Wetter im Frühling und Sommer 2017 Wetter­prognose vom 16. April: Tendenz zu wärmeren Temp­eraturen ist zu erkennen

| M. Hoffmann

In den kommenden Tagen bleiben die Temperaturen definitiv im zu kalten Bereich. So liegen die Tageshöchstwerte teils unterhalb der +5 Grad Marke, was die Schneefallgrenze bis auf 500 Meter und in den Nächsten auch darunter absinken lassen kann. Das erinnert dann mehr an den Spätherbst als an den Frühling. Verantwortlich für das kalte und auch unbeständige Wetter ist ein Hochdrucksystem bei England, welches im Verlauf der Woche einen Hochdruckkeil in Richtung Skandinavien aufbauen und im Verbund mit tiefem Luftdruck östlich davon kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden führen kann. Ab Donnerstag aber kippt das Hochdrucksystem nach Süden weg und es wird am Freitag und Samstag wohl kurzzeitig etwas wärmer werden können. Von frühlingshaft milden Temperaturen kann aber noch nicht gesprochen werden.

Es kann sogar noch kälter werden. Dem Hochdrucksystem gefällt seine Position bei England und nach den aktuellen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells kann es sich im Zeitraum vom 21. bis 26. April noch etwas weiter nach Westen zwischen Grönland, Island und England ausdehnen. Das ist für alle die sich eine stabile und frühlingshaft warme Wetterlage wünschen das sog. "Worst Case Szenario". Warum? Tiefdrucksysteme der atlantischen Frontalzone gelingt es über Umwegen sich bis nach Skandinavien durchzusetzen und sich dort mit einem recht kräftigen Tiefdrucksystem zum 22. April zu positionieren. Bedingt durch die westliche Verlagerung des Hochdrucksystems meridionalisiert das Zirkulationsmuster und Deutschland, die Schweiz und auch Österreich gelangen mehr und mehr in eine nördliche Grundströmung, was die Temperaturen erneut empfindlich kalt ausfallen lassen kann. Berechnet werden bspw. für den 26. April Tageshöchstwerte von +4/+8 Grad. Anders formuliert: es bleibt nach Ostern überwiegend kalt, auch wenn es kurz vor dem Wochenende nochmals etwas wärmer werden könnte.

Das wird noch nichts mit dem Frühling

Wie wahrscheinlich ist dieser Kaltlufteinbruch? Zwischenzeitlich sehr wahrscheinlich. Denn beide Wettermodelle berechnen die Wetterentwicklung in ihren Grundstrukturen recht ähnlich. Nach dem europäischen Wettermodell wäre statt einer Nordwetterlage auch eine unbeständige und mäßig kalte Nordwestwetterlage möglich. Das ändert aber nichts daran, dass das letzte April-Drittel wohl mit höherer Wahrscheinlichkeit zu kalt ausfallen wird. Die Kontrollläufe lassen zudem nur noch wenig Spielraum offen für wärmere Varianten und gegenüber gestern haben kältere Varianten wieder etwas zulegen können. Der zu Grunde liegende Trend ist aber ebenfalls erkennbar - eine langsam aber stetig ansteigende Temperaturtendenz, was sich im nachfolgenden Diagramm besser veranschaulichen lässt:
Diagramm Temperaturen im letzten April Drittel vom 16. April 2017

Ob es dann Anfang Mai - passend zum verlängerten Wochenende am 1. Mai - spürbar wärmer werden kann? Die Wahrscheinlichkeiten für Temperaturen von +15 Grad und mehr liegen zum heutigen Stand nach den Kontrollläufen bei rund 40 Prozent und für Temperaturen jenseits der +20 Grad Marke liegen die Wahrscheinlichkeiten bei 25 Prozent. Das bestätigt zumindest im Ansatz den langsam wärmer werdenden Temperaturtrend.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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