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Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 25.10.2019 - Nasskaltes Herbstwetter mit frühwinterlichen Ambitionen

| M. Hoffmann

Die Zeichen stehen auf frühwinterliche Wetterverhältnisse. Ist das nur eine kurze Episode, oder geht die Wetterentwicklung noch weiter in Richtung Winter?

Der Oktober endet nasskalt und in Teilen fast schon frühwinterlich. Die Niederschläge gehen in den höheren Lagen in Schnee über und auch über tieferen Lagen können im Verlauf der neuen Woche Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer erwartet werden. Bis es aber soweit ist, wird es über dem Süden nochmals richtig warm, bevor es zum Sonntag auch dort zum Temperatursturz kommt.

In den Nächten ist mit Frost zu rechnen und Tagsüber pendeln sich die Werte bis zur Wochenmitte - je nach Sonnenscheindauer - auf +3 bis +10 Grad ein. Nasskaltes Herbstwetter. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober 2019.

Nasskaltes Herbstwetter mit frühwinterlichen Ambitionen
Nasskaltes Herbstwetter mit frühwinterlichen Ambitionen

Nasskaltes Herbstwetter

Ein Hochdrucksystem bildet sich zum 26./27. Oktober zwischen Grönland, Island und England aus und blockiert die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik. In Richtung der Barentssee aber liegt ein kräftiges Tiefdruckgebiet, welches mit Hilfe des Hochs kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden führt. Bis zur Wochenmitte erreicht die Höhenkälte auch die Alpenregion und lässt die Werte in rund 1.400 Meter Höhe auf bis -5 Grad absinken. Das ermöglicht auch bis auf tiefere Lagen herab Schnee- und Graupelschauer. Doch von einem Wintereinbruch ist man noch weit entfernt - ein nasskaltes herbstliches Vergnügen trifft es eher.

Ein nasskaltes Oktober-Finale
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Ein nasskaltes Oktober-Finale © www.meteociel.fr

Winterlicher Start in den November?

Was wäre wenn? Also tatsächlich - was wäre wenn das Hoch auf dem Atlantik verbleibt und die Tiefdrucksysteme den Umweg über das europäische Nordmeer nach Osten nehmen müssen. Dann stellt sich entweder eine nasskalte Nordwest- oder eine kalte Nordwetterlage ein und könnte in der ersten November-Dekade für frühwinterliche Wetterverhältnisse sorgen, bei der die Schneefallgrenze bis auf die höheren mittleren Lagen absinken kann.

Wie wahrscheinlich ist der erste Schnee?

Dass das oben geschilderte Szenario gar nicht so abwegig ist, zeigt die aktuelle Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells. Dem Hoch gelingt es tatsächlich, sich bis zum 7./8. November auf dem Atlantik zu behaupten. Zwischen Grönland und Island quetschen sich Tiefdrucksysteme durch und da der hohe Luftdruck über der Mittelmeerregion fehlt, rutschen die Tiefdruckgebiete am östlichen Hochdruckgradienten nach Süden ab.

Schneefall möglich

Das Resultat daraus ist eine Nordwestwetterlage, die über dem Nordwesten und Norden mit +5 bis +10 Grad für nasskalte Werte sorgt. Für frühwinterliche Ambitionen ist die Nordsee und der Atlantik einfach noch viel zu warm. Weiter nach Süden aber können die Luftmassen auskühlen und bei Werten von 0 bis +5 Grad sind Schneeflocken bis auf tiefere Lagen herab und die Ausbildung einer Schneedecke ab den mittleren Lagen nicht auszuschließen. Geht es also nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells, so ist eine frühwinterliche Wetterlage Anfang November im Bereich des Möglichen.

Ein frühwinterlicher Trog über Mitteleuropa
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Ein frühwinterlicher Trog über Mitteleuropa © www.meteociel.fr

Wirklich Frühwinter?

