Wetter im Sommer 2017 - Wetter­prognose vom 24. Mai 2017: Nach der Hitze folgt die Normalisierung

| M. Hoffmann

Der Sommer startet mit sommerlichen Temperaturen von +23 bis +28 Grad etwas verfrüht und kann sich bereits Ende Mai schon behaupten. Mit einem Hochdrucksystem direkt über und Ende Mai östlich von Deutschland gelingt der sommerliche Warmlufttransport aus südlichen Richtungen über die Alpen. Da aber alles relativ schnell von statten geht, ist auch ein Tiefdrucksystem mit im Spiel und sorgt Ende Mai und Anfang Juni für die Advehierung feuchter Luftmassen, was die Neigung zu teils kräftigen Schauern und Gewittern durchaus ansteigen lassen kann, so dass unter bestimmten Voraussetzungen auch das Wetter an Pfingsten davon betroffen sein könnte.

Update Wetter an Pfingsten

In den letzten Simulationen des amerikanischen Wettermodells verlagert sich das Hochdrucksystem über Pfingsten weiter nach Osten, gleichzeitig aber möchte sich die atlantische Frontalzone weiter in Richtung Mitteleuropa positionieren. Das Ganze findet in einem relativ gradientenschwachen Umfeld statt, so dass keine großartige Wetteraktivität - bspw. in Form einer strammen Westwetterlage - zu erwarten ist, im Gegenzug ist aber auch kein stabiles Sommerhoch möglich. So können die feucht warmen Luftmassen für Turbulenzen sorgen, welche sich in Form von kräftigen Schauern und Gewittern bemerkbar machen können. Im Grunde aber sind zwei Varianten in der Wetterentwicklung für das Pfingstwetter zum heutigen Stand auszumachen. Das Hoch setzt sich mit sommerlich warmen Temperaturen durch, so dass gelegentlich Schauer und Gewitter möglich sind. In der zweiten Variante gewinnt die Frontalzone mehr an Einfluss und kann mit unwetterartigen Starkregenereignissen das Wetter über Pfingsten beeinflussen. Entsprechend breit ist das Temperaturspektrum mit +14 bis +20 Grad bei Starkregen und sommerliche +22 bis +28 Grad bei einer Hochdruckdominanz. Der Wettertrend ist aber im Verlauf klar zu erkennen. Die Sommerwärme von Ende Mai wird sich nach den Kontrollläufen bis Pfingsten nicht halten können und die Temperaturen pendeln sich auf ein Jahreszeit typisches Niveau ein und liegen noch knapp über dem langjährigen Mittelwert. Die Niederschlagsneigung nimmt leicht zu und zeigt über die Pfingstfeiertage durchaus größere "Ausschläge", was Starkregenereignisse nicht unwahrscheinlich macht.

Der Sommer 2017 startet verhalten

Ein stabiles Sommerhoch ist Anfang Juni weniger wahrscheinlich und das erste Juni Drittel könnte größtenteils von Schauern und Gewittern durchzogen sein. Das ist aber nicht damit gleichzusetzen, als dass die Temperaturen nicht auch sommerliche Werte erreichen können. Statistisch gesehen ist also ein völlig normales Wetter Anfang Juni möglich, denn nicht selten sorgt die noch instabile Großwetterlage für Turbulenzen und kann sogar für Kaltlufteinbrüche sorgen, welche man auch als Wettersingularität der Schafskälte bezeichnet und im Zeitraum vom 4. bis 20. Juni auftreten kann (häufiger zum Ende des ersten Juni Drittels). Wie stehen die Wahrscheinlichkeiten für einen Kaltlufteinbruch im ersten Sommermonat zum heutigen Stand? Die heute simulierten Wetterturbulenzen zu Pfingsten sind nicht ohne und sollte sich westlich von Europa ein Hochdrucksystem durchsetzen, oder das Azorenhoch sich auf dem Atlantik aufwölben können, so wäre mit einem Schwall kalter Luftmassen eine Sommerpause durchaus möglich. Die Kontrollläufe weisen ein breites Entwicklungsspektrum der Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe aus. So liegt die Differenz der Höhentemperaturen Ende des ersten Juni Drittels bei rund 16 Grad (-2 bis +14 Grad), was ein breites Entwicklungsspektrum beim Wetter in Aussicht stellt. Zum Vergleich: für eine Wettervorhersage wäre eine Differenz von 2 bis 4 Grad und für eine Wetterprognose von 2 bis 6 Grad wünschenswert.

Wettertrend Sommer 2017 - Langfristmodell mit weiteren Korrekturen

Das Langfristmodell nimmt weitere Korrekturen in seiner Wetterprognose für den Sommer 2017 vor und berechnet den Temperaturverlauf im Juni zunehmend wärmer. So liegt die Abweichung im Juni 2017 mit -0,5 bis +1 Grad nun überwiegend im leicht zu warmen Bereich, gefolgt vom Juli, welcher eine ähnliche Abweichung in der heutigen Simulation vorweisen kann. Lediglich der August 2017 zeigt sich mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich und hat in der Tendenz die Neigung auch leicht zu kühl auszufallen. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich nach den Berechnungen des Langfristmodells ein zu trockener Juni und Juli und ein etwas zu nasser August. Nimmt man alle Sommermonate zusammen und ermittelt den Durchschnitt, so ist ein leicht zu warmer Sommer 2017 möglich, welcher in Teilen auch durchwachsen ausfallen kann.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 24. Mai 2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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