Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 4. Oktober

| M. Hoffmann
Im Verlauf der Woche zeigt sich nach der aktuellen Wettervorhersage mit wiederholten Schauern ein weitgehend unbeständiger Wettercharakter, bei dem die Temperaturen bis zum Freitag mit Winddrehung auf nördliche Richtungen noch etwas weiter zurück gehen können. Der Grund für den "Schwall" kühlerer Luftmassen ist das Zusammenspiel zwischen einem Hoch über dem skandinavischen Raum und einem Tiefdruckwirbel über der Barentssee, welche im Verbund zueinander kalte Luft aus der Polarregion "anzapfen" und unter weiterer Erwärmung bis nach Deutschland führen können. Wie kühl es tatsächlich am kommenden Wochenende werden kann hängt im Wesentlichen davon ab, wie sich die Systeme im Detail zueinander aufstellen werden - simuliert werden zum heutigen Stand am Samstag und Sonntag jedoch Tageswerte, welche im Bereich um die +10 Grad Marke herum schwanken können. Im weiteren Verlauf simuliert das amerikanische Wettermodell eine Westwärtsverlagerung des Hochdrucksystems von Skandinavien in Richtung Island. Gleichzeitig kann das Hoch auf seinen südwestlichen Gradienten von atlantischen Tiefdruckausläufern unterwandert werden, so dass im Zeitraum zwischen dem 12./15. Oktober die Grundströmung über Deutschland auf Ost und später auf Süd-, bis Südwest drehen kann. In einer weiteren Variante könnte das Hoch über Island seine Achse steiler von Nord nach Süd aufstellen, so dass im Verbund mit dem Tief über dem westl. Russland der Zustrom kühlerer Luftmassen erhalten bleibt und Tiefdrucksysteme vom Atlantik her kommend blockiert werden können. Was hat das zur Folge? Die erste Variante hätte einen unbeständigen Wettercharakter bei weitgehend milden Temperaturen zur Folge, während die zweite Variante herbstlich kühle Temperaturen bei einem leicht unbeständigen Wettercharakter zum Ergebnis hätte. Das europäische Wettermodell simuliert im Zeitraum vom 9./14. Oktober ein beständiges Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum, welches sich nur sehr langsam nach Osten verlagert und zur Monatsmitte unter Umständen eine Hochdruckbrücke zum Azorenhoch über Deutschland hinweg aufbauen könnte, was einen "goldenen Oktober" zur Folge hätte. Herbstlich kühl und unbeständig oder goldener Oktober - welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe bestätigen eine höhere Niederschlagserwartung bis zum 8. Oktober, welche darüber hinaus bis zum 13. Oktober eine nachlassende und im weiteren Verlauf bis zum 17. Oktober wieder eine ansteigende Tendenz aufweisen und die Niederschlagswahrscheinlichkeit hat von Süd/West nach Nord/Ost eine abnehmende Tendenz. Das Temperaturspektrum liegt am 10. Oktober zwischen +7/+15 Grad (Mittelwert: +10/+13 Grad) und am 15. Oktober zwischen +4/+16 Grad (Mittelwert: +9/+11 Grad). Die kühlere Temperaturphase im zweiten Oktober-Drittel zeigt sich zum wiederholten Male in den Simulationen der Wettermodelle, so dass die Eintreffwahrscheinlichkeit zum heutigen Stand als hoch einzustufen ist. Deutlicher wird der kühlere Temperaturtrend anhand der der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+10) / normal (+11/+18) / zu warm (>+19), welche am 13. Oktober bei 70/30/0 (gestern: 65/30/5) und am 18. Oktober bei 60/40/0 (gestern: 45/45/10) liegen. Das Langfristmodell verändert seine Wetterprognose für die kommenden Monate von Oktober bis Februar gegenüber den letzten Simulationen nur geringfügig. So fällt der Oktober und November mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5/+1 Grad normal bis leicht zu warm aus, während von Dezember bis Februar die Abweichung +0,5/+2 Grad im leicht bis deutlich zu warmen Bereich liegen kann. Trotz der milden Temperaturaussichten des Langfristmodells über die Wintermonate hinweg sind diese mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da die Randfaktoren in diesem Jahr eine andere Richtung vorgeben könnten (s. u.a. Wettertrend Winter vom 27. September).

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +4,2 +3,1 +1,8 243,8 l/m² - zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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