Wetter Sommer 2017 - Wetterprognose vom 01.07.2017: Keine stabile Sommerwetterlage erkennbar

| M. Hoffmann

Tiefer Luftdruck dominiert noch das Wetter bis Sonntagnachmittag mit starker Bewölkung und zahlreichen Schauern, welche insbesondere heute entlang eines Streifens zwischen Köln und Berlin auch länger andauernd ausfallen können. Ab Sonntagnachmittag gelingt es dem Azorenhoch einen Hochdruckkeil in Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz aufzubauen und somit zum Start in die neue Woche für eine zunehmende Sonnenscheindauer und einer abnehmenden Niederschlagsaktivität zu sorgen. Aber auch die Temperaturen steigen von Montag mit +17 bis +23 Grad (örtlich bis +25 Grad) bis zum Donnerstag auf sommerliche Werte zwischen +18 bis +24 Grad über dem Norden und +24 bis +28 Grad über dem Süden (örtlich bis +30 Grad) an.

Wie lange hält sich der Sommer?

Die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells simulieren Deutschland im Bereich zwischen der aktiven Tiefdruckrinne der atlantischen Frontalzone und des labilen Hochdruckkeils des Azorenhochs. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Tiefdrucksystem in entsprechender Position wieder über Skandinavien durchsetzen und das Wetter über Deutschland beeinflussen kann. Anstatt eines stabilen Sommerhochs setzt sich das Auf und Ab der Temperaturen bei einem durchwachsenen Wettercharakter vom Juni mit höherer Wahrscheinlichkeit auch in der ersten Juli Hälfte fort. So sind nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells im Zeitraum vom 5. bis 10. Juli durchaus sommerlich warme Temperaturen zu erwarten, können aber zum Beginn des zweiten Juli Drittels wieder in den Bereich der +17 bis +23 Grad absinken.

Die Berechnungen des europäischen Wettermodells sind ganz ähnlich, nur greift hier die atlantische Frontalzone schon zum 8. Juli auf Skandinavien über, was zum 8. und 9. Juli das Sommerwetter mit einer frischen Atlantikbrise über Deutschland wieder beenden könnte.
Der Wettercharakter bleibt nach den Simulationen beider Wettermodelle im gesamten Zeitraum leicht wechselhaft und neigt zu Schauern und örtlichen Gewittern. Die Niederschlagsintensität hat nach dem 10. Juli eine grundsätzlich ansteigende Tendenz.

Der Sommer 2017 bleibt sich treu

Die Kontrollläufe bestätigen das Auf und Ab der Temperaturen vom Juni auch im Juli. So sind im Zeitraum vom 5. bis 9. Juli sommerlich warme Temperaturen zu erwarten, welche sich darüber hinaus vom 10. bis 17. Juli gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit Schwankungen normalisieren könnten. So liegt das Temperaturspektrum am 6. Juli zwischen +17 bis +29 Grad (Mittelwert: +22 Grad über dem Norden und +26 Grad über dem Süden), am 10. Juli zwischen +13 bis +24 Grad (Mittelwert: +19 bis +20 Grad) und am 16. Juli zwischen +14 bis +28 Grad (Mittelwert: +20 bis +22 Grad).

Diagramm Temperaturen im Juli 2017 vom 01.07.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Juli 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Wettertrend Sommer: Juli zu kalt und der August normal?

Das Langfristmodell berechnet den Juli aktuell mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -1 bis +0,5 Grad normal bis leicht zu kühl. Das ist zum derzeitigen Stand noch mit Vorsicht zu genießen und kann sich in den kommenden Tagen auch noch in die eine oder andere Richtung verschieben, da es im Detail auf die Positionierung der Wettersysteme ankommen wird. Liegt bspw. die Hochdruckbrücke des Azorenhochs nur wenige hundert Kilometer weiter nördlicher, so dürfte es der atlantischen Frontalzone schwerer fallen, sich bis über Mitteleuropa durchzusetzen, was normale Temperaturen wahrscheinlicher als zu kalte Werte macht. Im anderen Fall, als dass sich der Hochdruckkeil nach Westen zurückzieht, könnten aus nördlichen Richtungen auch noch frischere Luftmassen nach Deutschland geführt werden. Aber - und das bestätigt das Langfristmodell - ist eine stabile Sommerwetterlage bis Mitte Juli wenig wahrscheinlich.
Für den August 2017 berechnet das Langfristmodell eine Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich und in der Tendenz eine Abweichung von bis +1 Grad im leicht zu warmen Bereich. Anders formuliert ist ein durchschnittlicher Sommer mit einem durchwachsenen Wettercharakter, welcher im Trend leicht zu warm ausfallen kann, zu erwarten.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 01.07.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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