Sommer, Hochsommer oder doch der frühe Herbst? Wetterprognose vom 9. August 2021

Der Sommer hält über Deutschland, doch ob das auch in stabiler Formation gelingen kann, hängt von einem Tief über dem Atlantik ab. Positioniert sich das Tief über Skandinavien, so kann es ab der Monatsmitte unter bestimmten Voraussetzungen herbstlich frisch werden.

Sommer. Hoher Luftdruck setzt sich in dieser Woche über Deutschland durch und sorgt im Schwerpunkt über Süddeutschland für viel Sonnenschein. Weiter nach Norden ziehen immer wieder Wolken vorüber und können den Sonnenschein phasenweise eintrüben. Der eine oder andere Schauer ist nicht auszuschließen und zum Wochenausklang gesellen sich am Freitag Gewitter hinzu, die auch über die südlichen Landesteile übergreifen können.

Der Hochsommer klopft an

Jeden Tag wird es etwas wärmer. Heute können +18 bis +24 Grad, zur Wochenmitte +21 bis +26 Grad und zum Wochenende +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad erreicht werden. Temperaturen, die über die +30 Grad-Marke springen, bewertet man als hochsommerlich heiße Werte. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter August 2021.

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: ansteigendes Unwetterpotential

Berechnete die Wetterprognose des europäischen Wettermodells in den letzten Tagen ein Tief westlich von Europa, so hat es heute eine Änderung gegeben.

Das Islandtief verlagert sich in Richtung Skandinavien

Das Tief über dem Atlantik wurde in den Wetterprognosen der letzten Tage durch ein Hoch über Mitteleuropa blockiert und im Verbund der beiden Wettersysteme konnte mit einer südwestlichen Grundströmung sehr warme Luft nach Deutschland geführt werden.

In der aktuellen Wettervorhersage schwächt sich das Hoch ab und lässt sich vom Tief nach Süden drücken. Damit wird der Weg für das Tiefdruckgebiet in Richtung Skandinavien frei und kann ab dem 15. August das Wetter mit vielen Wolken und etwas Niederschlag über Norddeutschland beeinflussen. Weiter nach Süden dominiert mit gelegentlichem Sonnenschein das Hoch das Sommerwetter.

Temperatursturz

Erreichen die Temperaturen am 14. August +22 bis +26 Grad und über dem Süden bis +28 Grad, so sind am 16. August über dem Norden kaum mehr als +15 Grad und über dem Süden bis +24 Grad möglich.

Hochsommer

Doch gelingt es dem Trog nicht, sich zu stabilisieren und wird bereits zum 16. August vom Azorenhoch nach Osten abgedrängt und nachfolgend schiebt sich ein Hochdruckkeil über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Niederschlagstätigkeit nimmt ab, die Sonnenscheindauer zu und die Temperaturen erreichen mit +24 bis +28 Grad sommerlich warme Werte. Über den Ballungsgebieten von Süd- und Westdeutschland können hochsommerliche +30 Grad erreicht werden.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Turbulente und in Phasen heiße Südwestwetterlage

Ein Tief zwischen Island und England setzt nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells alles daran, eine Hochdruckdominanz über Mitteleuropa zu verhindern, doch gelingt das nicht wirklich. Das Hoch hält dagegen.

Kein Tief über Skandinavien

Das Tief wird auf dem Atlantik blockiert und trogt nach Süden aus. Im Verbund mit dem Hoch werden aus südwestlichen Richtungen sehr warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland geführt. Die Temperaturen erreichen schwül-warme bis heiße +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad. Der Nähe zum Trog ist es zu verdanken, dass zu den Nachmittagsstunden Quellwolken hochschießen und immer wieder für - teils kräftige und unwetterartige - Schauer und Gewitter verantwortlich gemacht werden können.

Wetterumschwung

Die sommerlichen Temperaturen können sich mit dem turbulenten Wettercharakter bis zum 20. August behaupten. Nachfolgend gelingt es dem Tief weiter nach Osten voranzukommen und die Südwestwetterlage über Deutschland aufzulösen. Mit viel Regen und unwetterartigen Wetterereignissen wird bis zum 22. August ein Wetterwechsel vollzogen und die Temperaturen gehen nach und nach zurück und pendeln sich bis zum 24. August auf +17 bis +23 Grad ein. Regnet es länger andauernd, orientieren sich die Werte um die +15 Grad-Marke. Das Tief rückt nur langsam nach Osten ab, während auf dem Atlantik das Azorenhoch nach Norden aufkeilt und so die meridionale Grundströmung aufrecht erhält. Für den Sommer aber befindet sich das Hoch an falscher Position.

Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?

Ein Hoch dominiert das Wetter über Deutschland und so ist bis zum 18. August nicht mit viel Regen zu rechnen. Doch ganz trocken bleibt es auch nicht. Punktuell können immer wieder - teils kräftige - Schauer und Gewitter erwartet werden.

Auf den Punkt gebracht: Sommer, Hochsommer oder doch der frühe Herbst?

Nein, eine gesicherte Wetterlage ist nach dem 15. August nicht auszumachen. Das liegt vor allem daran, dass in den letzten 72 Stunden die Vorhersage-Modelle sich in ihren Berechnungen abwechseln und zwischen der warmen bis heißen Südwestwetterlage und dem Störimpuls in Form eines Troges hin und her wechseln. Anders formuliert hat der Trog eine gewisse Gewichtung und sorgt dafür, dass die Wetterprognose ab dem 15. August ungenau bleibt.

Keine Hitzewelle

Die Kontrollläufe stützen im Zeitraum vom 11. bis 16. August eine Temperaturentwicklung, die im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +1 bis +3 Grad und über dem Süden und Osten um bis +5 Grad zu warm ausfallen kann. Hitzephasen von +30 Grad und mehr sind in diesem Zeitraum möglich, doch eine Hitzewelle sieht anders aus.

Darüber hinaus sinkt das Temperaturniveau etwas ab und pendelt sich vom 17. bis 24. August in einen Bereich ein, der im Vergleich um +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen kann. Über dem Norden liegt die Abweichung zwischen +0 bis +2 Grad. Der Trog zeigt in den Kontrollläufen Wirkung, doch der Trend geht nach dem Mittelwert in eine andere Richtung und bleibt bis Ende August mit einer höheren Wahrscheinlichkeit hochdruckdominiert.

Dass der Trog dennoch zu einem vorüberziehenden Störimpuls werden kann, zeigt sich in der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe. Zwischen dem 15. und 18. August ist die Niederschlagsprognose mäßigt erhöht und liegt zuvor und auch danach im nur leicht erhöhten Bereich.