Wetterprognose und Wettervorhersage
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Schneesturm an Weihnachten, Vollwinter zum Januar? Interessante Wetterentwicklungen tun sich in den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle auf. Was aber ist möglich und was wahrscheinlich?
Spannend zeigt sich die Wetterprognose Weihnachten. Zwischen einem Schneesturm und einer durchgreifenden Milderung ist noch alles möglich.
Aber nicht alles, was möglich ist, ist auch wahrscheinlich. Das, was zwischen den Extremen liegt, ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz meist wahrscheinlich und in diesem Fall ist es eine nasskalte Wetterentwicklung über Weihnachten, die den Winter optional ab den mittleren Lagen zulässt. Über dem Norden wird das Weihnachtsfest überwiegend grün und über dem Süden durchaus weiß ausfallen können. Mehr dazu: Wetter Weihnachten 2020.
Man sieht es auf der obenstehenden Wetterkarte. Die Wetterentwicklung hängt nach Weihnachten sehr stark davon ab, wie sich das Sturmtief verhalten wird. Zudem spielt auch das Hoch auf dem Atlantik eine entscheidende Rolle. Die Grundlagen für einen winterlichen Start in den Januar sind nicht die schlechtesten.
Es ist spannend, wie schon lange nicht mehr und der letzte zu kalte Winter liegt nun neun Jahre zurück. Und tatsächlich bietet die aktuelle Wetterprognose gleich eine ganze Reihe von winterlichen Wetterentwicklungen an, die auch das Wetter im Januar 2021 beeinflussen können. Daneben gibt es auch mildere Varianten, doch sind diese im direkten Vergleich in der Minderheit.
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist ganz interessant. Die Tiefdruckdynamik tobt sich nach Weihnachten über Mitteleuropa aus und lässt die mittleren Lagen regelrecht im Schnee versinken. Simuliert werden Neuschneemengen von 10 bis 20 cm und örtlich bis 50 cm. Lediglich nördlich der Linie von Köln und Berlin schwinden die Schneechancen aufgrund der warmen Nord- und Ostsee.
Das Interessante aber ist das Verhalten des Hochdrucksystems über dem Atlantik. Bis zum 2. Januar erstreckt sich das Hoch von den Azoren bis zu den Aleuten.
Die atlantische Frontalzone wird vollkommen auf Eis gelegt und die Tiefdruckdynamik konzentriert sich zum Jahreswechsel zwischen dem europäischen Nordmeer, der Barents- und der Karasee. Im Zusammenspiel mit dem Hoch auf dem Atlantik ergeben sich nahezu ideale Voraussetzungen für den Winter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine Zonalisierung ist unter diesen Umständen zum Beginn des neuen Jahres nicht machbar.
Simuliert werden am 1. Januar Tageswerte von -4 bis +3 Grad. Dazu eine leicht erhöhte Niederschlagsneigung. Verbreitet ist mit Schneefall zu rechnen.
Absolut! Das passiert dann, wenn der Trog einen Tick westlicher - bspw. über Frankreich nach Süden rauscht. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in diesem Fall auf die warme Vorderseitenanströmung, was am 1. Januar Tageswerte zwischen +5 bis +10 Grad ermöglichen kann.
Eine weitere Möglichkeit tut sich auf, wenn es dem Hoch auf dem Atlantik nicht gelingt, sich nach Norden auszudehnen und die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik das Hoch nach Süden drückt. Nachfolgend etabliert sich die Tiefdruckrinne zwischen Neufundland und Skandinavien und da das Tiefdruckzentrum über Skandinavien liegt, ergibt sich daraus Anfang Januar eine westliche Grundströmung. Die Zonalisierung ist noch nicht vom Tisch.
Der Mittelwert aller Kontrollläufe bringt es heute auf den Punkt. Das Azorenhoch verweilt auf dem Atlantik und dehnt sich immer wieder nach Norden aus. Das verhindert eine Zonalisierung und die Tiefdrucksysteme erreichen Deutschland aus nordwestlichen bis nördlichen Richtungen.
Aus der Erfahrung heraus bedeutet das eine langsame aber stetige Einwinterung ab den mittleren Lagen und bildet damit eine gute Grundlage für den Hochwinter im Januar, der meist im Zeitraum vom 6. bis 20. Januar über Deutschland Einzug halten kann. Sollte sich das Wetter nach diesem Fahrplan entwickeln, so wäre der Flachlandwinter in der ersten Januar-Dekade zu diskutieren.
Macht das Sturmtief zu Weihnachten nicht noch einen Strich durch die Rechnung, so stehen die Chancen für einen winterlichen Beginn des Januars so gut wie schon lange nicht mehr.
Die Temperaturprognose der Kontrollläufe in 1.400 Meter Höhe liegt Anfang Januar zwischen -3 und -6 Grad. Ab -3 Grad senkt sich die Schneefallgrenze bis auf die mittleren und ab -5 Grad bis auf die tieferen Lagen ab. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 sind die Kontrollläufe als leicht zu kühl zu bewerten. Das gab es schon lange nicht mehr.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
24. Dezember | +4 bis +8 Grad |
+1 Grad bis +6 Grad |
28. Dezember | -4 bis +10 Grad |
-1 bis +4 Grad |
2. Januar | -7 bis +8 Grad |
-2 bis +3 Grad |
Was sich im Tagesverlauf verändert hat und ob der Winter um und nach Weihnachten tatsächlich über Deutschland Fuß fassen kann, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020/2021.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
Der Januar gilt aus statistischer Sicht als kältester und auch trockenster Wintermonat, bzw. auch Monat im gesamten Jahr.
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