Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 05.12.2017 - Kurz vor Weihnachten: Tiefwinterlich oder doch nur nasskalt

| M. Hoffmann

Die Dezemberwoche hat es in sich und hat aus Wettersicht einiges zu bieten. Zunächst ruhiges und über Bayern und Baden-Württemberg auch sonniges Wetter bei ansteigenden Temperaturen. Zum Nikolaus nimmt der Wind über dem Norden zu und verstärkt sich bis zum Donnerstag und Freitag, was etwa nördlich der Mittelgebirge zu teils schweren Sturmböen führen kann. Zum heutigen Stand sind auch orkanartige Windböen entlang der Küstenregionen nicht auszuschließen. Ab Freitag wird es zudem kälter, was die Temperaturen bis zum 2. Advent am 10. Dezember wieder in den Dauerfrostbereich absinken lassen kann. Niederschläge gehen wieder allgemein bis in tiefere Lagen in Schnee über und der Wind bleibt am kommenden Dezemberwochenende ruppig. Der erste Dezembersturm steht also bevor - mehr Details in der aktuellen Wettervorhersage Dezember 2017.

Winterwetter von längerer Dauer?

Das amerikanische Wettermodell berechnete für das zweite Dezember-Drittel in seinen letzten Simulationen durchweg winterliche Varianten, was auch den Diskussionsspielraum hinsichtlich weißer Weihnachten 2017 eröffnete. Die Kontrollläufe zogen aber nicht mit und es ist nur eine Frage der Zeit, ob sich die Kontrollläufe dem amerikanischen Wettermodell oder umgekehrt anpassen werden. Skepsis war und ist also hinsichtlich eines länger andauernden Winterwetters angebracht.

Winterlich oder nasskalt

Seit heute Nacht schwenkt das amerikanische Wettermodell etwas um, bleibt einer kalten Variante aber weiterhin treu. Dabei ist die Entwicklung der Großwetterlage keineswegs gesichert und hängt von kleinen Details ab, so dass Veränderungen in den kommenden Stunden möglich sein werden.

Wie knapp die Entscheidung zwischen Winter und nasskalt ist, zeigen die Berechnungen des europäischen Wettermodells. Die atlantische Frontalzone setzt sich über Skandinavien fest und ein gut ausgebildetes Azorenhoch sorgt dafür, dass die Tiefdrucksysteme von Neufundland aus von Nordwest nach Südost über Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden. Das geschieht teils mit Starkwindereignissen, viel Niederschlag und überwiegend nasskalten Temperaturen. Im Unterschied zum amerikanischen Wettermodell stellt sich das hoch zum 12. Dezember auf dem Atlantik wieder nach Norden auf und blockiert den Tiefdrucknachschub für Mitteleuropa. In Folge dessen kann sich die Erhaltungsneigung in Form eines Troges über Mitteleuropa durchsetzen.

Chancen auf Winterwetter bis in tiefere Lagen?

Als Vollwinter kann man beide Simulationen der Wettermodelle nicht gerade bezeichnen. Zwar ist die Großwetterlage durchaus meridional ausgeprägt (Nord-Süd, Süd-Nord), da aber die Kaltluft über dem europäischen Nordmeer und Skandinavien schlichtweg nicht vorhanden ist, gibt es auch nichts, was nach Süden in Richtung Deutschland, die Schweiz und Österreich transportiert werden kann. Das Resultat daraus wäre etwas Schneefall bei einer nasskalten Wetterlage in tieferen Lagen und winterlichen Wetterverhältnissen ab den mittleren Lagen (ca. 300 bis 500 Meter.

Schneeprognose

Nichtsdestotrotz scheint der Wintereinbruch zum kommenden Wochen in einigen Regionen einiges an Schnee zu bringen. Vor allem die höheren Lagen können sich auf eine gute Schneegrundlage für die Weihnachtsferien freuen.

Schneeprognose bis 12. Dezember
Unter­teilung tiefe Lagen mittlere Lagen höhere Lagen
Norden 0 bis 3 cm 0 bis 8 cm 0 bis 8 cm
Westen 0 bis 2 cm 2 bis 7 cm 7 bis 15 cm
Osten 0 bis 4 cm 7 bis 12 cm 10 bis 40 cm
Süden 1 bis 8 cm 4 bis 20 cm 20 bis 90 cm

Milde Varianten nicht unmöglich

Der Grund für den Erhalt der Trogwetterlage ist die Zugbahn der Tiefdrucksysteme. Ziehen diese aber nur wenige hundert Kilometer nördlicher, so setzt sich eine - unter Umständen auch nachhaltige - Milderung durch.

Die Kontrollläufe zeigen diese Unsicherheiten sehr deutlich. Erneut ist das amerikanische Wettermodell ein kalter Ausreißer und stellt einen der kältesten Varianten dar. Der Mittelwert liegt exakt in dem Bereich, welcher für die Jahreszeit normal wäre. So bewegt sich das Temperaturspektrum am 10. Dezember zwischen -4 bis +2 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Norden und Westen, -1 Grad über dem Osten und -2 Grad über dem Süden) und am 18. Dezember zwischen -8 bis +9 Grad (Mittelwert: +2 Grad über dem Norden und Westen und +0 bis +1 Grad über dem Osten und Süden). Vollwinter sieht ebenso wie eine nachhaltige Milderung anders aus.

Diagramm Temperaturen im Dezember 2017 vom 05.12.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Dezember 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Man sieht im oben stehenden Diagramm, dass die Entwicklungsvielfalt beim Wetter absolut gegeben und völlig anders wie im Vorjahr ist. Daraus ergeben sich unterschiedliche Entwicklungsszenarien für die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit, auf welche wir gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose Wetter Weihnachten 2017 näher eingehen werden.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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