Wettervorhersage Weihnachten 2021: Winterliche Kälte über die Feiertage?
Winterwetter mit Schnee, Eis und Frost zu Weihnachten? Letzteres wird zunehmend wahrscheinlicher und ob es für Schnee zu Fest reichen wird, hängt von der Position eines Hochdrucksystems ab.
Nebelfelder. Ein Hoch dominiert aktuell das Wetter über Deutschland. Bis zum 4. Advent ist nicht mit Regen zu rechnen, dafür mit zähen Nebel- und Hochnebelfeldern, die über manchen Regionen den ganzen Tag über eine trübe Stimmung verbreiten können. Lösen sich die Nebelfelder auf, so ist mit Sonnenschein von einem blauen Himmel herab zu rechnen.
Vorerst kein Winterwetter
Die Position des Hochdrucksystems sorgt dafür, dass sich vorerst keine winterlichen Temperaturverhältnisse einstellen können. Verbreitet sind +5 bis +10 Grad und über dem Nordwesten und Westen sind bis +12 Grad nicht auszuschließen. Zudem verlaufen die Nächte meist frostfrei und erst zum Adventswochenende steigt die Neigung zu Nachtfrost wieder an. Weitere Informationen in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember.
Das Wetter in der Vorweihnachtszeit
Die Zeit bis Weihnachten wird für Freunde einer weißen Weihnacht
der spannendste Zeitraum der letzten 11 Jahre werden können. Warum? Ganz einfach - es geht um die Position des Hochdrucksystems. Nur wenn es sich nach Westen oder nach Norden verlagert, hat der Winter zum Weihnachtsfest eine Chance - andernfalls nicht.
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Kalte Luft aus nördlichen oder östlichen Richtungen
Wie sehr es in der Vorweihnachtszeit auf die Details ankommen wird, zeigt sich heute in den Wetterprognosen vom amerikanischen und europäischen Wettermodell. Nach den Europäern verlagert sich das Hoch nicht sonderlich weit nach Westen und wird von der atlantische Frontalzone bereits bei Island blockiert.
Damit ist auch kein Aufstreben in Richtung Polarwirbel mehr möglich, folglich kommt ein Polarwirbelsplit zwischen Island und den Aleuten nicht mehr infrage. Stattdessen lässt sich das Hoch nach Osten abdrücken und liegt zum 23. Dezember mit seinem Kern über Skandinavien und dem Norden von Deutschland.
Die Temperaturen erreichen am 22. Dezember +0 bis +5 Grad und können über dem Osten und Süden mit -2 bis +2 Grad ab den mittleren Lagen im Dauerfrostbereich liegen. Bis zum 23. Dezember sinken die Werte noch etwas weiter ab und pendeln sich östlich einer Linie von Hamburg und Ulm auf -4 bis +0 Grad und weiter nach Westen auf +0 bis +5 Grad ein. Die Niederschlagsprognose fällt - aufgrund zur Nähe des Hochdrucksystems - niedrig aus. Anders formuliert droht nach dieser Wetterprognose Kahlfrost zum Fest.
Wie sehr es auf die Details ankommen wird, zeigt sich in der Hochdruckposition an Heiligabend. Liegt diese etwas nördlicher, so kann am südlichen Gradienten ein Kaltlufttropfen über Deutschland, Österreich und der Schweiz hinweggeführt werden.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Pünktlich zu Weihnachten der Polarwirbelsplit
In der Vorweihnachtszeit verhält sich das Hoch nach der Wettervorhersage der Amerikaner etwas anders und so ergeben sich für den Winter andere Möglichkeiten.
Hoch weiter westlich - Dauerfrost über Deutschland
In der Vorweihnachtszeit verlagert das Hoch seinen Schwerpunkt von Deutschland weiter in Richtung England und dehnt sich in diesem Prozess weiter nach Norden aus. Bis zum 23. Dezember entsteht auf dem Atlantik eine Hochdruckzone, die sich von Spanien über Island bis nach Grönland erstrecken kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen am östlichen Hochdruckgradienten und so kann sich in der Vorweihnachtszeit eine nördliche bis nordöstliche Grundströmung einstellen. Die Temperaturen gehen vom 20. Dezember mit +4 bis +8 Grad bis zum 23. Dezember auf -5 bis +1 Grad zurück. Die höheren Werte sind über dem Nordwesten und Westen möglich. In den Nächten sinken die Temperaturen auf -10 bis -2 Grad ab.
Doch was fehlt, ist der Niederschlag. Das Hoch ist auch nach dem Wettertrend der Amerikaner zu nah an Deutschland dran.
Winter mit Schnee, Eis und Frost über Weihnachten?
