Wetter Herbst - Winter 2016/17 - Wetterprognose vom 10. Oktober

| M. Hoffmann
Noch bis Mittwoch hält der etwas unterkühlte und herbstliche Wettercharakter an, bevor nach der Wochenmitte die Niederschläge nachlassen und zum Freitag der Wind auf südliche Richtungen drehen und wärmere Luftmassen über die Alpen nach Deutschland führen kann. So sind am Samstag etwa südlich der Linie Köln - Berlin Temperaturen zwischen +14/+18 Grad, örtlich bis +20 Grad möglich. In den Nächten ist bis einschließlich Mittwoch über den südlichen Landesteilen mit leichtem Boden-, bzw. Luftfrost zwischen -3/+2 Grad zu rechnen (Details s. Wetter Oktober 2016).

Das amerikanische Wettermodell simuliert im Zeitraum vom 14./18. Oktober ein Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum, welches im Verbund mit einem Tiefdrucksystem zwischen England, Frankreich und Spanien den Warmlufttransport aus südlichen Richtungen aufrecht erhalten kann. So steigt über den südlichen Landesteilen die Neigung zu Schauern an, sonst kann es bei wechselnder Bewölkung weitgehend trocken bleiben und die Sonne häufiger zum Vorschein kommen. Wie warm kann es werden? Je nach Nebelauflösung könnten die Temperaturen auf +14/+18 Grad, örtlich bis +20 Grad ansteigen, während es mit länger andauerndem Nebel mit +8/+14 Grad kühler bleiben kann. Im Zeitraum vom 18./20. Oktober schwächt sich das Hochdrucksystem über Skandinavien ab und spielt nach dieser Simulation zum 19. Oktober keine wetterbestimmende Rolle mehr. Stattdessen kann sich die atlantische Frontalzone bis über Skandinavien positionieren, während zeitgleich das Azorenhoch sich auf dem Atlantik steil nach Norden in Richtung England aufwölben kann. So wird es in diesem Zeitraum wohl unbeständiger und von Nordwesten her auch etwas kühler werden können. Im Zeitraum vom 20./26. Oktober bleibt ein kräftiges Tiefdrucksystem über Skandinavien für das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz wetterbestimmend. Entscheidend ob es auch kühl oder kalt werden kann, wird sein, wie sich das Hoch auf dem Atlantik verhalten wird. Nach den aktuellen Berechnungen verlagert sich die Hochdruckachse weiter nach Norden und erreicht zum 22./23. Oktober Island/Grönland. Im Verbund zwischen dem Hoch und dem Tief über Skandinavien dreht das Zirkulationsmuster auf nördliche Richtungen, so dass die Zufuhr kühlerer Luftmassen nach Deutschland ermöglicht werden kann.

Das europäische Wettermodell simuliert eine ganz ähnliche Wetterentwicklung, jedoch mit zwei Unterschieden. Das Tiefdrucksystem ist zum 16./18. Oktober nicht so kräftig, als dass es sich nachhaltig über Skandinavien positionieren kann. Stattdessen schwächt es sich rasch ab und nachfolgend kann sich zum 18./19. Oktober wieder hoher Luftdruck durchsetzen.

Dass es ab kommenden Wochenende spürbar wärmer werden kann, steht bereits heute mit einer hohen Wahrscheinlichkeit fest - nur die zeitliche Dauer ist heute noch fraglich. Die Kontrollläufe stützen den Temperaturanstieg im Zeitraum vom 13./19. Oktober bei einer gleichzeitig ansteigenden Niederschlagswahrscheinlichkeit mehrheitlich und darüber hinaus zeigt sich ein gegenüber dem langjährigen Mittelwert normalisierender Temperaturtrend. So liegt das Temperaturspektrum am 17. Oktober zwischen +8/+22 Grad (Mittelwert: +13 Grad über dem Norden und Osten und +17 Grad über dem Westen und Süden) und am 25. Oktober zwischen +5/+15 Grad (Mittelwert: +11/+13 Grad).

Interessant ist im Zeitraum vom 13./19 Oktober die Entwicklung des sog. AO-Index Wertes (Was ist der AO-Index?), welcher deutlich negativ berechnet wird. Würde nun der sog. NAO-Index (stark vereinfacht: Tief Island, Hoch Azoren bedeutet positiv, Tief Azoren, Hoch Island bedeutet negativ) ebenfalls negativ ausfallen, so könnte Deutschland, Österreich und die Schweiz in den Zustrom kalter Luftmassen gelangen. Allerdings blockiert das Hoch über Skandinavien nach den gängigsten Simulationen der Wettermodelle diese Kaltluftzufuhr und lenkt diese über das westliche Russland ab, so dass dort bei einem nasskalten Wettercharakter mit den ersten Schneefällen gerechnet werden kann.

Wie wird der Winter und was geben die Randfaktoren wie die Sonnenaktivität, die Schneebedeckung über Sibirien, das La Nina Phänomen und die QBO (Quasi-zweijährige Schwingung - quasi-biennial oscillation) für einen Aufschluss, wie sich der Winter 2016/17 entwickeln könnte? Hierzu erfolgt heute Abend gegen 20:30 Uhr an dieser Stelle eine Aktualisierung des Wettertrend Winter 2016/17.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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