Bleiben wir beim was wäre wenn. Was ist, wenn das Hoch sich eben nicht auf dem Atlantik halten kann? Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder das Hoch zieht sich nach Süden zurück und verliert seinen wetterwirksamen Einfluss, was der Zonalisierung (Westwetterlage) den Weg bereiten dürfte.

Warmes Hochdruckwetter

Die andere Variante berechnet heute das europäische Vorhersage-Modell. Das Hoch wird nach Osten weggedrückt und befindet sich zum 31. Oktober zwischen Island, England und Deutschland und zum 3. November über dem östlichen Europa.

Das Hoch bietet der atlantische Frontalzone somit optimale Bedingungen um aus südlichen Richtungen warme Luftmassen nach Mitteleuropa zu führen. Statt nasskalt und frühwinterlich schwanken die Werte mit +10 bis +15 Grad im Jahreszeit-typischen Bereich und können mit einer entsprechenden Vorderseitenanströmung bis zum 4. November kurzzeitig in Richtung der +20 Grad Marke streben.

Der Trog geht westlich von Europa nieder
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Trog geht westlich von Europa nieder © www.meteociel.fr

Amerikanisches Vorhersage-Modell zu kalt

Die Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modell befindet sich nach den Kontrollläufen am unteren Ende der Temperaturskala und stellt somit einen kalten Ausreißer dar.

In den kommenden Stunden ist noch mit weiteren Veränderungen zu rechnen und bestätigt nochmals die unsichere Prognose. Der Knackpunkt der kommenden Wetterentwicklung ist das Hoch und dessen Position, was über warme oder kalte Temperaturwerte entscheiden wird. Eine Zonalisierung hat - im klassischen Sinne - weiterhin die schlechtesten Karten.

Nasskaltes Herbstwetter

Mehrheitlich wird von den Kontrollläufen eine kühle, unbeständige Herbstwetterlage berechnet, die in Summe im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert im etwas zu kühlen Bereich liegen kann.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
1. November +4 bis
+13 Grad
+6 bis
+8 Grad
5. November -3 bis
+13 Grad
+5 bis
+7 Grad
10. November -7 bis
+15 Grad
+7 bis
+9 Grad
Diagramm Temperaturen November 2019 vom 25.10.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe November 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auffälligkeiten der gestörten Zirkulation

Die Frage die für den Winter von entscheidender Bedeutung sein wird, ist die Dauer der gestörten Zirkulation. Schaut man sich die einzelnen Varianten der Kontrollläufe an, so fällt immer wieder ein Hoch über Skandinavien auf, welches weit in den Polarwirbel hinein strebt und den Kontakt zu einem Hoch über Alaska sucht. Für Deutschland, Österreich und der Schweiz hätte das einen relativ ruhigen und gemäßigt milden Wettercharakter zur Folge und ein Durchbruch der Westwetterlage wäre bis Mitte November kein Thema - obwohl die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik enorm ist.

Sollte das Skandinavienhoch aber kommen, so ergeben sich für den Winter im weiteren Verlauf bessere Chancen. Warum? Gestörte Zirkulationen sorgen im Winter häufiger für Trogwetterlagen, die über Mitteleuropa zu winterlichen Wetterverhältnisse führen können.

Hält sich die gestörte Zirkulation bis Mitte November?
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Hält sich die gestörte Zirkulation bis Mitte November? © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht

Spätestens zum Start in die neue Woche haben die Kaltluftmassen ganz Deutschland geflutet und sorgen für einen nasskalten Wettercharakter, der für die Jahreszeit etwas zu kühl ist. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind bis auf tiefere Lagen herab möglich und in den Nächten ist mit Frost zu rechnen. Die herbstliche Witterung hält sich noch bis zum 3. November und kann voraussichtlich für die gesamte erste November-Dekade dominierend in Erscheinung treten. Deutlich zu warme Varianten sind genauso in der Minderheit, wie der nachhaltige Durchbruch der Westwetterlage.

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