Im Zeitraum über Weihnachten dehnt sich das Hoch über dem Atlantik noch weiter nach Norden aus und geht eine Hochdruckverbindung mit einem Hoch über den Aleuten ein. Was folgt, ist ein Polarwirbelsplit, der sich über die Weihnachtsfeiertage vollzieht. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen weiterhin am östlichen Hochdruckgradienten, doch beginnt ein Tief über der Barentssee langsam nach Süden auszutrogen. Der Wind wird über die noch warme Nord- und Ostsee geführt und lässt die Temperaturen über dem Norden auf bis +6 Grad ansteigen. Weiter nach Süden kann sich der Dauerfrost behaupten, doch mit nennenswertem Niederschlag ist nicht zu rechnen. Kahlfrost droht an Weihnachten auch nach der Wettervorhersage der Amerikaner.
Knappe Angelegenheit
Wie knapp das Ganze aber ist, zeigt sich auf der nachfolgenden Wetterkarte. Würde sich das Hoch nur etwas weiter nach Westen verlagern, so würde der Trog nicht an Deutschland vorbeigeleitet werden, sondern über die Weihnachtstage für Schnee, Eis und Frost sorgen können.
Die extremen Varianten
Wer bei uns schon länger zu Gast ist, der weiß, dass das Wetter über Deutschland selten zu Extremen neigt und die Wetterprognosen der beiden Vorhersage-Modelle sind absolut typisch hierfür. Es geht zur Sache, doch liegt Deutschland im Einflussbereich eines ruhigen und trockenen Wettercharakters. Was aber wäre, wenn die Lage sich im Detail etwas verschiebt? Wir haben die Varianten der Kontrollläufe herausgesucht, was passiert, wenn sich das Hoch etwas nach Norden, bzw. nach Westen verlagern kann.
Auf den Punkt gebracht: Frostige, milde oder sogar weiße Weihnachten?
Spannend, wie schon lange nicht mehr. So dröge ein Hoch im Winter sein mag, so ist dieses Hoch anders und agiert als Störimpuls
gegen den sich formierenden Polarwirbel. Hervorgerufen wird dieses Hoch im Übrigen von einer beginnenden Zonalisierung auf dem Atlantik, doch bleibt es beim Ansatz einer Westwetterlage. Es gibt im Moment keinen Hinweis darauf, dass sich die atlantische Frontalzone noch im Dezember über Europa wird durchsetzen können. Und da die Position des Hochdrucksystems als vakant gilt, sind die Optionen für das Weihnachtswetter derzeit noch breit gestreut. Es gibt aber einen klaren Trend.
Die Kontrollläufe berechnen bis zum 18. Dezember eine Temperaturentwicklung, die gegenüber dem vieljährigen Mittelwert um +2 bis +4 Grad zu warm ausfallen kann. Im Zeitraum vom 18. bis 22. Dezember sinkt das Temperaturniveau etwas ab, bleibt für die Jahreszeit aber etwas zu mild.
Über Weihnachten sinken die Temperaturen weiter ab und orientieren sich in der Höhe von 1.400 Meter im Bereich der -5 Grad-Marke schwankend. Das ist die Marke, die über dem Flachland mit Tageswerten von +0 bis +4 Grad für nasskalte und ab den mittleren Lagen oberhalb etwa 300 bis 500 Meter für winterliche Temperaturverhältnisse sorgen kann. Das sieht aus Sicht der Temperaturen schon einmal vielversprechend aus.
Schnee zum Fest?
Die Niederschlagssignale sind verhalten und bis zum 23. Dezember kaum vorhanden. Zwar nimmt die Niederschlagstätigkeit über Weihnachten etwas zu, doch handelt es sich um eine weiterhin geringe Niederschlagsaktivität. Lediglich über dem Süden und Osten von Deutschland treten die Niederschlagssignale deutlicher zum Vorschein. Das bleibt spannend.
Tag | Spektrum | Temperatur | Wetter |
---|---|---|---|
24. Dezember - Heiligabend | -8 bis +7 Grad |
-2 bis +2 Grad |
Leichter Niederschlag |
25. Dezember - Erster Weihnachtsfeiertag | -12 bis +8 Grad |
-2 bis +2 Grad |
Leichter Niederschlag |
26. Dezember - Zweiter Weihnachtsfeiertag | -12 bis +7 Grad |
-3 bis +1 Grad |
Leichter Niederschlag |
Der vollständig gestörte Polarwirbel?
Ob es über Weihnachten mit einem Wintereinbruch klappt, wird zu einer knappen Angelegenheit. Schaut man sich die Simulation der Amerikaner im Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester an, so zeigt sich die Prognose eines Polarwirbelsplits der letzten Tage bestätigt, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz über kurz oder lang in den Genuss einer winterlichen Wetterentwicklung gelangen kann. Ob sich so ein Polarwirbelsplit im Tagesverlauf bestätigt hat oder verworfen wurde, erläutern wir heute Abend in einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter 2021/2022 gegen 20:15 Uhr.