Winterprognose der Langfristmodelle - Ungewöhnliche Temperatursprünge an Land und Wasser
Was ist vom Wetter im Winter zu erwarten? Welche Folgen hat der rekordwarme September und der extrem warme Oktober für den November? Welche Rolle spielt eine meridionale oder zonale Wetterlage für den Winter, was hat das mit dem warmen Nordatlantik auf sich und was berechnen die Langfristmodelle für ein Wetter im Winter 2023/2024?
Die Frage nach dem Kaltwinter
Warmer Herbst, kalter Winter? Wir erhalten viele Anfragen in dieser Form. Wenn der Herbst doch so überproportional warm und bislang auch trocken ist, so muss das im Winter doch ausgeglichen werden können?
Schnee und Wintertage gehen zurück. Die Statistik ist eindeutig. In den vergangenen 20 Jahren waren 70 Prozent der Winter gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm. Durchschnittlich sind die Winter in den vergangenen 30 Jahren um +1,6 Grad wärmer geworden. Die höheren Temperaturen sorgen dafür, dass in den meisten Wintern der Flachlandwinter
so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung tritt und selbst über den mittleren Lagen seltener wird. Statistisch gesehen gingen die Schneetage in den vergangenen 30 Jahren um 10 Tage zurück. Wenn man so will, schwinden mit jedem Grad Erwärmung die Schneetage um 8,5 Tage.
In den vergangenen 12 Jahren gab es im Übrigen keinen Winter mehr, der zu kalt ausgefallen ist. Und damit nicht genug - von den letzten 24 Monaten waren 3 normal, keiner zu kalt und 21 zu warm. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass es in Zeiten der Klimaerhitzung kein Ausgleichsverhalten mehr gibt.