Halbzeitbilanz Wetter November 2020: Deutlich zu warm, extrem zu trocken mit viel Sonnenschein
Die erste November-Hälfte erinnerte eher an einen verkappten Spätsommer, bzw. Frühling als einen Herbstmonat mit frühwinterlichen Anzeichen. Ungewöhnlich in allen Disziplinen.
Gleich zum Beginn des November wurden an rund 55 Prozent der Messstationen neue Rekorde aufgestellt und auch darüber hinaus verlief der November außergewöhnlich warm. Wenn der November so weiter macht, läuft der relativ junge Temperaturrekord (+7,51 Grad) aus dem Jahre 2015 Gefahr, bereits 2020 eingestellt zu werden.
Die Temperaturen in der ersten November-Hälfte
Die höchsten Werte wurden am 2. November aufgestellt. Verbreitet wurde die +20 Grad-Marke überschritten und der höchste Wert mit +23,9 Grad über Worms (Rheinland-Pfalz) erreicht. Das ist zwar kein neuer Tagesrekord, aber ungewöhnlich warm. Im Schnitt wurde in der ersten November-Hälfte ein Mittelwert von +8,08 Grad registriert. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 ist das um +4,03 Grad zu warm.
Warmer Westen und Süden
Besonders warm zeigten sich die Gebiete über dem Westen und Süden, sowie südlich der Mittelgebirge. Das wärmste Bundesland ist mit einer Abweichung von +4,6 Grad Baden-Württemberg.
Nachtfrost aber gab es auch zu vermelden. Im Zeitraum vom zwischen dem 6. und 8. November gab es in den klaren Nächten südlich der Linie von Köln und Dresden Frost. Der tiefste Wert wurde mit -5,7 Grad am 7. November über Bad Königshofen (Bayern) gemeldet.
Niederschlag: Der November 2020 ist extrem trocken
Im Mittel sind über Deutschland bis zur Monatsmitte gerade einmal 8 l/m² an Regen niedergegangen. Das ist nicht viel und der Sollwert wurde gerade einmal zu rund 12 Prozent erreicht. Da hat die zweite November-Hälfte einiges aufzuholen. Ansonsten steht ein erneut deutlich zu trockener November-Monat bevor.
Den meisten Niederschlag gab es mit 53,4 l/m² über Baiersbronn (Baden-Württemberg). Den meisten Regen binnen 24 Stunden gab es mit 37,1 l/m² am 1. November ebenfalls über dieser Region.
Das niederschlagsreichste Bundesland war mit 11,9 l/m² Baden-Württemberg, während mit 2,2 l/m² über Sachsen so gut wie kein Regen niederging.
Schneefall hat es keinen gegeben und Lagen unterhalb etwa 2.000 Meter klagen über eine nicht vorhandene Schneedecke. Kurzum: der November ist außergewöhnlich und wenn in der zweiten Hälfte nichts passiert, ist der November 2020 auf Rekordkurs.
Sehr sonniges November-Wetter
Zwar gab es mancherorts im November schon sehr dichte und zähe Nebelfelder, doch meist gelang es der Sonne, diese im Tagesverlauf aufzulösen. Was folgte, war oftmals ganztägiger und ungetrübter Sonnenschein. Die Ausnahme bildete der Nordosten und die Randbezirke von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, sowie das südliche Baden-Württemberg und Bayern.
Im Schnitt gab es rund 45 Sonnenstunden, was einer Sollerfüllung von 84 Prozent gleichkommt. Den wenigsten Sonnenschein gab es mit 10,6 Stunden über dem nebligen Augsburg. Viel Sonnenschein gab es mit rund 97 Stunden über der Zugspitze.
Auf Bundesländer bezogen gab es mit einer Sollerfüllung von 117 Prozent über Hessen den meisten Sonnenschein, während mit 50,6 Prozent über Mecklenburg-Vorpommern der Sollwert gerade so erreicht wurde.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter November und Herbst.