Wetter Herbst und Winter 2020/2021 Wetterprognose vom 5.9.2020 - Dem Sommer näher als dem Herbst
Hoher Luftdruck setzt sich in den kommenden Tagen über Deutschland durch. Sind damit die Würfel für den ersten Herbstmonat gefallen, oder meldet sich die atlantische Frontalzone auch zu Wort?
Hoher Luftdruck baut sich in Form einer Hochdruckzone über Mitteleuropa auf. Während die Woche mit viel Sonnenschein und einem weitgehend trockenen Wettercharakter startet, gibt es am Wochenende hier und da ein paar Schauer, die Anfangs - über dem Osten - noch kräftiger ausfallen können.
Die Temperaturen gehen mit einer nördlichen Grundströmung kurzzeitig auf +16 bis +21 Grad zurück und können über dem Süden noch bis +23 Grad erreichen, doch mit dem vermehrten Sonnenschein steigen die Werte bis zur Wochenmitte auf spätsommerliche +18 bis +24 Grad und örtlich bis +26 Grad an. Am Mittwoch und Donnerstag erreicht voraussichtlich eine kleine Tiefdruckstörung Deutschland und sorgt für etwas unbeständigeres Wetter. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter September 2020.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Für die Jahreszeit deutlich zu warm
Eine stabile Wetterprognose ist nach dem europäischen Wettermodell nicht zu erwarten, dafür liegen Hoch- und Tiefdruckgebiete zu nah beieinander.
Die atlantische Frontalzone versucht es mit aller Gewalt
Ganz still und heimlich
versucht sich die atlantische Frontalzone bis zum 8. September über Skandinavien durchzusetzen und ihre Position in Form eines Zentraltiefs zu festigen. Doch das Hoch reagiert zügig und baut bis zum 9. September eine stabile Hochdruckzone über Mitteleuropa auf, die ihrerseits dazu neigt, sich über Skandinavien, der Ostsee und dem westlichen Russland zu stabilisieren. Entsprechend kräftiger und dynamischer werden die Vorstöße der atlantische Frontalzone.
Das Hoch bleibt Standhaft
Doch wie in den letzten Tagen auch, bleibt das Hoch Standhaft und lässt die atlantische Frontalzone regelrecht auflaufen. Den Tiefdruckgebieten bleibt zum 10./11. September gar nichts mehr anders übrig, als nach Süden abzutropfen und eine meridionale Grundströmung (Nord-Süd, Süd-Nord) einzuleiten.
Unbeständig im Charakter
Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen zwischen dem 12. und 13. September zwischen die Fronten und so ist mit teils kräftigen Niederschlägen zu rechnen. Der Wind bläst böig aus zunächst südwestlichen und zum 13. September aus westlichen Richtungen. Sinken von +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad zum 13. September auf +16 bis +21 Grad ab.
Hitziges Herbst-Wetter
Durch den Umstand aber, dass das Hoch nach der Wettervorhersage der Europäer dagegen halten wird, stellt sich über Mitteleuropa eine Südströmung ein. Ab dem 14. September verstärkt sich das Hoch weiter und drückt die Frontalzone weiter nach Westen zurück, sodass Deutschland, Österreich und die Schweiz in den Zustrom sehr warmer Luftmassen aus südlichen Richtungen gelangen. Die Temperaturen können bis zur Monatsmitte ohne weiteres auf +22 bis +27 Grad und örtlich bis +29 Grad anstiegen, was für Mitte September außergewöhnlich warm ist.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die Störimpulse der atlantische Frontalzone werden zahlreicher
Die Hochdruckgebiete können sich nach dem Wettertrend des amerikanischen Wettermodells nicht in der Form organisieren, wie es die Europäer berechnen. Stattdessen nimmt die Dynamik vom Atlantik her zu und setzt interessant Impulse.
Überwiegende Hochdruckdominanz
Wer nun aber in der zweiten September-Dekade auf einen frühherbstlichen Wettercharakter mit viel Regen und gemäßigten Temperaturen hofft, der wird nach der Prognose des amerikanischen Wettermodells enttäuscht. Trotzdem sich die Hochdrucksysteme nicht organisieren können, so wabern
diese stets in der Nähe von Mitteleuropa herum.
Ein Vorstoß der atlantische Frontalzone ist zwischen dem 13. und 14. September möglich, was bei Tageswerten von +14 bis +18 Grad so etwas wie herbstliche Gefühle aufkommen lässt, doch gelangen die Kaltluftmassen zügig unter den Einfluss eines Hochdrucksystems, so dass verbreitet mit Sonnenschein zu rechnen ist.
Für die Jahreszeit zu warm
Der Kaltluftvorstoß ist zudem nur von kurzer Dauer und bis zum 18. September baut sich über Mitteleuropa hoher Luftdruck auf was die Tageswerte mit +18 bis +24 Grad in den spätsommerlich warmen Bereich ansteigen lassen kann. Zum 19. September werden auch sommerlich warme Werte von bis zu +28 Grad in Aussicht gestellt. Das ist mehr als bemerkenswert.
Auf den Punkt gebracht: Zu warm
Die Unsicherheiten bleiben im Detail für die Entwicklung der kommenden Großwetterlage hoch. Für die Temperaturentwicklung aber sind die Würfel weitgehend gefallen
. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen in einer überwiegend südlichen - und damit für die Jahreszeit zu warmen - Anströmung der Luftmassen.
Betrachtet man den Temperaturtrend der Kontrollläufe, so sind die Temperaturen im Zeitraum vom 8. bis 20. September im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um 2 bis 4 Grad zu warm. Über dem Süden und Osten kann die Abweichung phasenweise bis zu 8 Grad betragen.
Hochdruckdominanz
Der Mittelwert der Kontrollläufe stützt die Dominanz von hohem Luftdruck über Mitteleuropa und die omegaähnlichen Strukturen (Ω) sind noch nicht ganz verschwunden. Anders formuliert sind frühherbstliche Eindrücke - wenn überhaupt - nur von kurzer Dauer.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
11. September | +14 bis +24 Grad |
+18 Grad bis +20 Grad |
15. September | +13 bis +26 Grad |
+19 bis +21 Grad |
20. September | +12 bis +25 Grad |
+17 bis +19 Grad |
Niederschlagsprognose: Wenig
Über Norddeutschland ziehen immer wieder Schauer vorüber, die bis zum 15. September zu Regensummen von 5 bis 15 l/m² führen können. Die Schauerneigung aber verpufft in Richtung Süden, was dort nur zu vereinzelten - kaum nennenswerten Niederschlägen führen wird.