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Wetterprognose: Sommer ist noch nicht fertig und eine Hitzewelle ist nicht mehr auszuschließen

| M. Hoffmann

Hoher Luftdruck setzt sich über Deutschland durch und lässt die Temperaturen in ungewöhnliche Höhen schnellen. Verbreitet stellt sich ein sommerlicher bis hochsommerlicher Wettercharakter ein und manch ein Vorhersage-Modell lässt eine Hitzewelle nicht mehr ausschließen. Wie lange aber hält die hochsommerliche Wetterentwicklung an und wie steht es um den Herbst?

Der Sommer kommt und bleibt - vorerst
Der Sommer kommt und bleibt - vorerst

Aus meteorologischer Sicht endete der Sommer mit dem August und die aktuellen Daten zeigen, dass der vergangene Sommer der fünftwärmste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahr 1881 war. Zudem war der Sommer etwas zu nass, mit einem zu viel an Sonnenschein. Der Sommer hat über Deutschland aber bis jetzt nicht fertig und dreht in den kommenden Tagen nochmals richtig auf.

Sommer über Deutschland

Der Grund für den Temperatursprung ist ein Tief, das sich vor Mitteleuropa eindreht und in Kombination mit einem Hoch warme bis heiße Luftmassen nach Norden führt. Die Temperaturen pendeln sich auf +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad ein. Über dem Süden und Osten kann die +30 Grad-Marke anvisiert und über dem Südwesten mit bis +32 Grad auch überschritten werden. Lokale Hitzegewitter sind nicht ausgeschlossen, doch bleibt es verbreitet trocken. Willkommen im meteorologischen Herbst. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September.

Links die Prognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 7. September
Links die Wetterprognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 7. September © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Der Hochsommer stabilisiert sich über Deutschland

Die Wetterprognose der Amerikaner und die der Europäer hatten gestern noch unterschiedliche Andichten über die Gestaltung der Großwetterlage - diese ist in der Zwischenzeit ausgeräumt und nahezu alle Zeichen stehen auf eine sommerliche bis hochsommerliche Wetterperiode.

Hitze(welle) ist möglich

Das Hoch stabilisiert sich weiter und erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt zum Beginn der zweiten September-Dekade. Mit Niederschlag ist bis dahin nicht zu rechnen und wenn doch, so geschieht das in Form von lokal agierenden Hitzegewittern.

Die Temperaturen erreichen mit +25 bis +30 Grad und örtlich mit bis +34 Grad nicht nur sommerliche, sondern auch hochsommerliche Werte, was eine Hitzewelle in der ersten September-Hälfte nicht mehr ausschließen lässt. Das ist Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit und des sinkenden Sonnenstandes ungewöhnlich und diese Temperaturen sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +6 bis +10 Grad extrem zu warm.

Beide Vorhersage-Modelle berechnen Sommerwetter mit einem hochsommerlichen Ansatz
Die Wetterprognose nach den Vorhersage-Modellen: Beide Vorhersage-Modelle berechnen Sommerwetter mit einem hochsommerlichen Ansatz © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Chancen auf normales Wetter?

Normal sind im September - Spätsommer - Temperaturen von +20 bis +25 Grad, die sich im Verlauf der zweiten September-Dekade mehr an der +20 Grad-Marke und in der letzten Dekade zunehmend an der +15 Grad-Marke orientieren. Betrachtet man die oben stehenden Wetterkarten, so rückt der Trog westlich von Europa weiter nach Osten und gelangt damit in die Nähe von Deutschland.

Wetterwechsel

Im Zeitraum vom 11. bis 13. September wird mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine schwüle-warme Luftmasse vorherrschend sein und die Schauer- und Gewittertätigkeit über Deutschland, Österreich und der Schweiz ansteigen lassen. Stück für Stück gelingt es dem Tief, sich in Richtung Skandinavien weiterzuentwickeln und die Grundströmung über Deutschland - zumindest kurzzeitig - auf westliche Richtungen drehen zu lassen. Für einen Moment wird das Wetter spürbar unbeständiger und unwetterartige Wetterereignisse lassen sich vom 13. bis 14. September nicht ausschließen.

Sommer oder Spätsommer?

Dem Tief aber fehlt die Dynamik und dreht bis zum 15. September über Skandinavien seine Runden. Ein nachhaltiges Durchgreifen nach Deutschland ist in der aktuellen Wetterprognose der Amerikaner nicht zu erkennen. Eher das Gegenteil ist mit einem Keil des Azorenhochs der Fall, der sich in Richtung Mitteleuropa ausdehnen und die Tiefdruckaktivität vollständig blockieren kann.

Der Wetterwechsel wird somit nur angetäuscht und im Zeitraum vom 15. bis 18. September dominiert weiterhin ein Hoch das Wettergeschehen über Deutschland. Bei einer leicht erhöhten Schauer- und Gewitteraktivität pendeln sich die Temperaturen mit +18 bis +24 Grad in den überwiegend spätsommerlichen Bereich ein, bleiben über dem Süden mit bis +27 Grad im sommerlichen Spektrum hängen.

Störungen können eine sommerliche Wetterlage nicht verhindern
Die Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Störungen können eine sommerliche Wetterlage nicht verhindern © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Auf den Punkt gebracht: Erste September-Hälfte erheblich zu warm

Es deutete sich in den vergangenen Tagen bereits an - der Sommer kommt und bleibt. Fraglich war, ob auch Hochsommer eine Rolle wird spielen können. Beide Vorhersage-Modelle sind sich mittlerweile einig, dass die sommerliche Wetterlage länger andauern wird und an mehreren Tagen hintereinander über manchen Regionen die Werte über die +30 Grad-Marke ansteigen lassen kann. Eine Hitzewelle wird somit optional und die aktuelle Wetterentwicklung ist weit von dem entfernt, was man als normal bewerten könnte.

Die wahrscheinliche Wetterlage

die Kontrollläufe stützen die Prognose-Modelle in ihren Berechnungen. Es gibt kaum mehr Ausreißer. Die ungewöhnlich hohe Temperaturentwicklung erreicht mit einer Anomalie von +7 bis +10 Grad zwischen dem 7. und 10. September ihren vorläufigen Höhepunkt und sinkt darüber hinaus zwar spürbar ab, bleibt aber im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +4 Grad zu warm. Mit anderen Worten formuliert, werden sowohl die erste, als auch die zweite September-Dekade deutlich zu warm ausfallen können. Ein normaler September-Monat ist gleich zu Beginn wenig wahrscheinlich geworden.

Die Niederschlagsprognose

In den vergangenen 24 Stunden hat es eine Korrektur in der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe gegeben. Die Niederschlagssignale sind bis zum 12. September deutlich minimiert und rücken eine trockene Periode in den Vordergrund. Überdies sind die Niederschlagssignale nur schwach erhöht und bestätigt den Rückschluss auf eine weitgehend hochdruckdominierte Wetterlage. Schaun mer mal.

Der Sommer bleibt Deutschland noch eine Weile erhalten
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Der Sommer bleibt Deutschland noch eine Weile erhalten © www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
8. September +22 bis
+34 Grad
+26 bis
+28 Grad
12. September +17 bis
+32 Grad
+24 bis
+26 Grad
17. September +13 bis
+28 Grad
+19 bis
+21 Grad
Diagramm Temperaturen September 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe September 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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