Wetter Sommer 2017 - Wetterprognose vom 14. Juli 2017: Durchwachsen oder sommerlich warm?

| M. Hoffmann

Zwar wird es ab Sonntag zunehmend wärmer, was bis zum Dienstag und Mittwoch wieder für hochsommerliche Temperaturwerte sorgen kann, da die sommerliche Hitze aber aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland geführt wird, ist auch von Montag bis einschließlich Donnerstag kommender Woche mit kräftigen Schauern und Gewittern bei einem ansteigendem Unwetterpotential zu rechnen (Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Juli 2017).

Sommerliche Großwetterlage?

Nach den aktuell relativ kühlen Temperaturen folgt sogleich der Anstieg in den hochsommerlichen Bereich und das Auf und Ab der Temperaturen findet im Sommer 2017 so seine Fortsetzung. Das interessante in der kommenden Wetterentwicklung aber ist, dass sich ein Teilbereich des Azorenhochs absplitten und das Wetter über Deutschland beeinflussen kann. Daraus können sich zwei wahrscheinliche Wetterentwicklungen ergeben:

  • Eine davon ist eine weitere Stabilisierung des Hochdrucksystems über Mitteleuropa mit einem Sommerhoch, welches das Wetter nicht nur bis Ende Juli, sondern auch noch in den August mit beeinflussen könnte
  • Bei der zweiten Variante bleibt alles wie gehabt. Das Hoch ist nur eine vorübergehende Erscheinung, bevor die Tiefdrucksysteme wieder das Wetter über Deutschland beeinflussen können. So könnte das Auf und Ab der Temperaturen bei einem durchwachsenen Wettercharakter bis in den August hinein seine Fortsetzung finden

Dem Sommerhoch fällt es schwer

Was also ist wahrscheinlicher - setzt sich das Sommerhoch durch, oder bleibt alles wie gehabt? Das amerikanische Wettermodell berechnet vom 18. bis 20. Juli eine kurze Hitzewelle über Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche durch eine Kombination von einem Tiefdrucksystem bei England und dem nach Osten ausweichenden Hochdrucksystem zustande kommen kann. Bereits zum 20. / 21. Juli greift das Tiefdrucksystem auf Deutschland über und könnte mit kräftigen Schauern und Gewittern und Unwettern die kurze Sommerphase beenden. Dabei wird das Tief über England kräftig strukturiert simuliert und kommt nur sehr langsam nach Osten voran, was im Zeitraum vom 20. bis 23. Juli für eine turbulente Wetterphase sorgen könnte. Vom 23. bis 27. Juli folgt nach diesen Berechnungen ein kühleres Rückseitenwetter nach, was bei einem wechselhaften Wettercharakter die Temperaturen auf +17 bis +23 Grad zurückgehen lassen kann.

Das europäische Wettermodell folgt der Simulation des amerikanischen Wettermodells nicht, berücksichtigt aber ebenfalls den erhöhten Tiefdruckeinfluss im Zeitraum vom 20. / 22. Juli. Im Unterschied aber setzt sich nachfolgend der Hochdruckkeil des Azorenhochs mit sommerlich warmen, bzw. teils heißen Temperaturen durch.

Kontrollläufe: uneinheitliches Sommerwetter

Die Wettermodelle sind sich in der kommenden Wetterentwicklung des Sommers noch nicht einig und es stellt sich die Frage, welche der Varianten hat eine höher Eintreffwahrscheinlichkeit? Geht es nach den Kontrollläufen, so ist eine sommerliche Hitzewelle vom 19. bis 21. Juli sehr wahrscheinlich, welche im weiteren Verlauf durch kräftige Schauer und Gewitter beendet wird. Vom 22. bis 29. Juli simulieren die Kontrollläufe eine Normalisierung des Temperaturniveaus. So liegt das Temperaturspektrum am 24. Juli zwischen +17 bis +30 Grad (Mittelwert: +22 Grad über dem Norden und +24 Grad über dem Süden) und am 30. Juli zwischen +16 bis +32 Grad (Mittelwert: +21 Grad über dem Norden und +23 Grad über dem Süden).

Diagramm Temperaturen im Juli 2017 vom 14.07.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Juli 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Langfristmodell: durchwachsener August

Das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wetterprognose für den letzten Sommermonat August einen weiterhin durchwachsenen Wettercharakter. So liegen die Niederschlagsberechnungen für Deutschland, Österreich und die Schweiz gegenüber dem langjährigen Sollwert im normalen Bereich, weisen aber über den Zentralalpen und dem Süden von Deutschland eine leichte positive Tendenz aus. Bei den Temperaturen liegt die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert mit -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 14.07.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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