Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 8. Oktober

| M. Hoffmann
Geht es nach der aktuellen Wettervorhersage, so zeigt sich das Temperaturniveau der kommenden Tage im Abwärtstrend und ist mit Werten von verbreitet +6/+12 Grad für die Jahreszeit etwas zu kühl und in den Nächten ab Samstag ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für leichten Boden-, bzw. Nachtfrost gegeben. Der Grundcharakter bleibt jedoch weitgehend trocken, bevor zum Dienstag die ersten Niederschlagssignale über dem Norden und Nordosten berechnet werden. Unter "günstigen" Bedingungen kann die Schneefallgrenze an den östlichen Mittelgebirgen auf 700-900 Meter absinken und mit Wind aus östlichen bis nördlichen Richtungen "riecht" die Luft schon einmal nach Winter. An den leicht unterkühlten Temperaturen wird sich voraussichtlich bis zur Monatsmitte nichts verändern und die Niederschlagsneigung nimmt mit gelegentlichen und zumeist leichten Niederschlägen über dem Nordosten und Osten etwas zu, sonst bleibt es bei wechselnder, teils auch starker, bzw. hochnebelartiger Bewölkung überwiegend trocken. Der Grund für die Zufuhr kühlerer Luftmassen hat sich gegenüber den letzten Tagen nicht geändert. So liegt in einer von Nordost nach Südwest ausgerichteten Achse ein Hochdrucksystem über Skandinavien, welches sich zeitweilig bis nach England und den Azoren ausdehnen kann. Südlich davon liegt ein schwachgradientiges Tiefdrucksystem über dem Mittelmeer, so dass im Verbund beider Systeme die kühlen Luftmassen aus Ost, bzw. Nordost advehiert werden können. Im Zeitraum zwischen dem 15./20. Oktober simuliert das amerikanische Wettermodell eine "Umbauphase", bei der sich der Hochdruckschwerpunkt von Skandinavien bis über den Atlantik weit nach Westen verlagern kann und dort in nördlicher Position zwischen den Azoren und Island liegen kann. Im gleichen Zeitraum bleibt das Mittelmeertief ortstreu und befördert auf seinem östlichen Gradienten etwas mildere Luftmassen über die Alpen nach Deutschland, so dass über dem Süden die Niederschlagserwartung etwas höher als über dem Norden ausfallen kann. Wie mild kann es werden? Der Mittelwert der gängigsten Varianten liegt mit +11/+13 Grad vielfach im Bereich der Jahreszeit-typischen Werte. Das europäische Wettermodell simuliert im Zeitraum 15./18. Oktober eine ganz ähnliche Variante, bei der allerdings die Tiefdrucksysteme aus dem Norden größeren Einfluss haben können, als das Tief über der Mittelmeerregion. Nichtsdestotrotz wird die Hochdruckverbindung zwischen dem Skandinavienhoch und dem Azorenhoch unterbunden und das Azorenhoch bleibt in nördlicher Position zwischen den Azoren und Island bestehen, während das Skandinavienhoch sich weiter nach Osten zurückzieht und somit dem Weg über Skandinavien für Ausläufer der atlantische Frontalzone frei macht. In Folge daraus kann das Wetter über Deutschland im Zeitraum 16./18. Oktober insgesamt unbeständiger und windiger werden, während die Temperaturen nur eine leicht ansteigende Tendenz aufweisen. Blickt man in Richtung Grönland, so simulieren beide Wettermodelle zum 18./20. Oktober einen mehr oder minder kräftigen Vorstoß polarer Luftmassen über das östliche Grönland und das europ. Nordmeer. Wenn man nun die simulierte Position des Hochdrucksystems auf dem Atlantik als "gesichert" annimmt, so könnten daraus Varianten entstehen, welche letzten Oktober-Drittel hin die kühle bis kalte Luft auf der östlichen Hochdruckflanke in Richtung Mitteleuropa führen. Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario? Aufschluss darüber geben die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+9) / normal (+10/+16) / zu warm (>+17), welche am 18. Oktober bei 45/50/5 und am 23. Oktober bei 40/45/15 liegen. Betrachtet man die Varianten, welche unter der +5 Grad Marke liegen, so liegt die Wahrscheinlichkeit zum heutigen Stand etwa um die 5 Prozent. Anders ausgedrückt ist ein Kaltlufteinbruch zum letzten Oktober-Drittel nicht auszuschließen, zum heutigen Stand jedoch wenig wahrscheinlich. Betrachtet man noch die Statistik, so stellen im Zeitraum 25./31. Oktober die ersten Schneefälle ab den mittleren Lagen nichts ungewöhnliches dar. Das Langfristmodell reagiert etwas auf die kommenden kühlen Tage und berechnet die Abweichung in seiner heutigen Wetterprognose für Oktober auf -0,5/+1 Grad auf ein normales bis leicht zu warmes Temperaturniveau, während die Monate November, Dezember, Januar und Februar mit einer Abweichung von +0,5/+3 Grad weiterhin als leicht bis deutlich zu warm simuliert werden.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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