Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Wintereinbruch im neuen Jahr? Kräftiger - teils unwetterartiger - Regen über dem Süden, dann folgt ruhiges Hochdruckwetter. Sorgt ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe für einen Wintereinbruch im Januar?
Die unwetterartigen Dauerniederschläge lassen über Baden-Württemberg und Bayern am 24. Dezember nach und nachfolgend setzt sich über Weihnachten hoher Luftdruck durch. Die Temperaturen gehen in den nasskalten Bereich zurück, was in manchen Regionen für Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen sorgen kann. Weiße Weihnachten sind aber nicht zu erwarten. Dafür war es in den letzten Tagen zu warm und die einfließende Kaltluft ist nicht kalt genug. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Weihachten 2018.
Ruhiges Wetter zwischen den Tagen
Im Zeitraum vom 27. bis 30. Dezember dominiert ein Hochdrucksystem das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die spannendste Frage wird sein, wo sich die Nebel- und Hochnebelfelder auflösen und für etwas Sonnenschein sorgen können. Zwischendurch sind auch ein paar Niederschläge möglich, die der eigentlichen Rede aber nicht wert sind. In den Nächten ist mit leichtem Frost zu rechnen und am Tage steigen die Temperaturen - je nach Sonnenscheindauer - auf +0 bis +4 Grad, bzw. +4 bis +8 Grad an.
Stürmische Silvester-Nacht?
Heute Nachmittag berechnete das amerikanische Vorhersage-Modell ein Sturmtief über Skandinavien, welches für kräftige Windböen an Silvester und in der Neujahrsnacht sorgen könnte. Die Betonung liegt auf könnte. Zwar wurden die Berechnungen heute Abend bestätigt, doch die Kontrollläufe und das europäische Vorhersage-Modell ziehen nicht mit. Es ist bislang eine Option - nicht mehr.
Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells: Ein Hin und Her
Mal sind es winterliche, dann hochwinterliche und kurz darauf wieder milde Varianten, welche das amerikanische Wettermodell berechnet. Heute Nachmittag zeigte sich eine westliche Verlagerung des Hochdrucksystems mit nachfolgendem Trog über Mitteleuropa mit einem heftigen Wintereinbruch im Zeitraum nach dem 3. Januar.
Mildes Januarwetter
Heuet Abend nun die Kehrtwende. Das Hoch lässt sich von der extrem hohen Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik nach Osten wegdrücken und liegt bis zum 6. Januar über der Mittelmeerregion und beeinflusst das Wetter über Deutschland im Zusammenspiel mit einem Tief über Skandinavien mit milden Temperaturen. Das unterstreicht zum einen, wie sehr es auf die Hochdruckposition ankommt. Zum anderen aber auch, dass die Schwankungen - möglicherweise durch das Major-Warming in Stratosphärenhöhe - nun zunehmen und man sich in den kommenden Tagen an dieses Hop oder Top gewöhnen muss.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die Richtung suchend
Das Hochdrucksystem wird bis zum 2. Januar an Ort und Stelle berechnet. Kurzzeitig gelangen mal kühlere Luftmassen nach Deutschland. Jedoch hat dieses Setup keine Winterlichen Bedingungen über Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Folge.
Warming in Stratosphärenhöhe
Aktuell hat das Warming in Stratosphärenhöhe mit +8 bis +12 Grad sein Maximum erreicht. Die gängigsten Prognose-Modelle berechnen zudem die Windumkehr zwischen dem 65. und 60. Breitengrad von West-Ost auf Ost-West. Das geschieht im Zeitraum vom 27. bis 29. Dezember. Erfahrungsgemäß ergeben sich frühestens zu Silvester, spätestens aber bis zum 3. Januar massive Veränderungen im Setup, welche jetzt schon teilweise in den Vorhersage-Modellen zu beobachten sind.
Aber es sei immer wieder darauf hingewiesen - ein Major-Warming verbessert lediglich die Rahmenbedingungen für winterliche Wetterverhältnisse über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es ist nicht gleichbedeutend mit einem Wintereinbruch! Sorgt es aber für winterliche Wetterverhältnisse, so können diese nicht nur das Wetter im Januar 2019 beeinflussen!
Kontrollläufe mit einem breiten Entwicklungsspektrum
Ab dem 30. Dezember gehen die Prognosen der Kontrollläufe deutlich auseinander und dieses Spektrum hält sich bis zum 7. Januar. Die Differenzen betragen in ca. 1.400 Meter Höhe bis zu 22 Grad (!!!) und liegen in einem Spektrum von -15 bis +7 Grad. In tieferen Lagen liegt das Spektrum zwischen -8 bis +8 Grad bei einem Mittelwert von -1 bis +2 Grad. Diese Schwankungen sollten sich in den kommenden Tagen noch erhöhen können.
NAO- und AO-Index mit breiter Streuung
Auch das ist bei einem Major-Warming möglich. Je nachdem wie sich die Hoch- und Tiefdrucksysteme positionieren, sind positive oder negative Werte möglich. Beide Werte haben ab dem 1. Januar eine extreme Streuung. Der NAO-Index mehrheitlich im negativen, der AO-Index ohne Richtung.
Polarwirbel: 50:50
Kommt das Major-Warming, hat der Polarwirbel zwangsläufig große bis sehr große Probleme mit der Stabilität. Kommt es nicht, geht es weiter wie bisher. Schaut man sich die Kontrollläufe an, so werden in 50 Prozent der Fälle instabile Varianten des Polarwirbels simuliert. Die anderen 50 Prozent sind unauffällig. Eine besonders schöne Variante zeigt einen Polarwirbelsplit, jedoch mit einer ungünstig verlaufenden Hochdruckachse, was nicht wirklich winterliche Verhältnisse über Deutschland, Österreich und der Schweiz im Januar zur Folge hätte. Erst muss das Ereignis eintreten, dann zeigt sich der Rest.
Langfristmodell mit kleiner Korrektur
Das Wetter im Januar 2019 wurde über Wochen hinweg mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm berechnet. Heute eine kleine Korrektur der Abweichung auf +1 bis +2 Grad. Das ändert aber nichts daran, dass das Langfristmodell in seiner aktuellen Wetterprognose den Januar deutlich zu warm simuliert.
In der Niederschlagsprognose wird der Januar leicht über seinem Sollwert im positiven Bereich simuliert (zu nass).
Schaut man auf Europa, so wird der Norden von Skandinavien und England zu trocken berechnet. Der Rest normal bis zu nass. In der Temperaturverteilung zeigt sich ein deutlich zu kalter Norden von Europa. Südlich der Linie von England und Skandinavien zeigt sich mit einer Abweichung von +0,5 bis +3 Grad eine zu warme Entwicklung. In der Interpretation liegt ein Hoch über dem nördlichen Europa, während die Tiefdrucksysteme südlich vorüberziehen. Der Winter hätte nach diese Vorhersage im Januar wahrlich geringe Chancen.
Zusammenfassung
Viel - sehr viel - wird in der Wetterentwicklung vom Januar vom Major-Warming in Stratosphärenhöhe abhängen. Von hochwinterlichen Wetterlagen, welche sich bis in den Februar 2019 hineinziehen können, bis hin zu dauermilden und nassen Wetterlagen ist zum aktuellen Stand alles möglich.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Der Januar gilt aus statistischer Sicht als kältester und auch trockenster Wintermonat, bzw. auch Monat im gesamten Jahr.
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