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Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 3. Januar, Aktualisierung 16:58 Uhr

| M. Hoffmann
Grundsätzlich hält das amerikanische Wettermodell auch in der Simulation von heute Nachmittag an der Milderung im Zeitraum vom 8./13. Januar fest, allerdings bleiben auch heute Nachmittag über dem Süden und Osten erneut Fragezeichen hinter der Milderung zu setzen. Warum? Der Hauptlauf liegt in Teilen um +3 bis +6 Grad über dem Mittelwert der Kontrollläufe, was entweder dazu führen wird, dass der Hauptlauf demnächst sich auf die Kontrollläufe einschwingt, oder die Kontrollläufe dem Hauptlauf folgen werden.

Welche Varianten berechnen denn die Kontrollläufe anders - differieren die sich enorm im Bezug auf die Großwetterlage des Hauptlaufs? Dazu zunächst einmal die Beschreibung der Großwetterlage der Hauptlaufs, welche zu der Milderung führt. Der Hochdruckkeil zeigt sich in einer Südwest nach Nordost ausgerichteten Hochdruckachse zwischen Frankreich, Deutschland und Skandinavien, wobei Deutschland entlang der östlichen Hochdruckgradienten liegt und somit die von Donnerstag bis Sonntag eisigen Temperaturen mit nächtlichen Tiefstwerten von bis zu -18 Grad nach Deutschland führen kann. Der Hochdruckkeil flacht im weiteren Verlauf vom 8./13. Januar nach Süden ab und verläuft in einer von West nach Ost ausgerichteten Hochdruckachse. In Folge daraus dreht die Strömungsrichtung über Deutschland, Österreich und der Schweiz von Nordost auf West, was die Milderung mit der milden Atlantikluft herbeiführen kann.

In den Varianten der Kontrollläufe sticht eine Alternative besonders hervor. In dieser Entwicklungsvariante stellt sich das Hochdrucksystem in seiner westlichen Verlagerung steiler auf, so dass die Tiefdrucksysteme nicht von Westen, sondern aus nordwestlichen Richtungen auf Deutschland übergreifen und nachfolgend das Strömungsmuster rasch meridionalisieren lassen. In Folge wäre die Milderung über den mittleren Lagen über dem Süden kaum der Rede wert. Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario? Es bleibt im diskussionswürdigen Bereich, da die Kontrollläufe mehrheitlich für die Regionen südlich der Mittelgebirge mit einem Mittelwert von -2/-0 Grad im negativen Bereich ausgeben, während der Hauptlauf im positiven Bereich zwischen +2/+6 Grad schwankt. Das sind signifikante Unterschiede und die kommenden Simulationen werden es zeigen müssen: Hopp oder Top - zumindest für Süddeutschland.

Anders jedoch die Situation über den Gebieten nördlich der Mittelgebirge - hier spielt es keine wesentlich entscheidende Rolle, ob der Wind aus nordwestlichen oder westlichen Richtungen kommt, da Aufgrund der warmen Nordsee generell wärmere Luftmassen herangeführt werden können und hier zeigt im Zeitraum vom 8./17. Januar der Mittelwert der Kontrollläufe mit +1/+4 Grad durchweg positive Werte, was einen nachhaltigen Wintereinbruch über Norddeutschland bis in tiefere Lagen - zum heutigen Stand - weniger wahrscheinlich macht.

Der Polarwirbel zeigt sich nach den aktuellen Berechnungen der Wettermodelle entlang seiner Polarfront entwicklungsfreudig und in einer wenig stabilen Verfassung, ein Polarwirbelsplit ist derzeit in den Simulationen aber nicht zu erkennen, lediglich stärkere Schwankungen entlang der Polarfront, was den Erhalt des meridionalen Zirkulationsmusters aufrecht erhalten kann. Welche Auswirkungen kann das auf das Winterwetter haben? Schwankungen entlang der Polarfront haben eine erhöhte Neigung zu Trogwetterlagen zur Folge, wobei ein Trog über Mitteleuropa nicht immer auch zu kalt ausfallen muss, aber das eben häufiger der Fall ist. Insofern bedeuten Schwankungen entlang der Polarfront (oder auch Rossby Welle) ein höheres Potential für nasskalte bis kalte Wetterlagen und somit auch höhere Chancen auf winterliche Verhältnisse ab den mittleren Lagen. Der AO-Index hat nach dem 10. Januar eine negative Tendenz, was eine nachhaltige Stabilisierung des Polarwirbels weniger wahrscheinlich macht. Der NAO-Index zeigt sich leicht positiv bis neutral, was in Summe für einen nasskalten und nordwestlich orientierten Grundcharakter beim Wetter und somit für Jahreszeit-typische Temperaturwerte spricht. Jahreszeit-typisch heißt aber in Deutschland Mitte Januar nicht unbedingt tiefwinterlich, sondern im Vergleich zum langjährigen Mittelwert eher nasskalte Witterungsverhältnisse. Anmerkung: es handelt sich hierbei um ein Update und Ergänzung der Winterprognose von heute Morgen. Die nächste Aktualisierung zum Wetter Winter 2017 erfolgt heute Abend gegen 20:45 Uhr an dieser Stelle.

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