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Welche Auswirkungen hat ein zu warmer September auf den Winter?

| P. Stratmann
Der September 2020 wird deutlich zu warm ausfallen - Hat das Auswirkungen auf den winter 2020/2021?

Der September 2020 hat bereits jetzt schon eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 zu warm auszufallen. Hat ein zu warmer September möglicherweise Konsequenzen auf den Winter - Was sagt die Statistik dazu?

Spielrei. Vor ein paar Tagen hatten wir einmal einen kurzen Vergleich der Top 5 der wärmsten September Monate mit den darauffolgenden Winter gemacht. Das Ergebnis war eindeutig. Die Winter waren allesamt zu warm, darunter auch der Rekordwinter mit einer Abweichung von +4,1 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert.

Wir haben nun eine viele Anfragen bekommen, ob wir diesen Vergleich nicht für mehrere Jahre machen können. Ja, das können wir. Ich habe mir die Jahre von 1951 bis 2020, also die letzten 69 Jahre einmal näher angeschaut und die zu kalten und zu warmen Korrelationen miteinander verglichen. Dabei kommt so manch interessante Zahl dabei heraus, wenngleich darauf hingewiesen wird, dass dies nur eine Spielerei ist. Warum? Das Wetter hält sich nicht an Statistiken, diese Zahlen Spiegeln eine schwache statistische Wahrscheinlichkeit wieder.

Die Grundlagen

Der September hat in der gültigen Referenzperiode von 1961-1990 eine durchschnittliche Temperatur von +13,3 Grad und der Winter von +0,2 Grad. Alles was <= +13,3 Grad ist, war ein zu kalter September und alles was unter <= +0,2 Grad lag, war ein zu kalter Winter. Normale September und normale Winter wurden also den kalten Varianten zugesprochen. Alles andere den zu warmen Varianten.

September zu kalt,…

Wie sieht es aus, wenn der September zu kalt war, wie ist der nachfolgende Winter daraufhin ausgefallen?

September zu kalt
Bedingung Winter kalt Winter warm Häufig­keit
September
<= +13,3 Grad
17,4 % 27,5 % 31 (44,9 %)

…Winter zu warm

Das Ergebnis ist relativ eindeutig. War der September zu kalt, so gab es in 17,4 Prozent der Fälle einen zu kalten Winter hinterher. Stattdessen zeigte sich in den letzten 69 Jahren nach einem zu kalten September ein in 27,5 Prozent der Fälle ein zu warmer Winter. Der Rückschluss, dass einem zu kalten September ein zu kalter Winter folgt, lässt sich statistisch nicht beweisen.

September zu warm,…

Was aber, wenn der September zu warm ausgefallen ist, gibt es eine eindeutigen Zusammenhang zu einen deutlich zu warmen, oder gar zu kalten Winter?

September zu kalt
Bedingung Winter kalt Winter warm Häufig­keit
September
>= +13,4 Grad
18,8 % 36,3 % 38 (55,1 %)

…Winter zu warm

Auch hier ist das Ergebnis relativ eindeutig. In 36,3 Prozent der Fälle folgte einem zu warmen September ein zu warmer Winter nach. Einen zu kalten Winter gab es lediglich in 18,8 Prozent der Varianten.

Zusammenfassung

Betrachtet man nur den September mit dessen nachfolgenden Wintermonaten, so gibt es kein direkten und unmittelbaren Zusammenhang. Wäre ja auch zu schön. Was man sagen kann ist, dass wenn der September zu warm ausgefallen ist, es in 36,3 Prozent einen zu warmen Winter gab. Das ist eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit. Die Gegenrechnung aber, dass einem zu kalten September ein zu kalter Winter folgt, geht nicht auf - eher das Gegenteil ist der Fall. Mehr lässt sich beim besten Willen nicht daraus ableiten.

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