Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die neue Augustwoche beginnt sommerlich und kann am Dienstag mit Hilfe einer Tiefdruckvorderseite noch für hochsommerliche Werte von bis zu +30 Grad sorgen. Aber ab Mittwoch übernimmt ein Tiefdrucksystem über der Nordsee und Skandinavien die Regie und mit Rückseitenwetter werden kühlere und feuchte Luftmassen vom Atlantik nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was die Temperaturen spürbar zurückgehen lässt und den Sommer 2017 bis zum 12. August erst einmal pausieren lässt. Zudem sind am Dienstag teils unwetterartige Wetterereignisse zu erwarten und von Donnerstag bis einschließlich Samstag wird in den Simulationen der Wettermodelle die Niederschlagsberechnung vor allem über den südlichen Landesteilen als hoch bewertet. Die berechneten Niederschlagsummen liegen bis einschließlich 12. August etwa in einem Dreieck der Linie Köln - Dresden und Bodensee zwischen 20 bis 40 l/m², örtlich bis 60 l/m², während sonst mit 1 bis 20 l/m² deutlich weniger an Niederschlag zu erwarten ist.
Durchwachsen
Als stabil kann man das Wetter im Sommer 2017 bislang nicht bewerten, ändert sich das noch einmal? Der Sommer neigt sich mit dem August seinem meteorologischen Ende entgegen und ab September folgt schon der Herbst. Meist aber ist die letzte Augustdekade noch gut für stabiles Wetter, sofern die Grundvoraussetzungen stimmen. Und diese sind in diesem Jahr nicht sonderlich gut. So sorgt die südlich gelagerte Tiefdruckrinne auf dem Atlantik stets dafür, dass sich über Mitteleuropa kein autarkes und stabiles Sommerhoch ausbilden kann. Gleichzeitig sorgen die Tiefdrucksysteme auf ihrer Vorderseite für die teils unangenehm heißen Temperaturen und auf der Rückseite für kühle Temperaturen.
Das amerikanische Wettermodell berechnet vom 13. bis 21. August eine weiterhin südlich verlagerte Tiefdruckrinne, welche sich von Neufundland über Island und England bis nach Skandinavien erstreckt. Gleichzeitigt verhält sich das Azorenhoch passiv und nur Phasenweise gelingt der Aufbau einer Hochdruckbrücke über die Mittelmeerregion zum Kontinentalhoch über dem westlichen Russland. In Folge daraus kommt es zu einem südwestlich orientierten Zirkulationsmuster, bei dem der Wettercharakter wechselhaft bleibt und die Temperaturen über dem Westen und Norden kühler als über dem Süden und Osten ausfallen können.
Wie kalt, oder wie warm kann es werden? Im Mittel bewegen sich die Temperaturen vom 13. bis 21. August zwischen +20 bis +25 Grad und können mit Regen knapp darunter und mit etwas längerer Sonnenscheindauer auch knapp darüber liegen. Hochsommerliche Hitze ist zum heutigen Stand im Verlauf der zweiten Augustdekade weniger - und wenn, nur Phasenweise - wahrscheinlich.
Normalisierung
Die Kontrollläufe stützen im Zeitraum vom 9. bis 13. August einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kühlen Temperaturverlauf. Darüber hinaus zeigt sich vom 13. bis 21. August ein Normalisierungstrend mit einer etwas zu warmen Tendenz in Richtung Süden und Osten, was mehrheitlich für ein südwestlichen orientiertes Strömungsmuster spricht, wie es das amerikanische Wettermodell heute berechnet und sich im Übrigen auch ganz gut in die Kontrollläufe "einbettet".
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Langfristmodell: letzter Sommermonat August - alles normal?
Auf den ersten Blick liegt nach der aktuellen Wettervorhersage des Langfristmodells für den August 2017 mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5 bis +0,5 Grad alles im normalen Bereich und auch in der Niederschlagsprognose werden kaum Abweichungen gegenüber dem Sollwert berechnet. Alles normal also?
Nicht ganz, denn schaut man etwas genauer hin, so liegt die berechnete Abweichung der Temperaturen über dem Norden (nördlich der Linie Bielefeld - Berlin) mit -0,5 bis -1 Grad im leicht zu kühlen Bereich und mit einer Differenz von +0,5 bis +1 Grad südlich der Linie Stuttgart - Nürnberg im leicht zu warmen Bereich. Demnach setzt sich also der Trend des Sommers mit einem durchwachsenen Wettercharakter bei einem Auf und Ab der Temperaturen aus dem Juni und Juli fort, bei dem es über dem Süden wärmer als über dem Norden sein kann.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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