sich einnimmt. Dafür sprechen auch der positive NAO- und AO-Index. Soweit der Stand.