Wetterprognose Sommer 2020 - Hitze vom Tisch? Sommerliches Wechselwetter!
Hitziges, kühles, oder durchwachsenes Sommerwetter? Die Vorhersage-Modelle berechnen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, doch was ist zu den Hundstagen wahrscheinlicher?
Deutschland liegt in der kommenden Woche in einem gradientenschwachen Wetterumfeld. Weder ein Hoch, noch die Tiefdrucksysteme können sich durchsetzen und entsprechend wankelmütig bleibt der Wettercharakter.
Die Temperaturen erreichen - je nach Sonnenscheindauer +17 bis +23 Grad, bzw. bis zu +27 Grad. Ab Dienstag mehren sich die Wolkenfelder und sorgen hin und wieder für etwas Niederschlag, der im Schwerpunkt am Mittwoch nennenswert ausfallen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juli 2020.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Sommerwetter möglich, aber…
In den letzten Tagen berechneten - beide - Vorhersage-Modelle jeweils Varianten, die im Vergleich zu den Kontrollläufen klar zu warme Ausreiser waren und mit einer gewissen Skepsis, bzw. Vorsicht zu genießen waren. Zwar sind Hitzeentwicklungen und Hochdruckwetterlagen in Omegaformation möglich, doch zu dem Zeitpunkt weniger wahrscheinlich. Heute folgt nun eine gemäßigtere Variante - die so auch zu erwarten war.
Der Hochdruckkeil dehnt sich nach Mitteleuropa aus
Im Verlauf der kommenden Woche dehnt sich der Hochdruckkeil des Azorenhochs weiter in Richtung Mitteleuropa aus und ermöglicht an seinem östlichen Hochdruckgradienten die Zufuhr kühlerer Luftmassen aus nördlichen Richtungen. Bis zum 17. Juli schiebt sich der Hochdruckkeil noch weiter nach Osten und nach Norden und baut bis zum 18. Juli eine Hochdruckzone von den Azoren über Deutschland bis nach Skandinavien auf.
Kräftige atlantische Frontensysteme
Das Hoch blockiert die Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa, kann aber letztlich nicht verhindern, dass immer wieder Tiefdruckausläufer nach Deutschland, Österreich und der Schweiz vordringen und den Wettercharakter wechselhaft gestalten können.
Ab dem 18. Juli formiert sich zwischen Neufundland, Grönland und Island ein kräftiger Tiefdruckwirbel, der auf einer Vorderseite das Azorenhoch dazu anregt, seine Hochdruckzone weiter westlich - zwischen den Azoren, England und dem westlichen Skandinavien aufzubauen. Das blockiert zwar weiterhin die atlantische Frontalzone, doch gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz auf den östlichen Hochdruckgradienten, was zum einen die ganz große Hitze
verhindert und zum anderen immer wieder zu etwas Niederschlag führen kann.
Sommerliche Grundlage
Das Temperaturspektrum bewegt sich im Verlauf der Woche zwischen +17 bis +23 Grad und mancherorts können bis +25 Grad erreicht werden. Ab dem 16./17. Juli stiegt das Temperaturniveau an und pendelt sich zum 20. Juli auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad ein.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Sommerlicher Gemischtwarenladen
Aber nicht nur die Europäer folgen dem Wettertrend der Kontrollläufe, auch das amerikanische Prognosemodell weicht von seiner Hitze-Prognose der letzten Tage ab und neigt sich zunehmend dem an, was die Kontrollläufen vorgaben.
Sommerlich warm und nur kurze Zeit heiß
Das Hoch dehnt sich bis zum 17. Juli in Richtung Mitteleuropa aus, kann sich aber nach der Wetterprognose des amerikanischen Prognosemodells nicht nach Norden in Richtung Skandinavien ausdehnen und positioniert ich mehr zwischen der Mittelmeerregion und dem östlichen Europa und dehnt sich zum Ende des Vorhersagezeitraums bis über das westliche Russland aus.
Im Zeitraum vom 17. bis 21. Juli steigen die Temperaturen über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf +24 bis +28 Grad an und können unter bestimmten Voraussetzungen am 20. Juli hochsommerlich heiße +34 Grad erreichen.
Keine stabile Sommerwetterlage
Da das Hoch aber keine blockierende Wirkung auf die atlantische Frontalzone hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese wieder auf Mitteleuropa übergreifen und für einen unbeständigen und auch gemäßigt warmen Wettercharakter sorgen können. Nach dem Wettertrend der Amerikaner wird das im Zeitraum vom 21. bis 27. Juli der Fall sein.
Kräftige Schauer und Gewitter
Doch ganz geschlagen gibt sich das Hoch auch nicht und so liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz erneut zwischen den Fronten. Entsprechend labil sind die Luftschichten und im gradientenschwachen Wetterumfeld steigt die Neigung zu teils kräftigen Schauern und Gewittern an. Die Temperaturen erreichen - je nach Sonnenscheindauer bzw. Niederschlagsaktivität - +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad, bzw. +17 bis +23 Grad.
Auf den Punkt gebracht: Sommerliches Wechselwetter
Die Korrektur der Vorhersage-Modelle zeigt, wie sehr es auf die Hochdruckentwicklung im Verlauf der kommenden Woche ankommen wird. Nach wie vor sind Hitze-Entwicklungen nicht ausgeschlossen, doch eben wenig wahrscheinlich - daran hat sich nichts verändert.
Gemäßigt, dann etwas zu warm
Über dem Süden und Osten liegt der Mittelwert der Kontrollläufe vom 14. bis 18. Juli weitgehend im Jahreszeit-typischen Bereich, während es über dem Norden und Westen etwas kühler bleibt. Vom 18. bis 27. Juli zeigt sich ein ansteigender Temperaturtrend, der über dem Süden, Osten und Westen im leicht zu warmen und über dem Norden im normalen und tendenziell leicht zu kühlen Bereich liegt.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
18. Juli | +15 bis +26 Grad |
+20 Grad bis +22 Grad |
22. Juli | +16 bis +30 Grad |
+20 bis +22 Grad |
27. Juli | +16 bis +30 Grad |
+20 bis +22 Grad |
Die Niederschlagsprognose: Tröpfchenweise Niederschlag
Die Niederschlagssignale haben sich gegenüber den letzten Tagen aus Sicht der Vegetation etwas verbessert. Die Niederschlagsprognose wurde von zu trocken auf leicht gemäßigt korrigiert. Möchte man das Interpretieren, so ist bis auf weiteres kein stabiles Sommerwetter zu erwarten. Richtig nasses und regnerisches Wetter ist aber auch nicht in Sicht.
Bis zum 22. Juli simuliert das europäische Wettermodell Niederschlagssummen von verbreitet 0 bis 10 l/m² und örtlich bis 15 l/m². Nach Nordosten, Osten und im Stau der Alpen können mit 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 50 l/m² die Niederschläge ergiebiger ausfallen.