Wetter im Winter 2015 - Witterungstrend vom 25. Januar

| M. Hoffmann
Nach den gängigsten Varianten der Wettermodelle zeigt sich zum Monatswechsel die Möglichkeit zur Veränderung der Zirkulationsstruktur von West-Ost in eine Nord-Süd Richtung, so dass die Optionen für winterliche Wetterverhältnisse von den mittleren Lagen langsam auch bis in tiefere Lagen in den Simulationen eine zunehmende Tendenz haben. Zeitgleich wird auch eine rege Niederschlagsaktivität simuliert, so dass bei einem Eintreffen durchaus mit kräftigen Neuschneezuwachs ab den mittleren Lagen zu rechnen ist. All diese winterlichen Varianten hängen jedoch direkt, bzw. indirekt mit dem Polarwirbel und dessen Entwicklung zusammen, so dass eine winterliche Phase Anfang Februar zwar wahrscheinlich, aber zum heutigen Stand noch nicht gesichert ist. Warum? Ein Hochdrucksystem bringt den Polarwirbel in den gängigsten Varianten der Wettermodelle in arge Bedrängnis und in einigen Varianten kann daraus auch ein Polarwirbelsplitt (mindestens zwei Teile) erfolgen. Entscheidend für winterliche Verhältnisse über Mitteleuropa ist nicht der mögliche Splitt selbst, sondern der Achsverlauf des "Polarhochs", welches nach dem amerikanischen Wettermodell in den ersten Februar-Tagen für alle Freunde des Winterwetters positiv verläuft, jedoch den Polarwirbel noch im ersten Februar-Drittel so beeinflusst, dass der für Mitteleuropa dominante Wirbel über Grönland/Kanada weitgehend intakt bleiben kann. So ist es nach dem amerikanischen Wettermodell nur eine Frage der Zeit, als dass sich trotz eines möglichen Splitts ein West-Ost ausgerichtetes Zirkulationsmuster einstellen könnte. Auch das europäische Wettermodell zeigt in seinen Simulationen eine arge Bedrängnis des Polarwirbels. Im Unterschied zum amerikanischen Wettermodell keilt das Azorenhoch jedoch deutlich weiter westlich nach Norden hoch, so dass ein Trog Mitteleuropa mit kühleren Luftmassen sich nachhaltiger entwickeln könnte, als es nach dem amerikanischen Wettermodell der Fall ist. Was ist im Zeitraum 1./10. Februar wahrscheinlicher - Winterwetter, nasskalt oder mild? Das Temperaturspektrum liegt bspw. am 1. Februar zwischen -5/+3 Grad (Mittelwert: +0 Grad im Osten und Süden und +1/+2 Grad im Westen und Norden), am 5. Februar zwischen -6/+9 Grad (Mittelwert: -3/-2 Grad im Süden und Osten und +0 Grad im Westen und +2 Grad im Norden) und am 9. Februar zwischen -10/+10 Grad (Mittelwert: -2 Grad im Süden, +0 Grad im Osten und +3 Grad im Westen und Norden). Anders ausgedrückt sind winterliche Verhältnisse im ersten Februar-Drittel ab den mittleren Lagen sehr wahrscheinlich und in tieferen Lagen im Süden und Osten gut möglich. Im Westen und Nordwesten bleibt der Trend - zum heutigen Stand - in tieferen Lagen überwiegend nasskalt, wobei auch hier Schneephasen nicht auszuschließen sind. Die kommende Wetterentwicklung ist im steten Fluss, so dass noch Veränderungen möglich sind. Mehr dazu heute Abend in einem Update der Wetterprognose zum Wetter im Februar.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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