Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 5. Januar, Aktualisierung 20:59 Uhr

| M. Hoffmann
Die Milderung ab dem 8. Januar über dem Norden und vom 10./13. Januar über dem Süden wird auch heute Abend vom amerikanischen Wettermodell berechnet, sogar noch ein Tick wärmer als heute Nachmittag, so dass die Tageshöchstwerte am 12./13. Januar - auch über dem Süden - zwischen +4/+8 Grad, örtlich bis +10 Grad erreichen könnten.

Aber: der Hauptlauf bleibt die wärmste Variante in den Kontrollläufen und es wird sich in den nächsten Stunden zeigen müssen, ob die Kontrollläufe sich dem Hauptlauf, oder der Hauptlauf sich den Kontrollläufen anpassen wird. Als Beispiel zeigt der Hauptlauf am 13. Januar den Höchstwert von +7,5 Grad über dem Süden und +9 Grad über dem Norden - der Mittelwert der Kontrollläufe liegt über dem Süden bei +2 Grad und über dem Norden bei +3 Grad. Das kann für die Schneedecke über den mittleren Lagen über Süddeutschland entscheidend sein, ob die nach der Milderung noch Bestand hat, oder restlos abgetaut sein kann. Denn im weiteren Verlauf zeigt sich mit einer nordwestlichen bis nördlichen Grundströmung wieder die Zufuhr kälterer Luftmassen, was die winterlichen Optionen ab den mittleren, teils bis in tiefere Lagen hinab aufrecht erhält.

Das europäische Wettermodell bestätigt die Milderung im Zeitraum vom 9./12. Januar, jedoch weniger kräftig als nach den Berechnungen des amerikanische Wettermodells, dafür aber mit einer kräftigeren Durchmischung, was letzten Endes mit Regen bis in mittlere Lagen das gleiche Ergebnis zur Folge haben kann. Vom 12./15. Januar von Norden wieder kälter mit Schneeoptionen bis in tiefere Lagen.

Zusammenfassend: die Milderung wird sich mit höherer Wahrscheinlichkeit in der kommenden Woche durchsetzen und für ein Abtauen der möglicherweise vorhandenen Schneedecke unterhalb etwa 500 Meter verantwortlich sein. Ob die Schneedecke auch in Lagen darüber abtauen könnte, wird ganz davon abhängen, wie das Strömungsmuster im Detail aussieht, hier zeigen sich weitere Entwicklungsspielräume.

Wie stehen die Chancen auf einen erneuten Wintereinbruch nach dem 13. Januar? Hierzu betrachten wir noch einmal die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5) und unterscheiden diese von Nord nach Süd. So liegen diese am 15. Januar über dem Norden bei 10/80/20 und über dem Süden bei 40/55/5 und am 20. Januar über dem Norden bei 40/45/15 und über dem Süden bei 65/30/5. Der Temperaturtrend ist negativ - ein Wintereinbruch - bleibt in den Berechnungen von heute Abend im plausiblen Bereich.

AO-Index zeigt sich im zweiten Januar-Drittel mit einer erneut negativen Entwicklungstendenz und auch der NAO-Index nähert sich von leicht positiv zur Monatsmitte einer neutralen Tendenz. Was bedeutet das? Nasskalte bis winterliche Varianten bleiben wahrscheinlicher als eine milde West-, Süd- oder Südwestwetterlage. Damit verläuft Winter 2016/17 schon einmal grundsätzlich anders, als die drei Winter zuvor, auch wenn im Dezember sich gegenüber den anderen Wintern gewisse Ähnlichkeiten zeigten. Interessant zeigt sich die Berechnung des Polarwirbels vom europäischen Wettermodell, welches einen kräftigen Hochdruckeinschub vom Bering Meer über die Laptew See bis nach Kasachstan berechnet - Überraschungen in die eine oder andere Richtung bleiben zum heutigen Stand nicht auszuschließen.

Anmerkung: es handelt sich hierbei um ein Update und Ergänzung der Winterprognose von heute Morgen und der von heute Nachmittag.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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